25. August 2024, 17:06 Uhr | Lesezeit: 14 Minuten
Das Blutspenden gehört zu den einfachsten guten Taten, die man schnell vollbringen kann. Dennoch fällt es vielen Menschen schwer, das erste Mal Blut zu spenden. Meistens sind es ungeklärte Fragen und dadurch Unsicherheiten im Kopf, die einen ausbremsen – oder aber man kann kein Blut sehen. FITBOOK klärt auf – und weiß, in welchen Fällen es sogar gesund für den Spender ist.
Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) werden in Deutschland täglich etwa 14.000 Blutspenden benötigt. Was viele nicht wissen: Nur selten wird das gespendete Vollblut hinterher eins zu eins bei einem Patienten verwendet, die meisten Konserven werden weiterverarbeitet. Weshalb dem so ist – und ob was dran ist, dass Blutspenden für den Spender gesund sein soll, klärt FITBOOK auf.
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Übersicht
- Wie oft und wo kann ich Blut spenden?
- Wer darf kein Blut spenden?
- Kompatibilität der Blutgruppen
- Wodurch unterscheidet sich die Plasmaspende?
- Das sollte man vor, während und nach der Blutspende beachten
- Man kann kein Blut sehen – wie kann man trotzdem spenden?
- Was geschieht mit dem Blut, das weiterverarbeitet wird?
- Ist Blutspenden gesund?
- Quellen
Wie oft und wo kann ich Blut spenden?
Prinzipiell darf man zwischen dem 18. und 68. Lebensjahr Blut spenden, sofern man nicht weniger als 50 Kilogramm wiegt, zu keiner Risikogruppe gehört und völlig gesund ist. Jede Blutspende ist wertvoll, allerdings darf man es damit nicht übertreiben, um selbst gesund zu bleiben. So dürfen Männer bis zu sechs Mal jährlich spenden, Frauen bis zu vier Mal. Außerdem sollten zwischen zwei Spenden mindestens acht Wochen Abstand liegen. Männer können also alle zwei Monate, Frauen alle drei Monate spenden. Das liegt vor allem daran, dass der Eisenverlust bei Männern nach etwa acht Wochen vollständig ausgeglichen ist, bei Frauen kann es durch die Menstruation bis zu zwölf Wochen dauern.
Auch Vegetarier und Veganer brauchen länger, um ihren Eisenhaushalt zu füllen, da sie auf Fleisch verzichten, welches eine gute Eisenquelle ist. Sie sollten darüber beim Vorgespräch zur Blutspende mit dem betreuenden Arzt sprechen. Hier könnte die Einnahme von Eisenpräparaten nach der Spende sinnvoll sein, da Vegetarier und insbesondere Veganer oft grundsätzlich einen niedrigen Eisenwert aufweisen.
Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gaben in einer Umfrage, die 2017 bis 2018 stattfand, übrigens 47 Prozent der befragten Deutschen an, schon einmal in ihrem Leben Blut gespendet zu haben. Allerdings hatten es nur 23 Prozent der Frauen und 22 Prozent der Männer in den vergangenen zwölf Monaten getan. Dabei war die Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen mit 56 Prozent besonders aktiv. Es ist jedoch sehr wichtig, dass noch viel mehr Menschen spenden.
Orte, an denen Sie Blut spenden können, finden Sie auf Seite des Deutschen Roten Kreuzes.
Wer darf kein Blut spenden?
Es gibt tatsächlich viele Kriterien die dazu führen können, dass man kein Blut spenden darf – entweder grundsätzlich oder zumindest zeitlich befristet. Dauerhaft von einer Blutspende ausgenommen sind beispielsweise Menschen, die nicht gesund sind, also die an einer schweren Herz- und Gefäßkrankheiten, Blutgerinnungsstörungen, Diabetes mellitus (sofern mit Insulin behandelt), HIV und anderen Infektionskrankheiten leidet.
Zeitlich begrenzt sind von einer Spende diejenigen ausgeschlossen, die beispielsweise oft wechselnde Sexualpartner haben oder deren Sexualverhalten ein deutlich erhöhtes Übertragungsrisiko für schwere Infektionskrankheiten wie HIV und Hepatitis aufweist. Aber auch nach einer Impfung darf man mehrere Wochen lang nicht zur Blutspende. Auch nach einem frisch gestochenem Tattoo oder Piercing gilt es, erst einmal vier Wochen abzuwarten.
Weil die Ausschlusskriterien komplex sind und die Empfänger der Blutspende schützen sollen, ist es wichtig, mit dem Arzt vor Ort ein offenes Gespräch zu führen und den Fragebogen wahrheitsgemäß auszufüllen.
