11. Januar 2021, 13:51 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Stiftung Warentest hat Luftreiniger auf ihre Tauglichkeit zum Schutz vor Coronaviren bzw. vor deren Aerosolen untersucht. FITBOOK kennt die Ergebnisse.
Vor allem für Allergiker kann die Anschaffung eines Luftfilters, der Feinstaub, Pollen und andere Schwebstoffe aus Räumen entfernt, sinnvoll sein. Doch auch ohne gesundheitliche Vorbelastung wünschen sich immer mehr Verbraucher das Gefühl von sauberer, bspw. von Küchendünsten befreiter Luft. Umso mehr würden sich die Geräte natürlich auszahlen, wenn sie auch Aerosole von Coronaviren filtern könnten. Stiftung Warentest hat eine entsprechende Prüfung von Luftreinigern vorgenommen.
Filtern Luftreiniger auch Coronaviren aus Räumen?
Bereits im Frühjahr vergangenen Jahres hatte die Verbraucherorganisation sieben Luftfilter einer Qualitätsprüfung unterzogen. Damals ging es um ihre Tauglichkeit gegen u. a. Blütenpollen, Zigarettenrauch und insgesamt größere Tröpfchen.
Nun berichtet test.de (= Website von Stiftung Warentest) über eine Nachuntersuchung der Testsieger von damals. Die Geräte von Philips, Rowenta (jeweils rund 350 Euro) und Soehnle (ca. 250 Euro) wurden dabei mit Partikeln konfrontiert, deren Größe der von Coronavirus-Aerosolen entsprechen, also ca. 0,12 Millionstel Meter.
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Corona-Schutz hängt von der Raumgröße ab
Alle drei getesteten Luftreiniger schützen bei Maximalstufe offenbar gut vor Coronaviren. Wie es in der Test-Dokumentation heißt, blieben in den Filtern der Geräte die winzigen Viruspartikel recht zuverlässig hängen.
„Umgerechnet auf einen Raum mit 16 Quadratmetern Grundfläche, 2,5 Meter Höhe und damit 40 Kubikmeter Raumvolumen sind nach 20 Minuten die meisten Aerosolpartikel mit 0,12 Mikrometer Durchmesser weg“, heißt es da. Konkret sollen die Geräte von Rowenta und Philips rund 95 Prozent geschafft haben, das von Soehnle immer noch 90 Prozent.
Wichtige Warnhinweise
Die optimistisch stimmenden Ergebnisse beziehen sich auf die genannten Raumausmaße. Darauf weist Stiftung Warentest explizit hin. So empfehle sich etwa der Philips AC2889/10 für kleinere Räume, wie ein gemeinsam genutztes Badezimmer. Und doch: Ein Restrisiko bleibe. Dieses wäre in einem „deutlich größeren Wohnzimmer, in dem sich bei einem geselligen Abend einige Leute aufhalten“, natürlich noch höher. Folglich eignen sich Luftreiniger zum Corona-Schutz für bis zu 50 Quadratmeter große und mit Schülern gefüllte Klassenzimmer nicht.
Ein weiterer wesentlicher Faktor: die Abnutzung der Geräte bzw. der Filter. Laut Angaben der Warentester alterte der Philips-Luftreiniger von allen dreien am langsamsten. Dagegen sollen beim Soehnle-Modell die Filterfähigkeiten besonders schnell nachgelassen haben. Man müsste zur Virenreduzierung die Filter des Geräts weit häufiger austauschen, als es in der Bedienungsanleitung vom Anbieter vorgeschrieben werde, „und das bei einem Filterpreis von knapp 40 Euro“.
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