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Überraschende Forschungsergebnisse

Nicht der Magen signalisiert, ob wir satt sind – sondern der Darm

Mann isst Spaghetti
Magenknurren und Sättigungsgefühl kommen offenbar nicht aus derselben Ecke Foto: Getty Images
Christian Glass

19. November 2019, 13:43 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten

Laut einer neuen Studie vermeldet es nicht ein „voller Magen“, wann man genug gegessen hat. Es ist der Darm, der über das Nervensystem Signale an das Gehirn leitet und so ein Sättigungsgefühl auslöst. Das könnte auch erklären, warum Magenverkleinerungen so gut gegen Fettleibigkeit funktionieren.

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Was man isst und wie viel, registriert der menschliche Körper und kontrolliert so den Appetit. Sobald er merkt, dass genug gegessen wurde, macht sich ein Sättigungsgefühl bemerkbar. Wissenschaftler wissen schon länger, dass Nervenzellen im Verdauungstrakt für das Stopp-Signal zuständig sind. Welche Nerven das genau sind und wie der Prozess konkret abläuft, hat jetzt ein Forscherteam um Zachary Knight von der University of California untersucht. Die Studienergebnisse wurden im Fachmagazin „Cell“ veröffentlicht.

Zwei Nerven-Typen messen die aufgenommene Nahrung

Mithilfe gentechnischer Methoden erstellten die Wissenschaftler eine Art Karte des Nervensystems in Magen und Darm. Es sind vor allem zwei Arten von Nerven, die das Essen messen und auswerten: Nerven in der inneren Darmschicht, die bei der Nahrungsaufnahme auf Hormone reagieren. Und Nerven in der Muskelschicht von Magen und Darm, welche die Dehnung der Verdauungsorgane erfassen.

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Dehnungs-Nerven als Appetitzügler

Nachdem sie die unterschiedlichen Nervenarten kartografiert hatten, stimulierten Knight und sein Team diese bei Mäusen. Anschließend beobachteten sie das Fressverhalten der Versuchstiere.   „Das war unerwartet“, erklärt die ebenfalls an der Studie beteiligte Co-Autorin Ling Bai, „weil man seit Jahrzehnten davon ausgeht, dass im Rahmen der Appetitregulation Magen-Dehnungs-Rezeptoren das Volumen der verzehrten Nahrung erfassen und die Rezeptoren für Darmhormone den Energiegehalt messen.“

Auch interessant: Die irre Darm-Hirn-Verbindung und ihre Folgen für die Gesundheit

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Ergebnis erklärt positiven Effekt bei Magenverkleinerung

Womöglich könnte die Stimulation der Dehnungs-Rezeptoren im Darm helfen, Übergewicht zu bekämpfen, schreiben Knight und sein Team. Das Ergebnis ihrer Studie liefert zudem eine mögliche Erklärung dafür, dass eine sogenannte Adipositas-Chirurgie erstaunlich oft positive Ergebnisse zeigt. Um ihren Appetit zu zügeln, wird fettleibigen Patienten der Magen mit einem Gurt operativ verkleinert. Auf diese Weise gelangt aufgenommene Nahrung schneller in den Darm, die Dehnungs-Rezeptoren würden aktiviert. Als Folge würde der Appetit intensiv und schnell gedämpft. Allerdings müsse diese Erklärung noch überprüft werden, so Knight.

Themen Darmgesundheit
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