9. September 2023, 8:05 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Eigentlich brauchen die Ohren nicht viel Zuwendung. Im Gegenteil, manche Dinge hält man lieber von ihnen fern. Dazu zählen Nagelfeilen, Kerzen und manchmal auch die eigenen Finger.
Ein Leben lang mit gesunden Ohren gut hören, das will doch jeder. Doch wovon profitieren die Ohren und was schadet ihnen? FITBOOK gibt sieben Tipps für gesunde Ohren.
Übersicht
Ohren nur bei Bedarf sauber machen
Schmalz in den Ohren ist etwas Natürliches. Und die Gehörgänge reinigen sich eigentlich von selbst. Allenfalls Schmalz, der im vorderen Bereich der Ohrmuschel sichtbar ist, sollte man vorsichtig mit einem Wattestäbchen beseitigen. Wichtig: Auf keinen Fall tief mit dem Stäbchen in den Gehörgang eindringen. Ansonsten besteht die Gefahr kleinster Verletzungen: Diese können zum Eindringen von Keimen führen und Entzündungen im Gehörgang und am Trommelfell verursachen. Viel besser als die Reinigung mit Wattestäbchen sind ohnehin Ohrreiniger mit kleinen Metallschlingen, mit denen man das Ohrenschmalz schonend aus dem Gehörhang herausholen kann. Hier erfahren Sie, wie das geht.
Nicht mit spitzen Gegenständen ins Ohr
Um Schmalz zu entfernen, keine langen oder spitzen Gegenstände ins Ohr einführen. Zum einen ist das Verletzungsrisiko hoch und ebenso die Wahrscheinlichkeit, dass der Schmalz nur noch tiefer in den Gehörgang geschoben wird. Hat sich im Ohr ein fester Klumpen aus Ohrenschmalz gebildet, sollte man diesen sogenannten Pfropf von einem Facharzt oder einer Fachärztin entfernen lassen.
Finger weg von Ohrenkerzen!
Ohrenkerzen sind 20 bis 30 Zentimeter lange hohe Stifte aus Bienenwachs oder Paraffin. Die Werbung verspricht, dass die Kerzen angezündet durch einen Unterdruck befreiend auf den Gehörgang und auf die Nebenhöhlen wirken. Ohrenschmalz-Pfropfen werden damit angeblich gelöst. Zudem soll die Behandlung zum Abbau von Stress beitragen.
Wissenschaftlich ist die Wirkung von Ohrenkerzen umstritten. Für HNO-Ärzte überwiegt die Gefahr: Denn das heiße, tropfende Wachs kann schwerste Verbrennungen verursachen am Trommelfell oder im Gesicht.
Bei Juckreiz in den Ohren zum Arzt gehen
Wenn es im Ohr juckt, sollte man auf keinen Fall bohren, auch wenn die Versuchung groß ist. Lässt der Juckreiz nicht nach und treten zudem Ohrenschmerzen auf, sollte ein HNO-Arzt die Ursache abklären. Möglicherweise liegt eine Infektion vor, die mit Tropfen behandelt werden kann.
Kommt es zu dem Jucken nur in bestimmten Situationen vor, zum Beispiel nach dem Haarewaschen, kann ein Allergietest aufschlussreich sein. Vielleicht sind bestimmte allergene Inhaltsstoffe in einem Shampoo die Auslöser. Möglicherweise verursachen auch entzündliche Hautkrankheiten wie Schuppenflechte oder Neurodermitis einen Juckreiz im Gehörgang oder in der Ohrmuschel.
Bei hoher Lärmbelastung Ohrstöpsel tragen
Eine ständige hohe Lärmbelastung tut den Ohren gar nicht gut. Anhaltende Geräusche mit einer Lautstärke von weit über 85 Dezibel können dem Gehör nachhaltig schaden. Das Arbeiten mit einem Presslufthammer beispielsweise kann ohne Schutz für die Ohren eine ernsthafte Belastung sein. Wenn absehbar ist, dass man einer hohen Lärmbelastung ausgesetzt wird, sollte man Ohrstöpsel tragen und diese bestenfalls individuell bei einem Akustiker anfertigen lassen.
Auch interessant: Wie oft kann man Ohrstöpsel tragen, ohne süchtig zu werden?
Auch Ohren profitieren von einer ausgewogenen Ernährung
Nahrungsmittel, die speziell gut für die Ohren sind, gibt es genau genommen zwar nicht – dennoch spielt die Ernährung eine Rolle. Ist sie ausgewogen und vitaminreich, profitiert der gesamte Körper – und damit auch die Ohren.
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Erste Anzeichen für schlechtes Hören ernst nehmen
Sie müssen in Gesprächen ständig nachfragen: „Wie bitte?“ Radio und Fernsehen müssen Sie übermäßig laut stellen, um etwas zu von den Sendungen mitzubekommen? Solche Anzeichen sollten Sie ernst nehmen und schnell handeln. Denn gutes Hören ist wichtig, um einen Abbau kognitiver Fähigkeiten zu verhindern. Bei ersten Anzeichen für schlechtes Hören sollte man daher die Ursache(n) von einem HNO-Arzt abklären lassen.