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Richtige Ernährung

Wie kann man die Darmflora nach einer Antibiotika-Einnahme wieder aufbauen?

Schüssel Salat
Neben schlechten Bakterien zerstören Antibiotika auch nützliche Darmbakterien. Foto: Getty Images
Isabell Kilian Freie Autorin

19. September 2022, 11:08 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Antibiotika können erfolgreich Infektionen bekämpfen. Gleichzeitig zerstören sie die guten Bakterien der Darmflora. Mit der Ernährung kann man das Mikrobiom beim Regenerieren unterstützen.

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Antibiotika sind wahre Wundermittel der modernen Medizin. So gut Penicillin, Amoxicillin & Co. krankheitserregende Bakterien aber auch abtöten mögen, hat die Einnahme von Antibiotikum leider auch Nachteile. Neben den schlechten Bakterien zerstören Antibiotika gleichzeitig nämlich auch die guten und nützlichen Darmbakterien. Um weiteren Beschwerden entgegenzuwirken, sollte man die Darmflora nach und während einer Antibiotika-Therapie über die Ernährung wieder neu aufbauen. Welche Lebensmittel das Darmmikrobiom besonders gut fördert, hat FITBOOK hier zusammengestellt.

Wie Antibiotika der Darmflora schaden

Die Darmflora ist für die allgemeine Gesundheit von wesentlicher Bedeutung und spielt mitunter beim Stoffwechsel, der Resistenz gegen Krankheitserreger sowie der Regulierung von Immunreaktionen eine entscheidende Rolle. Antibiotika können dieses Mikrobiom in seiner Funktion allerdings stören. Sie sind zwar hervorragend im Einsatz gegen durch Bakterien verursachte Infektionen, wie Blasen-, Mandel– oder Lungenentzündungen, können aber zu einer gestörten Darmflora führen. Diese kann wiederum ein geschwächtes Immunsystem, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Übergewicht, psychische Beschwerden oder chronischen Krankheiten nach sich ziehen und sogar das Darmkrebs– und Alzheimerrisiko erhöhen.

Auch interessant: Der Einfluss von westlicher Ernährung auf das Darmkrebsrisiko

Antibiotika mit Bedacht einnehmen

Eine Studie aus 2008 hat außerdem gezeigt, dass gesunde Menschen nach der Einnahme von Antibiotika zwar einen Teil der Darmflora vier Wochen nach der Antibiotika-Therapie wieder aufbauen konnten – ein anderer Teil aber selbst nach sechs Monaten noch immer den Normalzustand erreicht hatte.1 Antibiotika sollten Betroffene demzufolge niemals leichtfertig, sondern immer mit viel Bedacht einnehmen. Die Krux an der Geschichte ist, dass nach Antibiotika-Einnahmen aufgrund des geschwächten Immunsystems andere Infektionen auftreten und die Pillen erneut verschrieben werden. Glücklicherweise kann man seine Darmflora aber mit der entsprechenden Ernährung beim Genesen unterstützen und diesem Teufelskreis zuvorkommen.

Auch interessant: Antibiotika-Einnahme über mehrere Monate kann dem Gehirn schaden

Darmflora aufbauen nach Antibiotika-Einnahme

Für die Ernährung während und nach einer Antibiotika-Einnahme gilt dabei im Grunde dasselbe wie generell für eine gesunden, ausgewogenen Lebensstil: Süßigkeiten, Weißmehlprodukte, Alkohol, süße Getränke und generell alle industriell hergestellte Lebensmittel sollten generell vermieden werden – spätestens aber bei und nach der Antibiotika-Einnahme tabu sein. Sie schaden den wertvollen Darmbakterien und verhindern, dass sich die Darmflora vernünftig regenerieren kann. Auch eine Reduzierung von Salz und Fett (gesättigte Fettsäuren) ist empfehlenswert. Gleichzeitig gibt es Lebensmittel, die beim Aufbauen der Darmflora unterstützend wirken und bei/ nach einer Antibiotika-Einnahme den Großteil der Ernährung ausmachen sollten.

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Probiotische Lebensmittel

Besonders wertvoll für eine gesunde Darmflora sind Ballaststoffe. Man unterscheidet dabei zwischen wasserlöslichen und wasserunlöslichen Ballaststoffen. Letztere werden auch als Probiotika bezeichnet und enthalten wichtige, lebende Mikroorganismen, die natürlicherweise vor allem in fermentierten Lebensmitteln vorkommen und sich schnell im Darm wieder ansiedeln bzw. vermehren können. Darüber hinaus besitzen sie entzündungshemmende und gegenüber Durchfallerkrankungen präventive Wirkungsweisen. Enthalten sind sie insbesondere in folgenden Lebensmitteln:

Insbesondere der sogenannte Kimchi, eine Art fermentierter Weißkohl oder auch Sauerkrautsaft, hat sich in Studien als Darm-Therapeutikum bewährt.2

Auch interessant: Die 8 besten probiotischen Lebensmittel und ihre Funktionsweise für mehr Darmgesundheit

Präbiotische Lebensmittel

Die wasserlöslichen Ballaststoffe werden dagegen auch als Präbiotika bezeichnet und sind vorwiegend in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. Sie gehören ebenfalls zu den „guten“ Darmbakterien und helfen dabei, das Ungleichgewicht im Darm wieder in Balance zu bringen.3 Folgende Lebensmittel sollten nach und während der Antibiotika-Therapie häufiger gegessen werden, wenn man die Darmflora wieder aufbauen möchte:

  • Hülsenfrüchte, Bohnen und Erbsen
  • Hafer
  • Bananen
  • Algen
  • Beeren
  • Spargel
  • Tomaten
  • Löwenzahngrün
  • Knoblauch
  • Zwiebeln
  • Lauch

Auch interessant: Was sind Probiotika und Präbiotika – und sollte man sie als Kapseln einnehmen?

Omega 3-Fettsäuren

Omega 3-Fettsäuren (EPA/DHA = Eicosapentaensäure/Docosahexaensäure) gehören zu den Nährstoffen, die mit der Nahrung aufgenommen werden müssen. Sie sind essenziell und wirken nicht nur entzündungshemmend, sondern fördern auch die biologische Vielfalt und Anzahl der Arten gesunder Bakterien im Darm.4 Sie sollten also ebenfalls nach und während einer Antibiotika-Einnahme auf dem Speiseplan Platz finden, wenn man seine Darmflora wieder aufbauen möchte.

  • Fisch: Schellfisch, Thunfisch, Makrele, Lachs, Forelle, Sardine
  • Speiseöle: Hanföl, Leinöl, Walnussöl, Perillaöl, Chiaöl
  • Gemüse: Rosenkohl, Spinat, Bohnen, Avocado
  • Nüsse und Samen: Chia-Samen, Leinsamen, Walnüsse, Mandeln
  • Soja

Haben Sie eine Frage aus dem Bereich Fitness oder Ernährung? Schicken Sie uns diese gerne zu – per Mail an info@fitbook.de. Wir wählen die interessantesten Fragen aus und beantworten sie mit Unterstützung unseres Experten-Teams und der aktuellen Studienlage. Wir sind gespannt!

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Quellen

Themen Darmgesundheit
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