9. August 2022, 13:41 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Die meisten kennen sie als Sandy an der Seite von Danny-Darsteller John Travolta in „Grease“. Zudem feierte sie als Sängerin und Songwriterin weltweit Erfolge, gewann vier Grammys. Jetzt ist Olivia Newton-John im Alter von 73 Jahren gestorben – 30 Jahre nach ihrer ersten Brustkrebs-Diagnose.
„Olivia Newton-John (73) ist heute Morgen im Kreise ihrer Familie und Freunde friedlich auf ihrer Ranch in Südkalifornien verstorben“ – mit diesen Worten beginnt die Todesnachricht, die ihr Ehemann John Easterling auf Newton-Johns „Instagram“-Account veröffentlichte. Sie sei „30 Jahre lang“ ein „Symbol der Hoffnung“ gewesen, schreibt er weiter. Ihr erste Brustkrebs-Diagnose hatte Olivia Newton-John bereits 1992 erhalten. FITBOOK erklärt ihren langen Weg mit der Krankheit.
Übersicht
Olivia Newton-John kämpfte 30 Jahre gegen den Brustkrebs
2017 wurde bekannt, dass Olivia Newton-John erneut an Brustkrebs erkrankt war. Da kämpfte sie bereits seit 25 Jahren gegen die Krankheit. Dabei war sie für viele ebenfalls betroffene Menschen ein positives Beispiel, weil sie offen mit ihrer Erkrankung umging und sogar öffentlich über ihre Behandlungen sprach. Insgesamt erhielt sie dreimal die Diagnose Brustkrebs.
1992: erste Diagnose
Ihr erste Brustkrebs-Diagnose erhielt die damals 42-jährige Mutter einer kleinen Tochter 1992, nachdem sie einen Knoten in ihrer rechten Brust entdeckt hatte. Damals verriet der „Grease“-Star, dass die Erkrankung noch in einem frühen Stadium entdeckt und sofort die Behandlung begonnen worden war. Diese bestand u. a. aus Chemotherapie, einer partiellen Brustentfernung (Mastektomie) und einer Brustverkleinerung. Die Therapie war von Erfolg gekrönt: Neun Monate später erklärten die behandelnden Ärzte, dass Olivia Newton-John krebsfrei sei.
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2013: Brustkrebs-Rückfall
Gut zehn Jahre später erlebte Olivia Newton-John ihren ersten Krebs-Rückfall. Dieses Mal in ihrer Schulter. Ihre erneute Diagnose teilte die Sängerin damals jedoch nicht öffentlich. 2017, als ihre dritte Diagnose bekannt wurde, berichtete sie auch von ihren Erfahrungen im Jahr 2013.
So erzählte sie in der australischen Sendung „Sunday Night“, dass sie nach einem leichten Verkehrsunfall einen Knoten in der Schulter entdeckt habe. Erst hielt sie diesen für eine Folge des Unfalls, doch medizinische Tests ergaben, dass ihr Krebs zurückgekehrt war. „Ich dachte, ‚es ist mein Leben‘, und entschied, es für mich zu behalten“, verriet Newton-John über ihre damaligen Beweggründe.
2017: dritte Krebsdiagnose
Anders entschied sie 2017, als sie zum dritten Mal an Krebs erkrankte. Auf Facebook gab sie die Verschiebung von Konzerten und ihre erneute Brustkrebs-Erkrankung bekannt. Zu diesem Zeitpunkt war der metastasierende Brustkrebs bereits in ihren Rücken, genauer in ihr Kreuzbein, gewandert.
Dieses Mal bestand ihre Behandlung aus Wellness-Therapien sowie einer Bestrahlungstherapie. Zudem stellte sie ihre Ernährung um und nutzte Cannabisöl zur kontinuierlichen Behandlung ihres Tumors.
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2020: Die Krankheit schreitet fort
Im Januar 2020 berichtete „People“, dass der Krebs nun Olivia-Newtons Knochen befallen habe. Die zu der Zeit 71-Jährige hatte an einer Charity-Veranstaltung teilgenommen, bei der sie Reportern auch Fragen zu ihrer Erkrankung beantwortete. „Das Leben ist ein Geschenk. Ich hatte ein wunderbares Leben und ich habe vor, damit weiterzumachen – und ich möchte natürlich anderen Menschen mit Krebs helfen“, erklärte Newton-John. „Ich habe es gut überstanden und denke nicht viel darüber nach, um ehrlich zu sein. Verleugnung ist eine wirklich gute Sache, und ich werde immer stärker und besser.“ Dass sie sich nicht unterkriegen ließ, zeigte sich auch 2021, als sie die Hochzeit ihrer Tochter feierte.
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Metastasierender Brustkrebs
Brustkrebs bedeutet in den meisten Fällen im Frühstadium erst einmal, dass sich von der Brustdrüse ausgehend neues, unkontrolliert wachsendes Gewebe bildet. Dabei entsteht zunächst ein Tumor in der Brust. Bei Fortschreiten und/oder Wiederkehr der Erkrankung können sich die Krebszellen in andere angrenzende Körpergewebe ausbreiten. Dort können sie Absiedlungen, sogenannte Metastasen bilden. Oft heißt es bei der Diagnose dann, dass der Tumor gestreut habe. In diesem Stadium spricht von man von metastasierendem Brustkrebs.
Es gibt verschiedene Arten von Metastasen: lokale, regionäre und Fernmetastasen. Lokale Absiedlungen bilden sich in unmittelbarer Nähe des Tumors, regionäre in den Lymphknoten nahe dem Tumor. Von Fernmetastasen spricht man von solchen, die sich in anderen Organen gebildet haben. Bei Brustkrebs entstehen Metastasen am häufigsten in den Lymphknoten, den Knochen, in der Lunge, der Haut, der Leber und im Gehirn.
Krankheitsverlauf und Lebenserwartung variieren. Prognosen sind daher unsicher. Laut dem Münchener Krebsregister leben nach fünf Jahren noch etwa 26 von 100 und nach zehn Jahren noch etwa 13 von 100 Frauen, nachdem metastasierender Brustkrebs diagnostiziert wurde.
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Quelle
- Gesundheitsinformation.de. Metastasierter Brustkrebs. (aufgerufen am 9.8.2022)