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Omega-3-Studie

Fisch kann das Gehirn vor Schadstoffen schützen

Frau isst Fisch
Die im Fisch enthaltenen Omega-3-Fettsäuren sollen wie eine Art Schadstofffilter auf das Gehirn wirken Foto: Getty Images
Friederike Ostermeyer
Freie Autorin

16. Juli 2020, 19:00 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Wer mindestens zwei Mal pro Woche Fisch oder Krustentiere isst, schützt sein Gehirn offenbar nachhaltig vor den Auswirkungen von Luftverschmutzung. Dadurch werden laut einer aktuellen US-Studie Schäden vorgebeugt, die zu Demenz und Entzündungen führen können. Die neuen Erkenntnisse gelten allerdings bislang nur für ältere Frauen.

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Nachdem frühere Studien bereits hinreichend belegt haben, welche negativen Folgen feinste Schmutzpartikel in der Luft für das Gehirn haben können, entdeckten jetzt US-Forscher laut einem neuen Studienbericht der „American Academy of Neurology“ ein wirksames Gegenmittel: frischer Fisch, genauer Omega-3-Fettsäuren. Diese gesunden, vor allem in Meerestieren enthaltenen Fettsäuren, wirken auf die Hirnstruktur wie kleine „Luftreinigungsfilter“. „Es wurde gezeigt, dass Omega-3-Fettsäuren Entzündungen bekämpfen und die Gehirn-Alterung verlangsamen“, wird Studienautor Dr. Ka Kahe, Professor an der Columbia University in New York, in der Pressemitteilung zitiert. „Also wollten wir schauen, ob Omega-3 nicht einen ähnlichen Effekt bezüglich Umweltgifte auf das Gehirn hat,“ erklärt Kahe weiter. Denn trotz Blut-Hirn-Schranke könne immer noch ein Teil der Schmutzpartikel die Barriere überwinden.

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Untersuchung mit 1315 älteren Frauen

Um dieser Frage auf die Spur zu kommen, nahmen die Wissenschaftler die Ernährungsgewohnheiten von 1315 vorrangig weißen Frauen (Durchschnittsalter 70 Jahre) unter die Lupe. Alle Teilnehmerinnen waren gesund, lebten aber in Städten mit besonders hoher Feinstaubbelastung. Nach Anpassung an Alter, Bildung, Rauchen und anderen Faktoren, die eine Schrumpfung des Gehirns begünstigen könnten, stellten die Forscher durch Hirn-Scans fest, dass Frauen mit dem höchsten Gehalt an Omega-3-Fettsäuren (entspricht nach Forschungserkenntnissen zwei Portionen Fisch pro Woche) im Blut mehr weiße Hirnsubstanz aufwiesen als die Frauen mit dem niedrigsten Gehalt. Die weiße Substanz des Gehirns ist wichtig für die Organisation der Kommunikation zwischen den verschiedenen Hirnarealen. Schrumpft diese zu stark oder wird sie beschädigt, drohen Gedächtnisverlust bis hin zu Demenz.

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Fisch ist kein Garant für ein gesundes Gehirn

„Unsere Ergebnisse legen nahe, dass ein höherer Gehalt an Omega-3-Fettsäuren im Blut das Gehirn vor toxischen Auswirkungen der Luftverschmutzung schützen könnte“, resümiert Ka Kahe weiter. Gleichzeitig räumt er aber ein: „Es ist wichtig anzumerken, dass unsere Studie nur einen Zusammenhang zwischen dem Gehirnvolumen und dem Verzehr von Fisch festgestellt hat. Sie beweist nicht, dass der Verzehr von Fisch automatisch das Gehirnvolumen bewahrt.“ Ebenso müsse man die Studie um weitere Altersgruppen, ethnische Zugehörigkeiten und natürlich auch Männer erweitern.

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Thunfisch, Lachs, Makrelen und Sardinen gelten als die besten natürlichen Omega-3-Lieferanten. Allerdings – so räumen auch die Forschenden ein – ist der Fisch oft selbst stark mit Toxinen wie Quecksilber belastet, ganz zu schweigen von Problemen in puncto Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Mit hochwertigen Nahrungsergänzungsmitteln wie Fischöl-Kapseln könnte man diese negativen Parameter zumindest umgehen. Um eine gesunde Lebensweise komme aber niemand rum, der das Risiko für Erkrankungen aller Art minimieren möchte. Heißt: ausreichend Bewegung, Aufenthalt an sauberer Luft sowie eine abwechslungsreiche und vollwertige Ernährung.

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