29. März 2018, 10:49 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Mit Körperanalyse-Waagen und Fitness-Trackern überwachen und kontrollieren wir bereits unseren Körper. Demnächst könnten smarte Chips direkt vom Körper aus Daten übermitteln – zum Beispiel, wie viele Kalorien und wie viel Alkohol wir zu uns nehmen.
Viele Übergewichtige unterschätzen ihre tägliche Kalorienaufnahme und können so nur schwer abnehmen. Vermeintlich gesunde Snacks, wie süßes Obst oder Getränke zwischendurch, wie ein Milchkaffee, haben mehr Kalorien, als wir vermuten. Oft ist uns nicht bewusst, dass Salatdressings, Säfte und Alkohol echte Kalorienbomben sind. Nur, wer akribisch seine tägliche Nahrungsaufnahme dokumentiert und auswertet, kann die tatsächlichen Kalorien ermitteln und reduzieren. Doch das ist mühsam und deswegen für die Meisten keine Option.
Nun haben Forscher von der US-amerikanischen Tufts-Universität einen winzigen Chip entwickelt, der die Aufnahme von Glucose, Salz und Alkohol im Mund messen kann. Dazu wird er einfach auf einen Zahn aufgeklebt. Zugegeben, auf dem von der Universität veröffentlichten Foto sieht der Chip auf einem Zahn nicht sonderlich attraktiv aus. Doch sollte er sich in zum Zahn passenden Weiß einfärben lassen, wäre es eine geniale Lösung.
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So funktioniert der Chip
Bei einer Größe von lediglich 2 x 2 Millimeter befinden sich unterschiedliche Schichten zur Analyse der Inhaltsstoffe. Dabei reagieren die jeweiligen Schichten auf Stoffe wie Salz, Alkohol oder Glucose und nehmen sie auf. Werden von einem mobilen Gerät bestimmte Radiowellen gesendet, kann der Chip diese empfangen und sendet sie zurück. Je nachdem wie stark der Chip mit den jeweiligen Nährstoffen gesättigt ist, verändert sich das zurückgesendete Radiosignal. Daraus kann die Software eines mobilen Gerätes errechnen, wie viel man von den jeweiligen Stoffen durch Nahrung und Getränke aufgenommen hat.
„Theoretisch können wir die biologische Reaktion des Sensors modifizieren und andere Chemikalien erfassen – wir werden wirklich nur durch unsere Kreativität beschränkt“, erklärt Fiorenzo Omenetto, einer der Co-Autoren der wissenschaftlichen Veröffentlichung. So kann der Sensor verschiedene Umgebungsdaten sammeln, sei es auf dem Zahn, der Haut oder anderen Oberflächen.
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Noch ist der Chip nicht zu kaufen
Noch ist unklar, wann solch ein Biosensor auf den Markt kommt und ob er regelmäßig ausgetauscht werden muss. Auch die Zuverlässigkeit und Genauigkeit der erhobenen Daten muss geprüft werden. Allerdings zeigt diese Entwicklung, dass Menschen in Zukunft stärker vernetzt und analysiert sein könnten.