Kompatibilität der Blutgruppen
Für den Ernstfall ist es hilfreich, wenn Sie Ihre Blutgruppe kennen. In einigen Situationen, wie beispielsweise bei der Schwangerschaftsvorsorge oder dem Blutspenden, wird die Blutgruppe meistens automatisch bestimmt. Hier ist es sinnvoll, nachzufragen, um bei einem medizinischen Notfall gleich Auskunft geben zu können und wichtige Zeit sparen zu können.
Die Verteilung der Blutgruppen in der deutschen Bevölkerung
Blutgruppe | Anteil in der Bevölkerung |
---|---|
A positiv | 37 Prozent |
0 positiv | 35 Prozent |
B positiv | 9 Prozent |
A negativ | 6 Prozent |
0 negativ | 6 Prozent |
AB positiv | 4 Prozent |
B negativ | 2 Prozent |
AB negativ | 1 Prozent |
Welche Blutgruppe kann für wen spenden?
Wer die Blutgruppe 0 negativ hat, sollte sich bitte auf jeden Fall überlegen, Blutspender zu werden. Denn Menschen mit 0-negativ-Blut können jeder anderen regulären Blutgruppe Blut spenden. So ist ihr Blut essentiell wichtig für die Versorgung von Notfallpatienten und daher extrem gefragt. Die Blutgruppe 0 negativ wird daher als „Universalspender“ bezeichnet. Sie selbst kann übrigens nur Blut von anderen Menschen mit 0 negativ empfangen. Daher ist es umso wichtiger, dass 0-negativ-Blut in allen Krankenhäusern vorrätig ist. Das Gegenteil stellt übrigens die „Universalempfänger“ Blutgruppe AB positiv dar: Sie kann Blut von allen anderen regulären Blutgruppen erhalten, aber selbst nur an andere Menschen, die AB positiv sind, spenden.
Besonders interessant: Beim Plasmaspenden ist es genau andersherum. Hier sind Menschen, die die Blutgruppe AB haben, die Universalspender und können Plasma an alle anderen Blutgruppen spenden, aber nur AB-Plasma bekommen. Dafür können Menschen mit Blutgruppe 0 das Plasma aller anderen Blutgruppen empfangen.
Ihre Blutgruppe | Von diesen Blutgruppen können Sie Blut bekommen |
---|---|
0 negativ | 0 negativ |
0 positiv | 0 negativ 0 positiv |
B negativ | 0 negativ B negativ |
B positiv | 0 negativ 0 positiv B negativ B positiv |
A negativ | 0 negativ A negativ |
A positiv | 0 negativ 0 positiv A negativ A positiv |
AB negativ | 0 negativ B negativ A negativ AB negativ |
AB positiv | 0 negativ 0 positiv B negativ B positiv A negativ A positiv AB negativ AB postiv |
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Wodurch unterscheidet sich die Plasmaspende?
Bei der Plasmaspende gelten ähnliche Untersuchungsstandards und Ausschlusskriterien wie bei der Blutspende – auch hierfür muss man gesund sein. Es wir ebenfalls Blut abgenommen, allerdings sofort in einer speziellen Maschine gefiltert. Dabei wird das Plasma von den übrigen Blutbestandteilen wie roten Blutkörperchen, Blutplättchen und weißen Blutkörperchen (Leukozyten) getrennt. Das Blutplasma, bestehend hauptsächlich aus Wasser, Elektrolyten sowie Eiweißen und wird in einem Beutel gesammelt. Die herausgefilterten Blutbestandteile werden zusammen mit einer Kochsalzlösung dem Spender als Flüssigkeitsausgleich wieder zugeführt.
Weil der Körper das entnommene Blutplasma innerhalb weniger Tage wieder nachbilden kann, darf Blutplasma deutlich häufiger gespendet werden: bis zu 45 Mal im Jahr. Allerdings sollte man nach einer Spende auf eiweiß- und nährstoffreiche Nahrung achten, da man bis zu 700 Milliliter des gespendeten Plasmas ausgleichen muss.
Da es für das Spenden von Blutplasma eine Aufwandsentschädigung von etwa 25 bis 40 Euro gibt, nutzen viele Menschen es als kleinen Nebenverdienst. Auch, wenn es eine gute Tätigkeit ist, so sollte man immer an seine Gesundheit denken und sich genug Zeit zum Regenerieren zwischen zwei Spenden gönnen. Schließlich gibt man etwas sehr Wertvolles und Nährstoffreiches aus seinem Körper ab.
Das sollte man vor, während und nach der Blutspende beachten
Um gut auf den Tag vorbereitet zu sein, an dem man sein Blut spenden möchte, sollte man einige grundlegende Dinge sowie Tipps beachten und wissen, wie genau das Ganze abläuft.
