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Auch bei milden Verläufen

Alarmierende Studie! Covid erhöht Risiko für Herzversagen, Herzinfarkt und Schlaganfall dramatisch

covid risiko herzerkrankungen: Illustration von Herz, Gehirn und Blutgefäßen
Die Wissenschaft findet immer mehr Belege für zum Teil sehr schwerwiegende Spätfolgen von Corona. Foto: Getty Images

16. Februar 2022, 17:09 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Bekanntlich kann eine Corona-Erkrankung nicht nur in der akuten Infektionsphase, sondern auch darüber hinaus bedrohlich sein. Eine neue Studie kam diesbezüglich zu alarmierenden Ergebnissen.

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Verständlicherweise steht bei einer Infektion mit Corona zunächst die Schwere des Verlaufs im Fokus. Wie sich in zwei Jahren Pandemie aber auch gezeigt hat, sind mögliche langfristige Folgen ebenfalls nicht zu unterschätzen. Ob Long-Covid-Symptome oder ein erhöhtes Sterberisiko noch Monate nach der überstandenen Erkrankung – vieles deutet darauf hin, dass Genesene womöglich noch lange die Auswirkungen spüren werden.1,2 Jetzt zeigt eine neue, alarmierende Studie, dass Covid das Risiko für Herzerkrankungen sowie Schlaganfall dramatisch erhöhen kann. Und das auch bei milderen Verläufen.

Langzeitstudie mit Veteranen

Durchgeführt wurde die breit aufgestellte Langzeitstudie von Forschern des Veterans Health Administration (VA) St. Louis Health Care System und Washington University in St. Louis. Sie nutzten die Daten von mehr als 11 Millionen Patienten von insgesamt 1255 US-amerikanischen Gesundheitseinrichtungen. Im Fokus standen die Daten von 153.760 ehemaligen Soldaten, die zwischen dem 1. März 2020 und dem 15. Januar 2021 positiv auf Corona getestet worden waren. Außerdem bildeten die Wissenschaftler zwei Kontrollgruppen. Eine bestand aus 5,6 Millionen Veteranen, die während genau dieser Zeitspanne keine positiven Tests hatten. Weitere 5,9 Millionen Veteranen bildeten die zweite Kontrollgruppe. Ihre gesundheitlichen Informationen waren bereits 2017 – also deutlich vor Beginn der Pandemie – erfasst worden.3

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Herzversagen, Herzinfarkte und Schlaganfälle nach Covid-Erkrankung

Das alarmierende Ergebnis: Selbst eine milde Covid-Erkrankung erhöht das Risiko für Herzerkrankungen noch bis zu einem Jahr später. Zu den erfassten dramatischen Auswirkungen zählen Herzrhythmusstörungen, potenziell tödliche Blutgerinnsel in den Beinen und der Lunge, Herzversagen, Herzinfarkt und Schlaganfall.

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72 Prozent erhöhtes Risiko für Herzinsuffizienz, 63 Prozent erhöhtes Herzinfarkt-Risiko

Die Forscher fanden heraus, dass Menschen, die sich mit Corona infiziert hatten, ein um 72 Prozent höheres Risiko für eine Herzinsuffizienz, ein um 63 Prozent höheres Risiko für einen Herzinfarkt und ein um 52 Prozent höheres Risiko für einen Schlaganfall aufwiesen, als diejenigen, die nicht positiv getestet wurden.

„Wir haben Menschen, die Covid hatten, ein Jahr lang beobachtet und sie mit Menschen verglichen, die ähnliche Merkmale aufwiesen, aber nicht mit Covid infiziert waren“, sagte Studienleiter Dr. Ziyad Al-Aly dem Magazin „Salon“. „Wir haben Alter, Rasse, Geschlecht und all die anderen Faktoren wie Fettleibigkeit und Diabetes berücksichtigt.“ Am Ende habe die Analyse ergeben, dass das erhöhte Risiko einer Herzerkrankung allein auf Covid zurückzuführen sei.4

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Einschränkungen der Studie

Dramatische Studienergebnisse, die Grund zur Sorge machen. Denn die Wissenschaft steht noch am Anfang, wenn es darum geht, zu verstehen, was noch Jahre nach Ende der Pandemie auf Betroffene und das Gesundheitswesen zukommen könnte.

Allerdings ist es auch wichtig zu erwähnen, dass die Studie von Al-Aly und seinem Team einigen Einschränkungen unterliegt. So bezogen sich alle verwendeten Daten auf Veteranen. Menschen aus anderen Berufsgruppen bzw. Lebenssituationen waren nicht Teil der Untersuchung. Außerdem stammen die ausgewerteten Gesundheitsinformationen überwiegend aus dem Jahr 2020. Dementsprechend sind die Erkenntnisse nicht auf die aktuell vorherrschende Corona-Variante Omikron übertragbar. And last but not least: 99,7 Prozent der Probanden waren nicht geimpft. Daher fehlen auch valide Zahlen zu den langfristigen Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System von Covid bei Geimpften.

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Fazit

Die Langzeitstudie liefert einmal mehr Argumente dafür, eine Ansteckung mit Corona möglichst zu vermeiden. Daher bekräftigt sie indirekt auch die Wichtigkeit von Impfungen. Denn diese verhindern zu einem nicht erheblichen Teil, dass man sich mit dem Virus infiziert – und schützen somit bereits auf diese Weise vor Spätfolgen. Um herauszufinden, inwiefern sie auch im Fall eines Impfdurchbruchs vor den genannten Auswirkungen schützen können, bedarf es weiterer Forschung.

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Quellen

Themen Coronavirus Schlaganfall
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