5. April 2023, 4:37 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
In seiner Doku-Serie „Limitless“ ging Chris Hemsworth den Geheimnissen der Fitness und Gesundheit auf die Spur. Dabei überschritt er nicht nur persönliche Grenzen, sondern musste auch eine schockierende Diagnose verkraften: Er ist Träger des Alzheimer-Gens. Nun kursieren Gerüchte, dass sich der Australier in die Schauspiel-Rente verabschieden möchte.
Wie die meisten Menschen setzt sich auch der australische Schauspieler Chris Hemsworth (39) mit dem Älterwerden auseinander. Dabei schien er in den letzten Jahren in der Hochphase seiner Leistungsfähigkeit zu sein. Mit den Thor-Filmen sorgte er für Milliardenumsätze und auch optisch gehört er zu der Top-Liga Hollywoods. In der Doku-Serie „Limitless with Chris Hemsworth” beschäftigte er sich mit dem Thema der ewigen Jugend und mit den Grenzen des menschlichen Körpers. Und wie es sich gehört, probierte er alles an sich selbst aus. Unter anderem ließ er einen Gentest machen und der brachte Niederschmetterndes zutage: Chris Hemsworth hat das Alzheimer-Gen geerbt – und zwar gleich in doppelter Kopie, einmal von seiner Mutter und einmal von seinem Vater. Welche Konsequenzen der Australier daraus zieht – und warum es Gerüchte gibt, dass er sich dauerhaft aus Hollywood verabschieden könnte.
Übersicht
„Thor“-Star hat erhöhtes Risiko für Alzheimer
Im Rahmen seiner Serie machte der Hollywood-Star eine Reihe von genetischen Tests, um herauszufinden, was die Zukunft womöglich für ihn bereithalten könnte. Und tatsächlich bewahrheitete sich Hemsworth „größte Angst“, wie er im Interview mit „Variety“ offenbarte: Das Potenzial einer schwerwiegenden Alterserkrankung sei bereits in seiner DNA angelegt. Der „Thor“-Star habe zwei Kopien des Gens APOE4 – einen von seiner Mutter und einen von seinem Vater. Bei dem Gen handelt es sich um einen der Hauptrisikofaktoren für Alzheimer. Damit ist Hemsworth ein seltener Fall. Denn während einer von vier Personen eine Kopie dieses Gens in sich trägt, haben nur zwei bis drei Prozent der Bevölkerung wie Hemsworth zwei Kopien.1
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Schauspieler lässt sich nicht unterkriegen
Dass Hemsworth das Gen in sich trägt, ist noch keine Alzheimer-Diagnose und auch keine Garantie, dass er die Krankheit tatsächlich bekommen wird. Dennoch war die Nachricht für den dreifachen Vater ein Schock. „Die meisten von uns vermeiden es, über den Tod zu sprechen, in der Hoffnung, dass wir ihm irgendwie aus dem Weg gehen können. Wir alle haben diesen Glauben, dass wir es schon schaffen werden. Wenn man dann plötzlich erfährt, dass einige wichtige Indikatoren darauf hindeuten, dass dies der Weg ist, der passieren wird, wird einem die Realität bewusst. Die eigene Sterblichkeit“, erzählt der 39-Jährige. Gleichzeitig empfinde er es aber als Segen, vorgewarnt zu sein. Das gebe ihm noch einmal mehr den Push in die Richtung, sein Leben optimal zu gestalten, um möglich zu verhindern, wie sein Großvater an Alzheimer zu erkranken oder die Erkrankung zumindest so lange wie möglich herauszuzögern.
Wie der Schauspieler Frieden mit der Alzheimer-Gen-Diagnose geschlossen hat
Die Vorwarnung mit vorbeugenden Maßnahmen verbinden zu können, half dem Schauspieler offenbar auch dabei, jetzt nicht mit seinem Schicksal zu hadern. „Wie bei allem in der Show dachte ich mir: ‚Okay, toll. Daran muss ich jetzt weiter arbeiten‘, erzählte der Thor-Star im Gespräch mit „Variety“. „Wenn man sich die Alzheimer-Prävention ansieht, ist der Vorteil von Präventionsmaßnahmen, dass sie sich auf den Rest des Lebens auswirken. Wenn man sich auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs oder andere Krankheiten vorbereitet, geht es um Schlaf, Stressbewältigung, Ernährung, Bewegung und Fitness. Das sind alles dieselben Werkzeuge, die konsequent angewendet werden müssen.“
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Gerüchte um seinen Hollywood-Ruhestand
Seit der Premiere der Doku und den Schlagzeilen rund um das Alzheimer-Gen sind einige Monate vergangen. Jetzt mehren sich Medienberichte mit der Vermutung, Chris Hemsworth würde sich womöglich in den Hollywood-Ruhestand verabschieden. So möchte etwa „Page Six“ von Branchen-Insidern erfahren haben, dass Hemsworth keine weiteren Film- oder Serienverträge unterschrieben und keine Projekte geplant habe. „Er plant, nicht mehr viele Rollen anzunehmen aufgrund dessen, dass er von seinem Alzheimer-Gen weiß“, wird ein solcher Insider zitiert. Dieser zeige sich zudem überzeugt davon, dass Hemsworth sich über kurz oder lang komplett von der Schauspielerei verabschieden werde.
