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Gewürze, Akupunktur, Wärme...

6 natürliche Schmerzmittel, deren Wirkung durch Studien belegt ist

Natürliche Schmerzmittel-Gewürze
Zahlreiche Gewürze haben einen positiven Effekt auf die Gesundheit und dienen als natürliche Schmerzmittel Foto: Getty Images
Isabell Kilian Freie Autorin

23. August 2022, 4:05 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten

Natürliche Schmerzmittel mit ähnlicher Wirkung wie Aspirin, Paracetamol und Co.? Tatsächlich gibt es zahlreiche Pflanzen und Gewürze aber auch andere natürliche Heilmethoden, die nachweislich Linderung verschaffen können.

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Wenn der Rücken zieht, der Zahn schmerzt oder der Kopf dröhnt, greifen viele Menschen schnell auf Medikamente zurück. Diese gehen jedoch nicht selten mit Neben- oder Wechselwirkungen einher und können auf Dauer der Gesundheit auch schaden. Unter bestimmten Umständen können sie in der Tat sinnvoll sein, aber auch zahlreiche natürliche Schmerzmittel besitzen eine wissenschaftlich belegte Wirkung und können in vielen Fällen die nötige Linderung verschaffen. Viele Kräuter und Gewürze, aber auch Wärme und Kälte sowie Akupunktur haben sich als wichtige natürliche Herangehensweisen für die Behandlung von Schmerzen und Krankheiten bewiesen. FITBOOK hat sich die Studienlage zu einigen davon mal genauer angesehen.

Warum natürliche Schmerzmittel?

Klassiker bei Schmerzen, insbesondere Kopfschmerzen, sind Aspirin, Ibuprofen, Paracetamol und Metamizol. Allerdings können alle Schmerzmittel bei regelmäßiger und andauernder Einnahme Organe wie Magen, Nieren oder Leber schädigen, wie Prof. Dr. med. Andreas Straube, Leiter des Oberbayerischen Kopfschmerzzentrums am Neurologie Klinikum Großhadern, FITBOOK einmal zum Thema natürliche Schmerzmittel bei Kopfschmerzen erklärte. Aber auch nach der auf Kopfschmerzen spezialisierten Schmerzklinik Kiel sollten solche Medikamente nicht öfter als an zehn Tagen im Monat eingenommen werden. Besser wären also natürliche Schmerzmittel mit ähnlicher Wirkung, auf die man in entsprechenden Momenten zurückgreifen kann. Und siehe da, die gibt es sogar zur Genüge.

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Wann hilft Wärme und wann Eis?

Zu den häufigsten Hausmitteln gegen Schmerzen gehört die direkte Anwendung von Wärme und Eis auf die schmerzenden Stellen. Auch wenn diese Behandlung naheliegend erscheint, ist nicht jedem klar, wann genau Eis und wann Wärme angewendet werden sollte. Das Auflegen eines Eisbeutels, um Schwellungen und Entzündungen kurz nach einer Muskel-, Sehnen- oder Bänderzerrung zu reduzieren, kann Linderung bringen.1 Wärme kann dann, sobald die Entzündung abgeklungen ist, dazu beitragen, die Steifheit, die mit Verstauchungen und Zerrungen einhergeht, zu verringern. Ein Heizkissen oder eine Kältepackung, die kurz auf den Kopf gelegt werden, können helfen, Kopfschmerzen zu lindern, während eine Eispackung Schmerzen im unteren Rückenbereich lindern kann.

Bei Arthrose hilft feuchte Wärme, die auf das betroffene Gelenk gelegt wird, mehr als Eis. Feuchte Wärmepackungen können in der Mikrowelle erwärmt und mehrmals verwendet werden, was sie wirksam und einfach in der Anwendung macht. Die Anwendung einer Eispackung kann bei folgenden Problemen helfen:

  • Schwellungen
  • Blutungen
  • Entzündungen
  • Kopfschmerzen
  • Schmerzen im unteren Rückenbereich
  • Zerrungen von Muskeln, Sehnen oder Bändern2

Als groben Richtwert kann man sich merken: Kälte hilft bei akuten, plötzlich auftretenden Schmerzen wie Verletzungen von Bändern, Muskeln oder Wundschmerzen nach Operationen – Wärme eher bei chronischen, dauerhaft auftretenden Beschwerden.

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Entzündungshemmer Kurkuma

Curcumin, der Wirkstoff aus Kurkuma, welches dem Curry seinen charakteristischen gelben Farbton verleiht, ist ein Antioxidans, das den Körper und Zellen vor freien Radikalen schützt. Seine Fähigkeit, Schwellungen zu lindern und Entzündungen zu reduzieren, ist ebenfalls gut untersucht worden. Obwohl Kurkuma meist als Gewürz verwendet wird, ist es auch in Form von Nahrungsergänzungsmitteln erhältlich und wird häufig mit Piperin, einer Verbindung aus schwarzem Pfeffer, kombiniert, um die Absorption zu erhöhen. In der Wissenschaft wurde die positive Wirkung von Kurkuma als natürliches Schmerzmittel bereits gut nachgewiesen. Sogar auf das Gehirn soll das goldene Gewürz positiven Einfluss ausüben und die sogenannte Blut-Hirn-Schranke überwinden können.

