24. Dezember 2020, 12:42 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Je nach Helligkeit und Körperaktivität sind die Pupillen manchmal sehr weit geöffnet und manchmal ganz klein. Doch wozu sind die schwarzen Augenpunkte eigentlich gut? Und ist es normal, wenn sie unterschiedlich groß sind?
Es sieht manchmal gruselig aus: Die Pupillen erweitern sich plötzlich oder werden winzig klein. Ein Grund zur Sorge ist das nicht – im Gegenteil. Bedenklich ist nur, wenn sie sich nicht gleichzeitig verändern und unterschiedlich groß sind.
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Warum haben wir überhaupt Pupillen?
Pupillen funktionieren wie eine Blende. Sie lassen Licht ins Auge hinein oder schirmen es ab. Im Dunkeln weiten sich die Pupillen – auf diese Weise wird wenige Licht, das vorhanden ist, optimal ausgenutzt, erklärt Prof. Martin Spitzer, Direktor der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE).
Ist es dagegen sehr hell in der Umgebung, ziehen sich die Pupillen zusammen. Das schützt die Netzhaut und erhöht zugleich die Tiefenschärfe. Sprich: Man sieht besser.
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Wie werden die Pupillen gesteuert?
Die für die Pupillen verantwortliche Muskulatur wird nicht bewusst gesteuert, sondern vom vegetativen Nervensystem. Bemerkt ein Auge Licht, funkt es über den Sehnerv das Gehirn an. Das wiederum gibt über Nerven und Botenstoffe dem Augenmuskel – dem Musculus dilatator pupillae – den Befehl: „Pupillen eng stellen bitte.“ Und schon verengen sich die Pupillen in beiden Augen. Solange dieser Mechanismus nicht gestört ist, funktioniert der Prozess reibungslos.
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Ist es schlimm, wenn die Pupillen unterschiedlich groß sind?
Handeln muss man, wenn sich die Pupillen nicht gleichmäßig erweitern oder verengen. Experten sprechen dann von einer Seitendifferenz, im Fachjargon Anisokorie genannt. Bis zu einem Millimeter ist sie auch bei Gesunden nicht ungewöhnlich bzw. bedenklich. Bei einer größeren Seitendifferenz sollte man dem aber auf den Grund gehen. „Das ist in der Regel ein Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt“, sagt Spitzer.
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Mögliche Ursachen für unterschiedlich große Pupillen
Hinter einer Anisokorie stecken können nur ganz harmlose Veränderungen stecken. Manchmal kann sie aber auch ein Zeichen für eine Erkrankung sein. Dazu zählen etwa:
- Schlaganfälle
- Erhöhter Hirndruck
- Erhöhter Augeninnendruck
- Nervenschädigungen (zum Beispiel beim Horner-Syndrom)
- Hirnblutung
- Gehirntumor
- Medikamente, die bewusst oder versehentlich ins Auge gelangt sind
In jedem Fall gehören sich ungleich verändernde Pupillen ärztlich abgeklärt