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Expertenrat

Erhöhtes Krebsrisiko bei starkem Übergewicht

Fettleibigkeit: Um einen dicken Männerbauch ist ein Maßband geknotet
Das Statistische Bundesamt warnt: Mehr als die Hälfte aller Deutschen ist übergewichtig Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

31. Oktober 2019, 12:52 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Dass Rauchen Krebs auslösen kann, weiß fast jedes Kind. Doch dass Übergewicht ein erhöhtes Krebsrisiko birgt, ist den wenigsten bewusst.

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Übergewicht als eine der Ursachen von Stoffwechsel-Erkrankungen und orthopädischen Problemen ist den meisten Menschen geläufig. Doch der Zusammenhang zwischen starkem Übergewicht und Krebserkrankungen wird nach Meinung eines Experten stark unterschätzt.

Dabei betrifft das Thema mehr als die Hälfte der Deutschen. Laut dem Statistischen Bundesamt in Wiesbaden haben 53 Prozent aller Menschen in Deutschland ab 18 Jahren einen Body-Mass-Index (BMI) von mindestens 25. Menschen mit einem BMI von 25 gelten laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als übergewichtig, ab einem BMI von 30 als stark übergewichtig und fettleibig (adipös). Davon sind 16 Prozent aller Deutschen betroffen.

Leptin begünstigt Entstehung von Tumoren

„Dabei besteht eine deutliche Korrelation zwischen Übergewicht und Krebsrisiko, die wissenschaftlich sehr gut belegt ist“, sagte Jan Steffen Jürgensen, Vorstandschef des Klinikums Stuttgart, der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Das im Fettgewebe gebildete Hormon Leptin, das in Stoffwechsel-Prozesse eingreift, gelte als einer der begünstigenden Faktoren für das Entstehen von Tumoren.

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Studie zeigte bei 17 Tumorarten Korrelation mit Übergewicht

Neben Rauchen sei Übergewicht eine der wichtigsten vermeidbaren Ursachen von Krebs, betonte der Internist. Eine Langzeitstudie mit über fünf Millionen Menschen, die britische Forscher 2014 in der Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlichten, zeigte beispielsweise bei 17 von 22 Tumorarten eine Korrelation mit Übergewicht. Dies gilt auch für die vergleichsweise häufigen Krankheiten Brust- und Darmkrebs.

Die Langzeitstudie sieht zudem einen Zusammenhang zwischen einer BMI-Zunahme und verschiedenen Unterleibs-Karzinomen, zum Beispiel bei Gebärmutter-, Gallenblasen- und Nierenkrebs. Je Zunahme um fünf Kilogramm pro Quadratmeter im BMI erhöhte sich das Risiko, an einem Karzinom des Uterus zu erkranken, um 62 Prozent.

Schon 15 Extra-Kilo lassen Risiko für Gebärmutterkrebs signifikant ansteigen

Wenn zum Beispiel eine 1,70 Meter große und 72 Kilo schwere Frau 15 Kilo zunehme, steige das Risiko für ein Gebärmutter-Karzinom auf das 1,6-Fache, sagte Jürgensen mit Verweis auf die Studie. Dies Karzinom ist nach Daten des Robert Koch-Instituts mit etwa 10.700 neuen Fällen jährlich die vierthäufigste Krebserkrankung bei Frauen.

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Bevölkerung nicht ausreichend sensibilisiert

Nach einer Mitteilung der DAK-Gesundheit vom Mittwoch ist der Bevölkerung diese Gesundheitsgefahr aber in weiten Teilen unbekannt. Bei einer Umfrage in Baden-Württemberg im Auftrag der Krankenkasse sahen nur zwölf Prozent der über 1000 Befragten ein stark erhöhtes, 28 Prozent jedoch kein Risiko im Zusammenhang mit krankhaftem Übergewicht. Als die entscheidenden Schlüssel, die Gefahr zu reduzieren, nannte Jürgensen Bewegung und gesunde Ernährung.

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Überdies zeigte die DAK-Studie, dass sich deutlich mehr als jeder zweite Baden-Württemberger (56 Prozent) für zu dick hält. Jeder Achte hält sich selbst sogar für sehr übergewichtig. Für 46 Prozent der Befragten gelten Dicke als gesellig. 36 Prozent finden Übergewichtige generell unästhetisch.

Themen Krebs
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