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Weihrauch als Kortison-Alternative

Weihrauch, auch als Boswellia bezeichnet, wird häufig in der ayurvedischen Medizin verwendet. Das Harz des Boswellia-Serrata-Baumes wird in der Regel zu Tinkturen, Tabletten oder äußerlichen Behandlungen verarbeitet. Eine Studie aus dem Jahr 2020, an der 545 Personen teilnahmen, ergab, dass Weihrauch eine wirksame und sichere Behandlung für Osteoarthritis ist, die Schmerzen und Steifheit lindern kann.5 Einige Studien deuten sogar darauf hin, dass die Wirkung von Weihrauch der von Kortison ähneln soll, da es ähnliche schmerzstillende, entzündungshemmende und abschwellende Effekte hat – ein mehr als empfehlenswertes, natürliches Schmerzmittel also.6 Es wird häufig verwendet bei der Behandlung von:

  • Asthma-Symptomen
  • Osteoarthritis
  • Kolitis (entzündeter Dickdarm)
  • allgemeinen Entzündungen
  • Verringerung des flüssigen Hirnödems (Hirnschwellung)
  • Verringerung von Hautschäden aufgrund von Strahlentherapie

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Gewürznelken: Heilpflanze des Jahres 2010

Ganze Nelken werden oft zum Würzen von Fleisch- und Reisgerichten verwendet, gemahlene Gewürznelken wiederum in Pasteten und vielen anderen Lebensmitteln. Kaum einer weiß aber um ihre positive Wirkung als natürliches Schmerzmittel. Insbesondere dem Hauptbestandteil von natürlichem Nelkenöl Eugenol werden vielversprechende Effekte nachgesagt. Daher eignete sich Nelkenöl auch wunderbar zu äußerlichen Anwendung. Aber auch in Kapsel- oder Pulverform sind Gewürznelken erhältlich.7 Im Jahr 2010 wurde der Gewürznelkenbaum sogar zur Heilpflanze des Jahres gekürt. Und das nicht ohne Grund, haben spanische Forscher doch herausgefunden, dass Nelken zu den stärksten, bekannten Antioxidantien zählen.8 Sie können damit bei folgenden Beschwerden eingesetzt werden:

  • Übelkeit
  • Erkältungen
  • Kopfschmerzen
  • Arthritische Entzündungen
  • Zahnschmerzen
  • Verdauungsstörungen
  • Durchfall

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Wirkung von Akupunktur belegt

Nein, kein Gewürz – aber ein offenbar genauso effektives natürliches Schmerzmittel mit nachweislich positiver Wirkung, ist die Akupunktur. Die uralte chinesische Heilmethode zielt darauf ab, Schmerzen zu lindern, indem sie die natürlichen Energiebahnen des Körpers ausgleicht und das „Qi“, sprich den Energiefluss, wieder in Balance bringt. Bei dieser Praxis stechen Akupunkteure winzige, dünne Nadeln in die Haut. Der Ort des Einstichs hängt mit der Quelle des Schmerzes zusammen. Aufgrund der Ausschüttung von Serotonin und dessen beruhigender, stimmungsaufhellender Wirkung, kann die Akupunktur in der Tat Schmerzen lindern. Es wird auch angenommen, dass sie Stresshormone reduziert und damit die Heilung im Körper fördert. Dass es sich bei der positiven Wirkung dieses natürlichen Schmerzmittels nicht um Placebo-Effekte handelt, belegten nun auch Forscher mit einer Analyse von 29 qualitativ hochwertigen, klinischen Studien.9,10 Akupunktur kann in diesem Sinne bei verschiedenen Arten von Schmerzen Linderung verschaffen, darunter:

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Auch bei natürlichen Schmerzmitteln Vorsicht


So groß die positiven Wirkungen von Gewürzen und Pflanzen als natürliche Schmerzmittel auch erscheinen, ist auch hier Vorsicht geboten. Die alternative Medizin kann viele Vorteile haben, Schmerzen und Entzündungen auf natürliche Weise zu lindern, dennoch sollte man bedenken, dass diese natürlichen Heilmittel ebenfalls mit anderen Medikamenten in Konflikt geraten und die pflanzlichen Wirkstoffe eine Wechselwirkung auslösen. Rücksprache mit einem Mediziner ist daher auf jeden Fall empfehlenswert. Darüber hinaus sollte man bedenken, dass Schmerzen immer auch ein Signal des Körpers sind, dass etwas nicht in Ordnung ist. Sie können vorübergehend sein, wie bei einer Muskelzerrung, sie können aber auch auf ein ernstes Gesundheitsproblem hinweisen, das eine medizinische Behandlung erfordert.

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Quellen

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