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Studie gibt Hinweise

Intervallfasten kann womöglich Unfruchtbarkeit verursachen

Intervallfasten Fruchtbarkeit: Eizelle und Spermien
Eine aktuelle Studie zeigt, wie Ernährung womöglich die Fruchtbarkeit beeinflussen kann. Und zwar bei Mann und Frau. Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

13. April 2023, 14:58 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Eine bestimmte Weise der Ernährung könnte die Fruchtbarkeit bei Frauen wie bei Männern einschränken, so das Ergebnis einer aktuellen Studie aus Großbritannien. Das haben Forschenden an Zebrafischen getestet. Die Tiere werden aufgrund ihrer hohen genetischen Ähnlichkeit zum Menschen in der Fruchtbarkeitsforschung eingesetzt. Sollten Paare mit Kinderwunsch auf zeitlich begrenztes Essen verzichten?

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Intervallfasten, also zeitlich begrenztes Essen mit künstlich erzeugten Hungerphasen, soll die Stoffwechselwerte verbessern und langfristig für ein gesundes Gewicht sorgen. Doch hat der Ernährungstrend offenbar negative Auswirkungen auf die Spermien-, wie Eizellenqualität, so Forscher der University of East Anglia. Interessantes Detail ihrer Studie: Die Probleme mit der Fruchtbarkeit traten erst ein, nachdem das Intervallfasten beendet wurde.

Intervallfasten und Fruchtbarkeit: Wie schädlich ist es wirklich?

Eine schlechte Spermien- bzw. Eizellenqualität gehört zu den häufigsten Faktoren, warum immer mehr Paare Probleme haben, schwanger zu werden. Forscher vermuten, dass dies auf das steigende Alter zurückzuführen ist, bei dem sich bei dem sich der Kinderwunsch bemerkbar macht. Aber auch Umweltfaktoren sowie die Ernährung sollen eine große Rolle spielen. Für die aktuelle Studie wurden Zebrafische auf eine Fasten-Diät gesetzt, die den Regeln des Intervallfastens entspricht. Zebrafische verfügen über einen Großteil unserer genetischen Ausstattung, weshalb viele Krankheiten des Menschen an ihnen erforscht werden.

Als die Fische zu ihrem normalen Fütterungsplan zurückkehrten, produzierten die Weibchen zwar mehr Eizellen, aber von geringerer Qualität, was wiederum zu weniger Nachkommen führte. Auch die Qualität der männlichen Spermien nahm ab, heißt es in der Studie, die aktuell im Fachmagazin „Proceedings of the Royal Society“ erschienen ist.1

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Nahrungsknappheit setzt den Körper unter Stress

Die mögliche Erklärung der Forschenden: Der Organismus reagiert auf Fastenperioden mit Stress, der übrigens weiter anhält, wenn diese längst vorbei sind. Und offenbar zeigen sich auch dann erst die negativen Auswirkungen. Für Studienleiter Prof. Alexei Maklakov ist seine Untersuchung ein möglicher Hinweis, dass Intervallfasten nicht nur Auswirkungen auf das Gewicht hat, sondern offensichtlich auch auf die Fruchtbarkeit. „Es bedarf weiterer Forschung, um zu verstehen, wie lange es dauert, bis sich die Qualität von Spermien und Eizellen nach der Fastenzeit wieder normalisiert“, erklärt er abschließend in einer Universitätsmitteilung.2

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Warum für die Fruchtbarkeitsstudie Zebrafische herhalten mussten

Rund 70 Prozent der Zebrafisch-Gene kommen auch beim Menschen vor. Der Forschungsvorteil: Ein gesundes Weibchen kann im Abstand von zwei Wochen bis zu 700 Eier legen. Außerdem findet die gesamte Entwicklung von der befruchteten Eizelle bis zur fertig ausgebildeten Larve außerhalb des Muttertieres statt. Bei den Fischen kann dieser Prozess von der ersten Zellteilung an – anders als etwa bei Maus oder Mensch – mit dem Mikroskop ohne Weiteres beobachtet und vor allem auch beeinflusst werden.3 Dies ist für die Fruchtbarkeitsforschung enorm aufschlussreich. Erst danach ist es sinnvoll, sich auf die wesentlich aufwändigeren sowie zeit- und kostenintensiven Studien am Menschen zu konzentrieren.

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Hinweise auch bei Rattenstudien entdeckt

Ob die Studienergebnisse auf den Menschen übertragbar sind, wird sich zeigen. Doch kamen bereits 2013 indische Forscher zu einem ähnlichen Ergebnis, nachdem sie weibliche Ratten für zwölf Wochen auf eine strenge Intervallfasten-Diät gesetzt hatten. In der Folge geriet ihr empfindliches Hormonsystem durcheinander, allen voran die „Schwangerschaftshormone“ Östrogen und Progesteron. Außerdem stellen die Forscher fest, dass die Eierstöcke der Tiere schrumpften.4 Zeitlich begrenztes Essen mit künstlich erzeugten Hungerphasen eignet sich laut den Wissenschaftlern nicht, um Nachkommen zu zeugen.

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Quellen

Themen Schwangerschaft
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