Eine Auszeit und mehr Zeit mit der Familie
Eine Bestätigung von Hemsworth selbst gibt es bisher nicht. Dass er sich allerdings wohl wirklich rarer in Hollywood machen wird, deutete er in dem zuvor erwähnten „Variety“-Interview im November aber selbst schon an. „Als ich eine Folge über den Tod und die eigene Sterblichkeit drehte, dachte ich: ‚Oh Gott, ich bin noch nicht bereit zu gehen.‘ Und dann fängt man an, über Kinder und Familie zu sprechen und denkt: ‚Oh mein Gott, sie werden älter, sie werden erwachsen und ich hänge noch einen Film an den nächsten‘, so Hemsworth. „Ehe man sich versieht, sind sie 18 und von zu Hause ausgezogen, und ich habe das Zeitfenster verpasst. Das hat in mir den Wunsch ausgelöst, eine Auszeit zu nehmen. Und seit wir die Show beendet haben, habe ich die Dinge zu Ende gebracht, für die ich bereits einen Vertrag hatte.“
Die letzten beiden Projekte, die bei ihm noch auf der Agenda gestanden hatten, waren Berichten zufolge ein weiterer „Thor“-Film sowie ein Hulk-Hogan-Biopic. Diese scheint er nun abgeschlossen zu haben. „Wenn ich diese Woche die Press-Tour beende, fahre ich nach Hause und nehme mir einen großen Teil der Zeit frei, um einfach nur zu leben. Bei den Kindern sein, bei meiner Frau sein“, hatte er seine Auszeit-Pläne im November offenbart.
Selbsthilfe durch Doku-Serie „Limitless”
In seiner Doku-Serie hatte sich Chris Hemsworth im Übrigen auch abseits des Gen-Tests intensiv mit dem Älterwerden auseinandergesetzt. In „Limitless“ ging der Schauspieler der Frage nach, wie man ein langes und gesundes Leben führen kann. Und er versucht das volle Potenzial seines Körpers zu erschließen, indem er sich extremen Beanspruchungen unterzog – sowohl körperlich als auch mental.
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Vom Schwimmen in der Arktis bis zum mehrtägigen Hungern
Dazu zählten das Schwimmen im eiskalten Wasser der Arktis genauso wie mehrtägiges Hungern oder das sich Zurechtfinden im australischen Outback ohne jegliche Hilfe sowie die Simulation eines Lebens im hohen Alter. Eine der wohl mental härtesten Challenges war das Tauchen mit verbundenen Händen im Rücken sowie verbundenen Beinen. Eine Übung, der sich Rekruten der Navy Seals unterziehen müssen, um mentale Stärke, Ruhe unter Druck und Sicherheit unter Wasser zu entwickeln.
Doch am stärksten hatte ihn das eiskalte Wasser der Arktis an seine körperlichen Grenzen gebracht. Als Australier ist er mit dem Surfen aufgewachsen, das „Cold Water“-Surfen und Schwimmen im Eismeer in Norwegen war jedoch etwas ganz anderes: „Auf halber Strecke fühlte sich mein Gehirn an, als würde es von tausend Messern durchstochen“, erzählte er dem „Men’s Journal“. Und das, obwohl das Eisbaden zu einer seiner Alltagsroutinen gehört, um den Körper nach dem Sport zu regenerieren. FITBOOK berichtete darüber.
Auch einige Verletzungen musste Hemsworth während der Dreharbeiten wegstecken, wie er nun zugab. Der Schauspieler trug u. a. Bänderrisse und eine Rückenverletzung davon.
Haben Sie eine Frage aus dem Bereich Fitness oder Ernährung? Schicken Sie uns diese gerne zu – per Mail an info@fitbook.de. Wir wählen die interessantesten Fragen aus und beantworten sie mit Unterstützung unseres Experten-Teams und der aktuellen Studienlage. Wir sind gespannt!
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Quellen
- 1. Sienski, G., Narayan, P., Bonner, J.M. et al. (2021). APOE4 disrupts intracellular lipid homeostasis in human iPSC-derived glia. Science. Traditional Medicine.