10. November 2022, 4:39 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Es gibt wahrscheinlich nur wenige Haushalte, in denen keine Teflon-Pfanne zu finden ist. Aus gutem Grund, bietet sie doch so manchen Vorteil fürs Kochen und Braten. Aber sie kann auch gesundheitsgefährdend werden – wie Forscher jetzt in einer aktuellen Studie gezeigt haben.
Teflon-Pfannen, also beschichtete Pfannen, sind ein beliebtes Küchenutensil. Denn mit ihnen ist festklebendes Essen kein Thema mehr. Ein Nachteil: Sie können leicht zerkratzen. Ob dies schädlich sein kann, darüber wird viel diskutiert. Jetzt kam eine Studie zu dem Ergebnis, dass schon ein kleiner Riss in der Beschichtung tatsächlich ein Gesundheitsrisiko darstellen kann – und erklärt auch, warum.
Ablauf der Studie
Um das Gesundheitsrisiko eines Kratzers bzw. Risses in einer Teflon-Pfanne zu erforschen, zerteilten die Wissenschaftler der englischen Newcastle University und Wissenschaftler der australischen Flinders University eine Teflon-Pfanne in viele kleine Stücke. Dann simulierten sie einen Kochvorgang, indem sie sie Pfannenwender aus unterschiedlichen Materialien 30 Sekunden lang in kochähnlicher Weise gegen die Pfannenstücke bewegten.1
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Durch die Anwendung einer Bildgebungstechnik namens Raman Imaging machten die Forscher die durch die Kochsimulation gelösten, winzigen Partikel sichtbar. Mithilfe eines Modells auf Basis eines Algorithmus konnten sie 2,3 Millionen Mikro- und Nanoplastikteilchen identifizieren, die von der zerbrochenen Beschichtung freigesetzt wurden.2 Dabei setzte bereits ein einzelner Riss bis zu 9100 Partikel frei. Von Mikroplastik spricht man bei Teilchen, die kleiner als fünf Millimeter sind, Nanoplastik ist sogar noch ein Millionenfach kleiner.
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Gefahr durch die winzigen Plastik-Partikel
„Da es Fakt ist, dass PFAS problematisch sind, kann es ein Gesundheitsrisiko darstellen, wenn die Teflon-Partikel in unser Essen geraten“, erklärt Dr. Chen Fang von der University of Newcastle in einer Studienmitteilung.3
PFAS sind eine Gruppe von Industriechemikalien, zu denen auch Teflon gehört. Laut Umweltbundesamt sind sie problematisch, weil sie sehr langlebig sind und in Organismen (also auch im menschlichen Körper) und Umwelt verweilen.4
„Wir verstehen es als Warnung, dass wir unsere Kochutensilien sorgfältig wählen und vorsichtig benutzen sollten“, fasst Prof. Tang von der Flinders University die Bedeutung der Studienerkenntnisse zusammen. „Weitere Forschung ist notwendig, um das Gesundheitsrisiko, das von Teflon-Mikroplastik und -Nanoplastik ausgeht, genauer zu verstehen.“
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Quellen
- 1. Nield D. One Small Crack on a Teflon Pan Can Release Thousands of Plastic Particles. Science Alert. (aufgerufen am 9.11.2022)
- 2. Luo, Y., Gibson, C.T., Chuan, C. et al. (2022). Raman imaging for the identification of Teflon microplastics and nanoplastics released from non-stick cookware. Science of The Total Environment.
- 3. Flinders University. Not-so-tough Teflon. (aufgerufen am 9.11.2022)
- 4. umweltbundesamt. Perfluorierte Alkylsubstanzen – PFAS. (aufgerufen am 9.11.2022)