4. Juni 2024, 11:12 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ob man es morgens oder abends tun sollte, bleibt jedem selbst überlassen – würde man meinen. So ist es jedoch nicht wirklich. FITBOOK-Autorin Laura Pomer sprach zum Thema Duschen mit einer Expertin und erklärt, welche Auswirkungen der Zeitpunkt der Dusche auf die Gesundheit haben kann.
Die einen brauchen eine (kalte) Dusche, um morgens richtig wach zu werden, und die anderen mögen ein Bad vor dem Schlafengehen. Die richtige Zeit ist also wahrscheinlich eine Gewohnheitssache und von den persönlichen Vorlieben und Routinen abhängig. Und tatsächlich: „Für die meisten Menschen ist es egal, wann sie duschen“, versichert Frau Dr. med. Miriam Rehbein von der Münchener Dermatologie am Friedensengel auf FITBOOK-Anfrage. Das bedeutet aber auch: Der Zeitpunkt der Dusche ist nicht für alle Menschen egal!
Übersicht
Wann sollten Allergiker duschen?
Wer zu Allergien neigt, sollte die tägliche Reinigung am Abend erledigen. Der Grund: „Allergene wie Tierhaare, Milben, Pollen und Staub, mit denen man im Laufe des Tages in Kontakt kommt, setzen sich auf der Haut und in den Haaren fest“, erklärt Dr. Rehbein. Diese ins Bett mitzunehmen, könnte zu Niesreiz führen, wenn man eigentlich schlafen will. Laut Dr. Rehbein empfehle es sich zudem, die Kleidung, die man auswärts getragen hat, außerhalb des Schlafzimmers auszuziehen.
„Plädoyer für die Abenddusche“
„Ich kann durchaus Befürworter der morgendlichen Dusche verstehen, die das Gefühl haben, ohne nicht wachzuwerden. So ging es mir früher auch. Als Teenager bin ich stets morgens vor der Schule und abends nach dem Sport erneut unter die Dusche gehüpft. Da ich aber seit jeher zu trockener Haut neige, riet mir meine Hautärztin dringend von dem zweifachen Duschvergnügen ab. Und ich merkte: alles eine Sache der Gewohnheit! Da ich meine Trainingseinheiten nachmittags oder abends absolviere, habe ich mir also angewöhnt, überwiegend nur noch abends zu duschen oder zu baden. Und tatsächlich geht für mich das Gefühl, frisch geduscht in ein idealerweise auch noch frisch bezogenes Bett zu schlüpfen, in Sachen Abendhygiene über alles. Da verzichte ich doch viel lieber auf die wach machende Morgendusche. Um morgens dennoch besser in die Gänge zu kommen, habe ich mir einen Tageslichtwecker angeschafft, der die morgendliche Routine unter der Dusche für mich perfekt ersetzt. Nur im Sommer – da gebe ich hin und wieder trotz trockener Haut dem Bedürfnis nach, zweimal am Tag zu duschen. Aber ich versuche, es bei Ausnahmen zu belassen.“
Wie wirkt sich die Dusche auf den Kreislauf aus?
Es stimmt, dass kaltes Wasser eine anregende Wirkung auf das gesamte Herz-Kreislauf-System hat. Eine Dusche am Morgen kann einigen Menschen den nötigen Push für den Tag verpassen – „man kann aber auch lauwarm duschen“, wirft Frau Dr. med. Rehbein ein. Was aber auch stimmt: Eine warme Dusche oder lauwarme Wanne ein bis zwei Stunden vor dem Zubettgehen wirkt herrlich entspannend und bereitet optimal auf den Schlaf vor. Es kommt also ganz darauf an, was Sie (noch) vorhaben!
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Morgens oder abends duschen? Es kommt auch auf die Routine an
Viele empfinden es als unangenehm, aus den Federn ungeduscht in frische Klamotten zu steigen. Und das schließt nicht aus, dass sie nach der Arbeit noch ins Fitnessstudio gehen – und sich danach natürlich noch einmal waschen wollen. Menschen mit trockener Haut täten sich damit keinen Gefallen. Häufiges Duschen kann die Haut strapazieren, insbesondere wenn man es mit zu warmem Wasser tut. „Vor allem ist es wichtig, milde Reinigungsprodukte zu verwenden, also beispielsweise seifenfreie Waschlotionen“, sagt die Ärztin zu FITBOOK.