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Nach Corona-Infektion

Zwei Faktoren entscheiden offenbar darüber, ob man Long Covid bekommt 

Bein Long Covid plagen einige Menschen Beschwerden noch ein Jahr nach einer Corona-Infektion
Bein Long Covid plagen einige Menschen Beschwerden noch ein Jahr nach einer Corona-Infektion Foto: Getty Images
Martin Lewicki
Freier Autor

29. April 2022, 4:09 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Wer eine Corona-Erkrankung überstanden hat, ist noch nicht ganz über den Berg. Denn viele Patienten leiden selbst Monate später an Symptomen wie Erschöpfung und Luftnot. Man spricht dann von Long Covid. Nun haben Forscher zwei mögliche Faktoren identifiziert, die offenbar darüber entscheiden, wer an Long Covid noch ein Jahr später leiden wird.

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Long Covid ist ein ernst zu nehmendes Problem. Denn viele Menschen haben selbst nach einer überstandenen Covid-19-Erkrankung noch mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. In den meisten Fällen sind es chronische Müdigkeit (Fatigue-Syndrom), Konzentrationsprobleme, Kurzatmigkeit und Herzrasen, die den betroffenen zu schaffen machen. Halten solchen Symptome länger als 28 Tage nach einer Corona-Infektion an, bezeichnet man es als Long Covid. Doch warum trifft es einige Menschen, während andere von diesen Beschwerden verschont bleiben? Eine neue Studie liefert nun mögliche Antworten.

Studie mit 289 Covid-Genesenen

Luxemburgische Forscher vom Gesundheitsinstitut in Strassen haben sich angeschaut, wie es Corona-Patienten ein Jahr nach ihrer Infektion geht. Dabei wollten sie nicht nur wissen, welche Symptome sie hatten und wie hoch der Anteil der Betroffenen ist. Sie schauten sich auch mögliche Faktoren an, die zu einem Long-Covid-Verlauf führen können.

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Für die Studie wurden 289 Teilnehmer rekrutiert, als bei ihnen eine Covid-19-Erkrankung diagnostiziert wurde. Ein Jahr später wurden die Probanden gebeten, einen detaillierten Fragebogen zu ihrem Gesundheitszustand auszufüllen. Dabei wurden insbesondere die 64 häufigsten Long-Covid-Symptome abgefragt, ob sie auftraten und wie lange sie anhielten.^

Sechs von zehn Patienten zeigen Anzeichen für Long Covid

Rund die Hälfte der Teilnehmer war weiblich, das Durchschnittsalter der Befragten betrug 40 Jahre (±12,5 Jahre). Die Auswertung der Antworten ergab, dass fast 60 Prozent der Covid-Patienten noch ein Jahr danach mindestens ein Krankheitssymptom aufwiesen. Die am häufigsten genannten Symptome sind:

  • Müdigkeit (Fatigue)
  • Kurzatmigkeit
  • Reizbarkeit

Das heißt, dass sechs von zehn Personen, die an Covid-19 erkrankten, später an Long Covid leiden – zumindest laut dieser relativ kleinen Studie. Etwa 54 Prozent der Befragten klagten zudem über Schlafprobleme.

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Wen trifft Long Covid?

Die Auswertung der Daten zeigt auch, welche zwei Faktoren darüber entscheiden, wer an Long Covid leiden wird und wer vermutlich verschont bleibt.

  • Covid-19-Symptome, die nicht nach 15 Wochen abklingen, bleiben in den meisten Fällen für mindestens ein Jahr
  • Patienten, die einen moderaten bis schweren Covid-19-Verlauf hatten, haben eine doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit für Long Covid im Vergleich zu Patienten, die keine oder nur leichte Symptome nach der Corona-Infektion zeigten

Die Datenauswertung zeigt also, dass insbesondere Corona-Infizierte, die einen moderaten bis schweren Krankheitsverlauf hatten, deutlich stärker von Long Covid betroffen sind. Und wer von den Betroffenen nach 15 Wochen immer noch Covid-19-Symptome zeigt, der wird sie vermutlich auch noch nach einem Jahr haben.

„Teilnehmer mit einer leichten Form der akuten Erkrankung hatten mit höherer Wahrscheinlichkeit
noch ein Symptom und Schlafprobleme nach einem Jahr als asymptomatische Teilnehmer”, sagt die Hauptstudienautorin Aurelie Fischer. Doch insbesondere Patienten mit mildem bis schwerem Krankheitsverlauf seien von Long Covid betroffen.

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Milder Covid-19-Verlauf ist gar nicht so mild

Übrigens, ein milder Corona-Verlauf ist gar nicht so harmlos, wie die Bezeichnung vermuten lässt. Die Symptome sind nämlich alles andere als angenehm. Dazu zählen:

  • Fieber
  • Durchfall
  • Husten
  • verstopfte Nase
  • Abgeschlagenheit

Von einem schweren Krankheitsverlauf spricht man erst bei anhaltendem Fieber, Atemnot und einer Lungenentzündung oder wenn die Patienten im Krankenhaus mit Sauerstoff versorgt werden müssen.

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Quellen

Themen Coronavirus
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