13. Februar 2020, 12:39 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Auf der ganzen Welt suchen Wissenschaftler derzeit fieberhaft nach Mitteln und Möglichkeiten das aggressive Coronavirus wirksam zu bekämpfen und die rasante Ausbreitung zu stoppen. Nun wollen Forscherteams aus vier verschiedenen Ländern mithilfe einer neuen Technologie in Rekordzeit einen Impfstoff entwickeln. Der Durchbruch könnte unter Umständen sogar aus Deutschland kommen!
Das Virus breitet sich rasant aus
Das neuartige Coronavirus ist äußerst aggressiv und verbreitet sich rasend schnell. Seit seinem Ausbruch in China Ende letzten Jahres wurden bereits mehr als 1.000 Todesfälle verzeichnet sowie über 40.000 Menschen infiziert. Nicht nur in Asien, sondern auch in zwei Dutzend weiteren Ländern wurden Fälle gemeldet.
Impfstoff in Rekordzeit?
Da es bislang noch keinen Impfstoff gegen das Virus gibt, arbeiten Ärzte zum Teil mit Medikamenten gegen Retroviren und Grippe, wobei der Nutzen dessen bislang noch unklar ist. Die Entwicklung eines Impfstoffes erfordert normalerweise viele Schritte, von Versuchen an Tieren, Studien am Menschen bis zu behördlichen Zulassungen. Das kann Jahre andauern. Aufgrund der akuten Situation in Bezug auf das Coronavirus werden nun vier Expertenteams speziell gefördert, um mit Hochdruck an der Impfstoffentwicklung zu arbeiten. Ziel ist es, durch die Verwendung neuartiger Technologien in nur 16 Wochen einen Impfstoffkandidaten zu präsentieren, der klinisch getestet werden kann. Finanzieller Träger des Ganzen ist die Koalition für Innovationen zur Vorbereitung auf Epidemien, kurz CEPI. Sie steuert millionenschwere Beiträge zur Unterstützung der Forschungsteams bei. Teile der des Geldes kommen dabei auch vom Bundesforschungsministerium, das die Organisation mit einer Summe in Höhe von 90 Millionen Euro fördert.
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Durchbruch könnte aus Deutschland kommen
Neben Teams aus den USA, Frankreich und China ist auch ein Forschungslabor aus Deutschland an diesem Projekt beteiligt. So gaben die CureVac AG, ein biopharmazeutisches Unternehmen mit Sitz in Tübingen und nach eigener Aussage Vorreiter in der Entwicklung sogenannter mRNA-basierter Medikamente, und die CEPI bereits Ende Januar ihre Zusammenarbeit diesbezüglich bekannt. „CureVacs Technologie und mRNA-Plattform eignen sich besonders für eine schnelle Reaktion auf virale Ausbrüche wie den aktuellen“, so Dr. Mariola Fotin-Mleczek, Chief Technology Officer bei CureVac. Dank der finanziellen Unterstützung von CEPI sei man in der Lage, die Bekämpfung von derartigen Gesundheitsgefahren noch besser unterstützen zu können. Ziel der Kooperation sei es, möglichst schnell einen sicheren Impfstoffkandidaten in einer klinischen Studie am Menschen zu testen.
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Forscher stehen weiterhin vor großer Herausforderung
Trotz finanzieller Unterstützung in Millionenhöhe und Forschung mit Hochdruck steht die Wissenschaft im Fall des Coronavirus’ vor einer enormen Aufgaben. „Wir wollen mithilfe der bekannten Gen-Sequenz des Erregers innerhalb von wenigen Monaten – also wesentlich schneller als bisher möglich – einen Impfstoffkandidaten für die klinische Erprobung entwickeln. Dies ist ein sehr ambitionierter Zeitplan. Auch wenn wir erfolgreich sind, was nicht sicher ist, werden wir noch weitere Herausforderungen meistern müssen, bevor wir derartige Impfstoffe auf breiter Basis zur Verfügung stellen können“, so Richard Hatchett, CEO von CEPI.
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