18. November 2020, 20:38 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Laut einer neuen britischen Studie soll eine ganz gewöhnliche Mundspülung aus der Drogerie das Coronavirus innerhalb von 30 Sekunden abtöten können. Allerdings fand die Untersuchung unter Laborbedingungen statt.
Es klingt nach einer kleinen Sensation: Laut einem aktuellen Studienbericht gelang es Forschenden der Universität Cardiff Coronaviren mit einem Alltagsprodukt den Garaus zu machen. Eine normale Mundspülung soll diese innerhalb von 30 Sekunden abtöten. Der Haken: Die Viren befanden sich in einem Reagenzglas.
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Wie Mundspülung das Coronavirus zerstört
Für ihre Untersuchung testeten die Wissenschaftler bekannte Marken – darunter Dentyl und Listerine. Diese enthielten Ethanol (Alkohol), ätherische Öle sowie die Wirkstoffe Cetylpyridiniumchlorid (CPC) und Povidon-Iod (PVP-I). Dabei fanden sie heraus, dass diese Kombination offenbar der Schlüssel für die Abtötung des Coronavirus ist. Alkohol scheint dabei die tragende, allerdings nicht die alleinige Rolle zu spielen. Es gibt allerdings etwas, das die Aussagekraft der Studie schmälert, und das die Forschenden selbst einräumen: Die erfreulichen Ergebnisse kamen unter Laborbedingungen zustande. Leider ist der menschliche Körper kein Labor. Zwar könne Mundwasser im Speichel vermutlich etwas anrichten, in die Lunge und in die Atemwege gelangt es aber nicht. Ebenso wird darauf hingewiesen, dass der Bericht noch von weiteren Experten begutachtet werden müsse.
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Studie öffnet Tür für weitere Untersuchungen
Wenn das Coronavirus zumindest im Reagenzglas angesichts einer Mundspülung einknickt, stellt sich natürlich die Frage, wie sich das in den Mündern und Rachen infizierter Menschen verhält. Weitere klinische Untersuchungen seien geplant, heißt es weiter. Als Heilmittel dürfe Mundwasser allerdings in keinem Fall verstanden werden. Dr. Richard Stanton, Hauptautor der Studie, betont auch: „Die Menschen sollten weiterhin die bekannten vorbeugenden Maßnahmen befolgen, einschließlich häufiges Händewaschen und Wahrung sozialer Distanz.“ Allerdings spräche nichts dagegen, Mundspülung als Ergänzung in die tägliche Hygieneroutine miteinzubeziehen.