9. November 2019, 14:03 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Ein trauriger Rekord: Weltweit müssen rund 37 Millionen Menschen mit HIV leben. Auch wenn die Infektion für viele kein Todesurteil mehr darstellt – sie ist und bleibt tückisch. Denn das Virus verändert sich ständig. Und das macht es so schwierig, einen Impfstoff zu entwickeln. Forscher haben nun einen neuen HI-Virus-Stamm nachgewiesen. FITBOOK erklärt, worum es sich handelt.
Es ist knapp 20 Jahre her, dass der letzte HIV-Stamm entziffert wurde. Ein Forscherteam um Mary Rodgers vom Abbot’s Global Viral Surveillance Program hat nun einen neuen Stamm des HI-Virus nachweisen können. Wie die Wissenschaftler im Fachmagazin „Journal of Acquired Immune Deficiency Syndrom“ beschreiben, haben sie den neuen Subtyp in älteren Blutproben aus dem Kongo gefunden.
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Blutprobe stammt von 2001
Für viele Fachleute kommt die Entdeckung nicht ganz überraschend. Denn um einen neuen HI-Virenstamm zu bestätigen, muss dieser in mindestens drei unabhängigen Blutproben nachgewiesen worden sein. Bei zwei älteren Blutproben aus den Jahren 1983 und 1990 war dies schon der Fall. Den fehlenden dritten Nachweis lieferten jetzt Rodgers und ihr Team mit einer Blutprobe von 2001. Damals waren die Analyse-Methoden noch nicht so ausgereift, um den in nur sehr geringer Menge vorhandenen HI-Stamm nachzuweisen. Erst durch eine verbesserte Messtechnik gelang das jetzt den Wissenschaftlern.
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Gefahr durch HIV weiterhin vorhanden
Der neue HIV-Stamm, der die Bezeichnung HIV-1 Gruppe M Subtyp L trägt, scheint derzeit nicht weit verbreitet. Dennoch ist sein Nachweis wichtig, um neue Bluttests entwickeln zu können. Wie bedeutsam das in heutigen Zeiten ist, macht Jonah Sacha deutlich. Der Professor vom „Vaccine and Gene Therapy Istitute“ der Oregon Health and Science University sagt, dass die Gefahr durch das Virus weiterhin bestehe. Ein radikal neuer Virenstamm könne den Kontrollen bei der Blutversorgung entgehen, sich nicht von Medikamenten unter Kontrolle halten lassen und zukünftige Impfstoffe unwirksam machen. „Viren brechen die ganze Zeit durch und wir können immer noch nicht richtig damit umgehen – genau wie mit dem ursprünglichen HI-Virus.“