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Internationale Studie

Forscher identifizieren Risikofaktoren für Long Covid bei Kindern

Long-Covid Kinder-Junge im Krankenhaus
Kinder, die wegen einer Covid-Infektion bereits das Krankenhaus aufsuchen mussten, haben ein höheres Long-Covid-Risiko. Foto: Getty Images
Isabell Kilian Freie Autorin

26. Juli 2022, 11:05 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Über die Risikofaktoren, nach einer Corona-Infektion an Long Covid zu erkranken, ist noch wenig bekannt. Eine internationale Studie hat nun Hinweise finden können, wann Kinder gefährdet sind.

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Menschen, die an Corona erkrankt sind, können monatelang Symptome aufweisen. In Studien über Long Covid und seine Risikofaktoren fehlten bislang allerdings Daten und repräsentative Stichproben aus der Bevölkerung. US-Forscher haben im Rahmen einer internationalen Studie nun Hinweise dafür gefunden, wann an Corona erkrankte Kinder einem höheren Risiko ausgesetzt sind, auch nach Monaten noch an Symptomen zu leiden. Dabei spielen die Dauer des Krankenhausaufenthaltes, das Alter als auch die Intensität der Krankheitszeichen eine Rolle.

Risikofaktoren an 3.500 Kindern untersucht

In einer internationalen Studie befragten Forscher der University of Carolina Eltern und ihre Kinder, die zwischen März 2020 und Januar 2021 coronabedingt in die Notaufnahme mussten. Die Betroffenen wurden ab dem Besuch zwei Wochen lang befragt und auch bis drei Monate danach weiter interviewt. Dabei beobachteten die Wissenschaftler 1.884 an Covid erkrankte Kinder sowie 1.701 Kinder ohne Covid, die aus anderen Gründen das Krankenhaus aufsuchten. Die Studienteilnehmer kamen aus acht Ländern: Argentinien, Kanada, Costa Rica, Italien, Paraguay, Singapur, Spanien und den Vereinigten Staaten. Die Mehrheit stammte jedoch aus den Vereinigten Staaten.

Eins von zehn Kindern mit Long Covid

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass mehrere Risikofaktoren vorhersagen könnten, welche Kinder mit Corona in den 90 Tagen nach der Infektion Long Covid aufweisen. Dazu gehören vier oder mehr Krankheitszeichen in der Anfangsphase der Infektion und ein Klinikaufenthalt von mehr als zwei Tagen. Auch das Alter spielte eine Rolle. Anhaltende Symptome traten häufiger bei Kindern ab 14 Jahren auf.

Rund eines von zehn Kindern (9,8 Prozent), das mit einer Infektion ins Krankenhaus eingeliefert wurde, berichtete drei Monate später über Long Covid. Darunter häufig Müdigkeit, Husten und Kurzatmigkeit. Von den Corona-positiven Kindern, die direkt aus der Notaufnahme wieder nach Hause geschickt wurden, hatten 4,6 Prozent auch 90 Tage später noch Symptome.

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Long Covid oder Kollateralschaden?

Etwa 10 Prozent der Kinder, die mit Corona ins Krankenhaus eingeliefert wurden, meldeten nach 90 Tagen also Anzeichen auf Long Covid. Gleichzeitig ergab die Untersuchung aber, dass auch Kinder, die aus anderen Gründen als Corona im Krankenhaus waren, ähnliche Merkmale aufwiesen. Auch von ihnen litten etwa 5 Prozent noch drei Monate später an Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten oder Bauchschmerzen.

Laut den Forschern würde das zeigen, dass auch andere Faktoren im Kontext der Pandemie eine Rolle spielen. Beispielsweise könnten auch die Abriegelung, Isolierung und fehlenden sozialen Kontakte Einfluss auf anhaltende Symptome haben. „Zu den Auswirkungen der Covid-Ära gehört nicht nur die Covid-Infektion, sondern auch ein erheblicher Anstieg psychischer Erkrankungen“, erklärt Studienmitautor Dr. Nathan Kuppermann in der Pressemitteilung.

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Drei Risikofaktoren für Long Covid

Die Studie zeigt gleichwohl, bei welchen Risikofaktoren von Long Covid man besonders wachsam sein sollte. Ab einem Krankenhausaufenthalt von 48 Stunden, ab vier Symptomen zu Infektions-Beginn und ab einem Alter von 14 Jahren steigt die Wahrscheinlichkeit für Langzeit-Symptome offenbar. Bei Letzterem besteht allerdings die Möglichkeit, dass ältere Kinder ihre Symptome besser zum Ausdruck bringen können als jüngere. Dennoch zeigen die Ergebnisse, „welche Kinder wir während ihrer Genesung nach einem positiven Covid-Test besonders im Auge behalten müssen“, schlussfolgert Kuppermann.

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Quellen

Themen Coronavirus Kindergesundheit
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