6. März 2023, 10:55 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Mit nur 500 Schritten mehr am Tag können ältere Menschen ihr Risiko für verschiedene Erkrankungen deutlich reduzieren – so das Ergebnis einer aktuellen Studie. Natürlich sollte dafür das generelle Bewegungspensum grundsätzlich stimmen. Doch keine Sorge, die oft proklamierten 10.000 Schritte müssen es nicht sein.
Sich ausreichend zu bewegen, ist wichtig für einen gesunden Körper und Geist, wie zahlreiche Studien belegen. Doch mit zunehmendem Alter fällt es natürlich immer schwerer, sich körperlich zu betätigen. Wenn intensive Sporteinheiten nicht mehr machbar sind, dann sollten Sie auch mit über 70 noch darauf achten, täglich zumindest genug zu gehen. Wie bedeutungsvoll Schritte für die Gesundheit sein können, zeigt eine Studie, die kürzlich auf einem Kongress der American Heart Associationhat vorgestellt wurde.1
Übersicht
Studie zur Auswirkung der täglichen Schritte auf die Gesundheit
Die Forschenden (u. a. aus Großbritannien, Schweden und Singapur) kommen zu folgenden Ergebnissen: Wer ab dem 70. Lebensjahr täglich mindestens 3000 Schritte zurücklegt, tut bereits einiges für seine Gesundheit. Und: Wer auf dieses grundlegende Bewegungspensum noch ein kleine Schippe drauflegt, kann offenbar das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um weitere 14 Prozent senken. Die Rede ist von gerade einmal 500 Extra-Schritten pro Tag. Zur Verdeutlichung: Das entspricht in etwa 350 Meter – in normalem Spaziertempo hat man die in rund sechs Minuten zurückgelegt.
Auch interessant: Können 10.000 Schritte pro Tag wirklich den Sport ersetzen?
Daten aus Langzeitstudie analysiert
Für die Untersuchung wurde auf Daten aus dem Untersuchungsprojekt „Atherosclerosis Risk in Communities“ zurückgegriffen. Hierbei handelt es sich um eine Langzeitstudie zur Ermittlung des Arterioskleroserisikos in verschiedenen Gemeinschaften. Darin sind u. a. etwaige Herz-Kreislauf-Ereignisse der Probanden dokumentiert.
Das Team analysierte die gesundheitliche Entwicklung von 452 Frauen und Männern (Durchschnittsalter 78, zu 80 Prozent Weiße) der Langzeitstudie über dreieinhalb Jahre. In dieser Zeit hatten die Probanden zum Zweck der Datenerfassung Schrittzähler mit integriertem Geschwindigkeitsmesser getragen. Im Verlauf des Untersuchungszeitraums hatten unter den Studienteilnehmern, die weniger als 2000 Schritte pro Tag zurücklegten, 12 Prozent ein kardiovaskuläres Ereignis erlitten. Dagegen waren es unter denjenigen, die rund 4500 Schritte am Tag gingen, nur 3,5 Prozent. Sie waren demnach um rund 77 Prozent wenigererkrankungsgefährdet.
Effektiv und ein guter Messwert
Die Ergebnisse wurden kürzlich auf einem Kongress der American Heart Association vorgestellt. Deren Bedeutung betonte Studienleiterin Erin E. Dooley in einer Pressemitteilung2. Das Schrittezählen sei demnach nicht nur „eine einfache Möglichkeit, körperliche Aktivität zu messen“. Es sei eindeutig mit einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden, und somit mit besseren Chancen auf längere Gesundheit.
Forschung Schon so wenige Schritte pro Tag können das Leben verlängern
„Gefährliche“ Aminosäuren 3 Lebensmittel, die laut Studie das Leben verkürzen können
Aktuelle Studie Hat sich Ihr Herz 5 Jahre nach dem Rauch-Stopp schon erholt?
Quellen
- 1. L.Garcia, M. Pearce, A. Abbas (et. al.), 2023, Non-occupational physical activity and risk of cardiovascular disease, cancer and mortality outcomes: a dose–response meta-analysis of large prospective studies, British Journal of Sports Medicine
- 2. American Heart Association News: For older adults, every 500 additional steps taken daily associated with lower heart risk (aufgerufen am 3.3.2023)