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Studie mit über 100-Jährigen

Forscher finden neuen Faktor für Langlebigkeit

Forscher finden neuen Faktor für Langlebigkeit
Was haben Menschen jenseits der 100 gemeinsam? Viele Forscher treibt diese Frage um. Nun scheint klar, dass ihr Immunsystem Besonderheiten aufweist Foto: Getty Images
Friederike Ostermeyer
Freie Autorin

5. April 2023, 12:56 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Menschen, die besonders alt werden, haben offenbar vieles gemeinsam. US-Forscher haben nun einen weiteren, bislang unbekannten Faktor für ihre Langlebigkeit ausgemacht.

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Was ist das Geheimnis der über 100-Jährigen? Ein wesentlicher Faktor für Langlebigkeit dürfte mit Sicherheit in der Ernährung liegen, was erklärt, warum besonders viele Japaner (viel Fisch und Soja, wenig Zucker und Weißmehl) ein hohes Alter erreichen. Wie Forscher der Universität Boston jetzt herausfanden, besitzen hochbetagte Menschen eine sogenannte „Elite-Immunität“. Was steckt dahinter?

Warum die Leistung des Immunsystems mit dem Alter abnimmt

Der menschliche Körper besteht aus ungefähr 30 Billionen Zellen. Gesundheit bedeutet, vereinfacht gesagt, dass diese nicht nur miteinander agieren, sondern sich auch gegenseitig unterstützen. Ein gut funktionierendes Immunsystem ist ein Zeichen dafür, dass die komplexe Zellkommunikation reibungslos funktioniert. Ein wesentliches Merkmal des Alterns ist die Leistungsabnahme des Immunsystems. Man wird schneller krank und/oder entwickelt chronische Krankheiten. Das heißt, die Fähigkeit des Körpers, auf Infektionen zu reagieren, nimmt drastisch ab. Interessanterweise scheint das für Menschen jenseits der 100 nicht ganz zuzutreffen. Diesen Zusammenhang haben sich Forscher der Chobanian & Avedisian School of Medicine und des Tufts Medical Center der Boston University einmal genauer angesehen. Die Ergebnisse ihrer Studie wurden im Fachmagazin „The Lancet“ veröffentlicht.1

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Forscher entdecken neues „Langlebigkeits-Gen“

Für ihre Untersuchung analysierten die Forscher die DNA von sieben über 100-Jährigen zwischen 100 und 119 Jahren. Dafür isolierte das Team periphere mononukleäre Blutzellen (PBMCs). Eine Art Immunzellen, die ihren Ursprung im Knochenmark haben. Jene Zellen wurden gesondert getestet und mit denen jüngerer, gesunder Menschen verglichen. Als Erstes fiel auf: Die Methusalems verfügten über deutlich mehr B-Zellen als CD4+ T-Zellen. Ein Hinweis dafür, dass ihr Immungedächtnis – also die über die Jahrzehnte erlernte Fähigkeit, Krankheiten abzuwehren – weiterhin gut in Schuss ist. Oder anders ausgedrückt: Ihr Anteil an erfahren und bestens funktionierenden Abwehrzellen erwies sich als erstaunlich hoch. Die Forscher fanden auch ein Gen namens S100A4, das für Hundertjährige völlig einzigartig war. Dieses ist sowohl mit Langlebigkeit als auch mit der Regulierung des Stoffwechsels verbunden.  

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Super-Immunsystem ist Faktor für Langlebigkeit

„Unsere Daten stützen die Hypothese, dass Hundertjährige über Schutzfaktoren verfügen, die es ermöglichen, sich von Krankheiten zu erholen und ein hohes Alter zu erreichen“, erklärt Studienleiterin Dr. Tanya Karagiannis in einer Universitätsmitteilung.2 So stützen die Ergebnisse die alte Hypothese, dass besonders alte Menschen über Schutzfaktoren verfügen, die ihre Fähigkeit zur Abwehr, bzw. Genesung erhöhen. Das erklärt, warum sich viele 100-Jährige selbst von einer Coronainfektion erholen konnten.

Auch FITBOOK hat sich schon auf die Suche nach den Geheimnissen der 100-Jährigen begeben. Was Ella (106), Johanna (100), Alfred (102) und Theresia (101) uns in der Vergangenheit über ihre Ernährung und Lebensgewohnheiten verraten haben, erfahren Sie, wenn Sie auf den jeweiligen Namen klicken.

Ist ein langes Leben vererbbar?

Die Studie schlussfolgert: Hundertjährige beherbergen ein einzigartiges, hochfunktionales Immunsystem, was das Erreichen einer außergewöhnlichen Langlebigkeit ermöglicht.

Die Frage, ob das Altwerden vererbbar ist, können die Wissenschaftler noch nicht abschließen klären. Doch ist man der Sache auf der Spur. Insgesamt identifizierten die Forscher 25 spezifische Gene, die bei den Hundertjährigen überdurchschnittlich aktiv waren. Und es gibt Hinweise darauf, dass die Nachkommen der Probanden vermutlich ein ähnlich hohes biblisches Alter erreichen werden.

Da Gene nicht veränderbar sind, bleibt einem weiterhin nur, auf eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und eine positive Einstellung zum Leben zu achten. Denn ein gesunder Lebensstil ist und bleibt ein wesentlicher Faktor für ein langes und gesundes Leben.

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Quellen

Themen Altern
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