Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Magazin für Fitness, Gesundheit und Ernährung
Schmeckt's bitter – ab zum Arzt!

Neues Kaugummi soll Infektionen erkennen

Eine junge Frau macht eine Kaugummi-Blase
Ein medizinisches Kaugummi kann zukünftig auf Infektionen hinweisen Foto: Getty Images
Christian Glass

14. Februar 2020, 12:03 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten

Ein neu entwickeltes Kaugummi kann anzeigen, ob man krankheitserregende Bakterien im Mund hat. Und zwar, wenn es beim Kauen bitter schmeckt. FITBOOK erklärt, wie das Gesundheits-Kaugummi funktioniert!

Artikel teilen

Zahnfleisch-Entzündung, dicke Mandeln, Scharlach oder gar Grippe – Gewissheit, sich einen bösen Infekt eingehandelt zu haben, bringt einem in Zukunft vielleicht der Geschmack im Mund. Denn ein Forscherteam um Lorenz Meinel vom Univeristätsklinikum Würzburg hat ein medizinisches Kaugummi entwickelt, das eine bakterielle Infektion schon nach zwei Minuten nachweist.

Bitter-Kaugummi kann Tests ergänzen

Der behandelnde Arzt kann dann schnell reagieren und die passenden Maßnahmen einleiten. Auf diese Weise kann die Diagnose erheblich erleichtert werden. Denn bisher muss bei Verdacht auf eine bakterielle Infektion ein Abstrich beim Patienten genommen werden. In Zukunft zeigt das Kaugummi die Infektion an. So kann das Kaugummi als Ergänzung zu bestehenden Tests eingesetzt werden oder als Vor-Screening.

Kaugummi nützlich bei Infektion durch Zahn-Implantat

Menschen, die ein Zahn-Implantat erhalten, können an einer Entzündung der Mundschleimhaut erkranken, der sogenannten Peri-Implantitis. Die Erkrankung geht einher mit einem Knochenabbau im Kiefer-Bereich. Rechtzeitig diagnostiziert und behandelt kann der Arzt das Geschehen jedoch beeinflussen. Das Gewebe im Mund wird durch krankheitserregende Bakterien ausgelöst. Und auf genau diese kann das neu entwickelte Kaugummi hinweisen.

https://oembed/fitbook/affiliate/7462ebeddec663df33de4d15137e4041c0e311698476ad937a8aad75c6cc47d7/900b495e-d27d-429e-892a-029abf95d223/embed

Auch interessant: Wie man die Mundflora verbessert

Wie funktioniert das Kaugummi?

Das Kaugummi dient als Trägersubstanz. Darauf befindet sich ein löslicher Film mit organischen Eiweiss-Ketten, sogenannten Peptiden. Darin enthalten ist ein Bitterstoff, der von den Peptiden ummantelt ist. Dadurch schmeckt die Zunge den Bitterstoff nicht sofort. Befinden sich im Mundbereich Enzyme von krankheitserregenden Bakterien, trennen diese die Peptid-Ketten vom Bitterstoff ab. Von da an schmeckt man beim Kaugummi-Kauen einen deutlichen bitteren Geschmack.

Auch interessant: Kann Kaugummikauen das Zähneputzen ersetzen?

Mehr zum Thema

Kaugummi noch nicht auf dem Markt

An der Entwicklung des Kaugummis arbeiten die Forscher seit rund zehn Jahren. Noch ist das Kaugummi aber nicht marktreif, denn bisher wurde es nur im Labor getestet. Im nächsten Stadium der Entwicklung muss es nun am Menschen getestet werden. Dann kann die Zulassungsbehörde das Kaugummi als Medizinprodukt klassifizieren. Womöglich wird das Kaugummi in Zukunft rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sein.

Themen Zahngesundheit
afgis-Qualitätslogo mit Ablauf Jahr/Monat: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über FITBOOK und sein/ihr Internet-Angebot: www.fitbook.de

FITBOOK erfüllt die afgis-Transparenzkriterien.
Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.