7. Oktober 2021, 11:29 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ein Kopfstoß beim Sport oder ein Sturz mit dem Fahrrad: Gerade junge Menschen sind anfällig für Gehirnerschütterungen. Für eine schnellere Genesung sollten sie dann bestimmte Reize meiden.
Nach einer Gehirnerschütterung braucht der Körper Ruhe und Erholung – das bedeutet auch ein Verzicht auf Bildschirme wie Smartphone und Fernseher, insbesondere für junge Menschen. Darauf weist der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hin.
Woran erkennt man eine Gehirnerschütterung?
Im Zusammenhang mit einem Schlag oder Stoß auf den Kopf treten sehr typische Beschwerden auf. Je nach Ausprägung der Verletzung können Symptome manchmal unmittelbar nach dem Unfall, in anderen Fällen aber auch zeitverzögert mit bis zu 24 Stunden Abstand auftreten. Vor allem bei Kindern treten Symptome oft erst später auf. Teilweise folgt dem Unfall direkt eine kurze Bewusstlosigkeit oder ein Gedächtnisverlust der Geschehnisse um und nach dem Unfall. Diese Symptome sind unbedingt ernst zu nehmen, denn sie können auch Ausdruck einer schwereren Hirnverletzung sein. Weitere typische Symptome sind mäßige bis starke Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindelgefühle. Häufig berichten Betroffene auch von einer Überempfindlichkeit gegenüber Licht und Lärm.
Durch das Meiden von Bildschirmen lassen Symptome früher nach
Lichtreize durch Bildschirme strengen Augen und Gehirn an, was die Genesung nach einer Gehirnerschütterung stören. Laut einer kürzlich in der Fachzeitschrift „Jama Pediatrics“ veröffentlichten Studie, auf die der BVKJ hinweist, erhöht sich durch den digitalen Verzicht bei Jugendlichen die Chance, wesentlich schneller zu regenerieren, um 50 Prozent.
So nahmen Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel, starke Müdigkeit oder erhöhte Reizbarkeit der Studie zufolge bei einem zweitägigen Bildschirmverzicht bis zu vier Tage früher als sonst deutlich ab, berichtet der Verband.
Die Empfehlung der Mediziner lautet deshalb: Kinder und Jugendliche sollten nach einer Gehirnerschütterung mindestens 48 Stunden auf Bildschirme von Smartphone, Fernseher und Co. verzichten.
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Nicht zu schnell in die Schule oder zum Sport
Besonders Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren sind laut BVKJ gefährdet, eine Gehirnerschütterung zu erleiden. Fast ein Drittel in dieser Altersgruppe habe noch nach einem Monat Folgeerscheinungen wie Kopfweh, Denkstörungen und Erschöpfung.
Oft kommt es dazu, wenn Kinder wieder zu früh zur Schule gehen und Sport treiben. Am besten sollten sich Eltern und Kinder deshalb ärztlich beraten lassen, wann und wie nach einer Gehirnerschütterung wieder mit Schule und Sport gestartet werden soll.
Bei Erwachsenen Symptome, Verlauf und Behandlung einer Gehirnerschütterung
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Experten erklären Der dramatische Effekt von Smartphone-Nutzung auf das Gehirn
Quelle
- 1. Macnow, T., Curran, T., Tolliday, C. et al. (2021). Effect of Screen Time on Recovery From Concussion: A Randomized Clinical Trial. JAMA Pediatr.
Mit Material von dpa