25. März 2021, 10:36 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Schwarztee gehört zu den beliebtesten Teesorten der Welt. Ähnlich wie beim Kaffeegenuss scheiden sich die Geister meist bei der Zubereitungsweise. Mit Zucker oder Zitrone? Pur? Mit einem Schuss Milch? Letzteres sollten Menschen, die an Bluthochdruck leiden, lieber vermeiden, wie eine neue Studie nahelegt.
Ob zum Frühstück oder am Nachmittag: Die tägliche Tasse oder Kanne Schwarztee ist, mal mit Milch, mal ohne, für viele nicht aus dem Alltag wegzudenken. Das ist auch nicht schlimm, denn ähnlich wie Grüntee oder Oolong, ist auch Schwarztee sehr gesund. So enthält er neben L-Theanin und Koffein, zum Beispiel auch das Flavonoid Catechin. Das sorgt für eine signifikante Verbesserung der Hirnstruktur. Auch die Darmflora profitiert von regelmäßigem Teegenuss: Denn die in ihm reichlich enthaltenen Polyphenole füttern einer Studie zufolge gesunde Bakterienstämme.
Tee kann den Blutdruck senken
Eine neue Studie der University of California legt jetzt außerdem nahe, dass Schwarztee noch einen weiteren gesundheitlichen Vorteil hat. Aus früherer Forschung weiß man bereits, dass Grüntee und Schwarztee Antioxidantien erhält, die Krebs bekämpfen und die kardiovaskuläre Gesundheit fördern können. Aufbauend auf dieses Wissen, erforschte ein kalifornisches Forschungsteam jetzt, ob diese Teesorten nicht auch die Blutgefäße erweitern, sodass der Blutdruck gesenkt wird. Ihre Forschungsergebnisse wurden diesen Monat in der Zeitschrift „Cellular Physiology and Biochemistry“ veröffentlicht.
Tatsächlich fanden die Wissenschaftler*innen heraus, dass zwei Polyphenole, die in diesen Teesorten enthalten sind, KCNQ5 stark aktivieren. KCNQ5 ist ein Gen, das die neuronale Aktivität reguliert und zu einer Erweiterung der Blutgefäße führen kann. Ein Fakt, der in der Zukunft beispielsweise bei der Entwicklung von blutdruckregulierenden Medikamenten wichtig werden könnte.
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Doch bei ihren Nachforschungen ist den Wissenschaftler*innen noch ein weiterer spannender Aspekt aufgefallen. Denn Schwarztee wird, anders als grüner Tee, in vielen Ländern mit Kuhmilch getrunken. Deshalb untersuchten sie auch, ob das einen Einfluss auf die Wirksamkeit des KCNQ5-Gens haben könnte. Tatsächlich: Wird Schwarztee mit Milch getrunken, hemmt diese die Aktivierung des KCNQ5-Gens. Und damit auch die Erweiterung der Blutgefäße.
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Wer unter Blutdruck leidet und regelmäßig Schwarztee konsumiert, sollte dies also am besten ohne die Zugabe von Milch ausprobieren. Im Alltag ganz auf Milch verzichten müsse man aber nicht, betonen die Forscher*innen. Nur in direkter Kombination mit dem Schwarztee ist die Aktivität des KCNQ5 wohl gestört.