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Erkältungs-Hacks auf TikTok

Helfen Knoblauch-Zehen in der Nase gegen Schnupfen?

Eine geschälte Knoblauchzehe
Knoblauch hat viele gesundheitsfördernde Eigenschaften. Ihn sich in die Nase zu stopfen, um Schnupfen zu bekämpfen, ist allerdings nicht förderlich. Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

29. Oktober 2021, 12:51 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Pünktlich zum Herbst machen auf TikTok Clips die Runde, in denen User sich Knoblauch in die Nase stopfen und behaupten, dieser Trick vertreibe ihre Erkältung im Nu. Für zwei Experten Anlass genug, diese und andere „Schnupfen-Weisheiten“ genauer unter die Lupe zu nehmen.

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Bezüglich Husten, Heiserkeit und Co. machen jedes Jahr aufs Neue zahlreiche Hacks und Wunderkuren die Runde, die sofortige Linderung versprechen. Wie so oft entpuppt sich der Großteil davon als falsch oder halb wahr. So soll laut einigen TikTok-Usern Knoblauch in der Nase innerhalb von Minuten gegen Schnupfen helfen. Ober dieser Trick hilft oder gar Schaden anrichtet und was es bei anderen Tricks zum Thema aussieht, darüber haben sich der Mediziner Dr. Duane Mellor und der Biologe Prof. James Brown im britischen Wissenschaftsmagazin „The Conversation“ geäußert.

Hilft Knoblauch in der Nase gegen Schnupfen?

Die millionenfach geklickten Clips sind alles andere als appetitlich: Nachdem TikTok-User mit Schnupfen sich beherzt zwei Knoblauch-Zehen in die Nase stopften und nach etwa 30 Minuten herausnahmen, fließt der Rotz nur so raus. „Endlich eine freie Nase“, behaupten sie. Stimmt das? Laut den Experten ein Trugschluss. „Wenn Sie etwas in Ihre Nase stecken, wird der Schleimfluss blockiert. Wenn es also entfernt wird, beginnt der Fluss und der Schleim tropft umso stärker.“ Sich Dinge in die Nase zu stecken, ist grundsätzlich eine schlechte Idee. „Knoblauch enthält eine Reihe von Verbindungen, die die Nase reizen oder gar die Schleimhaut beschädigen können“. Fazit: Knoblauch in der Nase hilft nicht gegen Erkältung und kann sogar alles noch schlimmer machen.

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Macht kaltes Wetter krank?

Im Herbst und Winter treten Erkältungen besonders häufig auf, was die Vermutung nahe legt, dass vor allem kühle Temperaturen die typischen Symptome auslösen. Auch falsch! Infektionen der oberen Atemwege (in Nase, Rachen und Luftröhre) werden durch Viren verursacht. Allerdings macht der Wechsel zwischen trockener Heizungsluft und Minusgraden es den Erregern besonders leicht, uns zu infizieren, erklären Mellor und Brown. „Der Hauptgrund, warum wir im Winter mehr Erkältungen bekommen, ist, dass wir mehr Zeit drinnen verbringen. Und damit näher bei anderen Menschen – die perfekte Umgebung, um Viren zu übertragen.“

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Helfen Kurkuma, Ingwer und Co., Erkältungen vorzubeugen?

Pflanzlichen Hausmittel wie Echinacea, Ingwer oder Kurkuma sollen einer drohenden Erkältung keine Chance geben und auch die Heilung beschleunigen, heißt es immer wieder. Leider, leider gebe es dafür bislang keine ausreichenden wissenschaftlichen Beweise. „Einigen Studien zufolge, soll es geringe präventive Effekte geben, aber für eine klinische Wirksamkeit reichen diese nicht aus.“ Allerdings schaden besagte pflanzliche Mittel auch nicht. Zumal sie wohltuend sind und vielen Menschen auch gut schmecken.

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Vertreibt Vitamin C Erkältungsviren?

Vitamin C ist das Immun-Vitamin. Ein Mangel macht dementsprechend krank, schlapp und kann sogar tödlich enden. Allerdings handelt es sich dabei um einen Nährstoff und kein Medikament. Dennoch: „Zahlreiche Forschungen haben ergeben, dass Vitamin C eine Erkältung zwar nicht verhindert, aber die Dauer erheblich verkürzen kann.“ Der Experten-Tipp: Täglich 200 Milligram Vitamin C extra während der Herbst- und Wintermonate sind risikoarm, können aber eine eventuelle Infektion erträglicher machen.

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Verhindert Vitamin D Erkältungen?

Das Sonnenvitamin D ist unabdinglich für gesunde Knochen, ein starkes Herz-Kreislauf-System und ein funktionierendes Immunsystem. „Neuste Laborexperimente zeigen, dass Vitamin D für die Viren-Abwehr von entscheidender Bedeutung ist“, so die Experten. „Sonnenschein ermöglicht es uns, unser eigenes Vitamin D herzustellen – aber das passiert im Winter weniger.“ In diesem Fall sind sich der Biologe und der Mediziner einig, dass eine Supplementierung während der dunklen Monate tatsächlich helfen kann, gesund zu bleiben. Es lohnt sich also, in ein gutes Vitamin-D-Präparat zu investieren, um Erkältungen zu vermeiden, während der Knoblauch getrost in die Pfanne wandern kann.

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Ist Hühnersuppe eine gute Medizin?

Hühnersuppe wird seit jeher bei Erkältungen verabreicht und kann wie Honig einige Vorteile bei der Behandlung von Symptomen haben. „Aber es ist unwahrscheinlich, dass es einen großen Einfluss auf die Vertreibung der Infektion hat.“ Zwar ist der Wohlfühleffekt nicht zu unterschätzen, aber vor allem handelt es sich dabei um eine herzhafte Flüssigkeit. Und ausreichend Flüssigkeit ist bekanntlich das A und O, wenn es um Erkältung geht. „Wie die meisten Heißgetränke kann Suppe helfen, schmerzhafte Nebenhöhlen zu lindern.“

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Fazit: Es gibt kein Wundermittel gegen Erkältung

Hat einen die Erkältung erst einmal erwischt, muss man wohl oder übel durch, schließen die Experten. „Einige Vorschläge können hilfreich sein und sind im Allgemeinen nicht schädlich, wie eine Extra-Dosis Vitamin C und D. Aber andere sind definitiv keinen Versuch wert.“ Knoblauch in der Nase ist also weiterhin kein gutes Mittel gegen Erkältung. Was wirklich hilft, ist abwarten, ausruhen und trinken, trinken, trinken!

Themen Erkältung
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