- Am Tag der Blutspende sollte man keine großen körperlichen Anstrengungen ausüben, weder vorher noch nachher.
- Zudem sollte man sich am Tag der Blutspende gesund fühlen.
- Vor dem Termin sollte man ausreichend (fettarm) essen und trinken, aber keinen Alkohol oder andere Suchtmittel konsumieren.
- Zum Blutspenden muss man seinen Personalausweis mitbringen und einen Fragebogen zum Gesundheitszustand ausfüllen.
- Beim Gesundheitscheck werden Blutdruck, Puls, Körpertemperatur und der Hämoglobin-Wert gemessen.
- Die Ergebnisse werden mit einem Arzt besprochen – hier wird entschieden, ob man spenden darf oder nicht.
- Anschließend werden rund 500 Milliliter Blut abgenommen
- Nach der Blutentnahme gibt es eine kleine Ruhepause und ggf. einen Snack samt Getränk.
- Der gesamte Vorgang dauert etwa eine Stunde
- Danach kann man seinen Tag ganz normal fortsetzen, darf aber keinen Sport treiben
Übrigens: Nach der ersten Blutspende bekommt man per Post einen Blutspendeausweis zugeschickt. Auf diesem sind einige relevanten Daten wie Blutgruppe, Name und Adresse gespeichert, damit man in Zukunft unkomplizierter Blut spenden kann.
Freiwilliger Selbstausschluss
Manchmal kommt man durch Freunde oder Kollegen quasi unter Gruppenzwang zu einer Blutspende-Aktion. Dabei ist man sich gar nicht sicher, ob man Blut spenden darf, weil man beispielsweise zu einer Risikogruppe gehört oder an einer Krankheit leidet, die man seinen Kollegen nicht mitteilen möchte. Dafür gibt es den freiwilligen Selbstausschluss. Man gibt also an, die geleistete Blutspende nicht zu verwenden. Das kann man entweder im Arztgespräch klären oder auf einem Formular ankreuzen.
Man kann kein Blut sehen – wie kann man trotzdem spenden?
Ein flaues Gefühl und Angst, dass der Kreislauf absacken könnte – kommt Ihnen das bekannt vor? Viele sehen eher ungern Blut, vor allem wenn es um das eigene geht. „Denn wenn ich mein eigenes Blut sehe, heißt das ja in aller Regel: Ich habe mich verletzt“, nennt Stephan David Küpper vom DRK-Blutspendedienst als möglichen Grund.
Wer Blut nicht gut sehen kann, seines aber dennoch spenden möchte, kann versuchen, diesen Termin psychologisch umzudeuten. „So kann man sich selbst klarmachen: Ich verletze mich ja gerade nicht, sondern leiste mit meiner Blutspende etwas Gutes, weil ich anderen Menschen dadurch bei Erkrankungen oder in lebensbedrohlichen Situationen helfe“, rät Küpper. Manchmal kann schon das helfen, Ängste abzubauen.
Es gibt aber Menschen, die beim Anblick von Blut oder Nadeln mit blanker Panik reagieren. Das Herz rast, Schweiß bricht aus, es droht eine Ohnmacht. „Liegt so eine Phobie vor, dann sollte man sich nicht dazu zwingen, zur Blutspende zu gehen“, sagt Küpper. Auch dann nicht, wenn die Arbeitskollegen in der Pause gemeinsam zum Blutspenden aufbrechen und sich eine Gruppendynamik ergibt. Wer aber keine Panik, sondern „nur“ eine gewisse Abneigung gegenüber Blut verspürt, der kann es mit folgenden Tipps versuchen.
Tipp 1: Langsam mit dem Thema anfreunden
Zum Spende-Termin gehen und direkt rund einen halben Liter Blut dort lassen – das klingt nicht machbar? Ein Zwischenschritt kann die Änsgte schwinden lassen: Und zwar, indem man sich eine Blutspendenaktion in der Nähe aussucht und dort hingeht, ohne sich vor Ort direkt zur Spende anzumelden. Dort kann man sich ersteinmal erkundigen und alles auf sich wirken lassen. Fragen wie: „Wie lange wird das Blut abgenommen, was passiert damit?“, können laut Küpper die Angst vermindern. „Diese Auseinandersetzung kann schon dazu führen, dass man seine Betrachtungsweise verändert.“
Tipp 2: Nicht allein zur Blutspende gehen
Durch die erste Blutspende muss niemand allein. Einfacher wird es, wenn etwa die beste Freundin oder der Partner mitkommen. Und zwar nicht nur als emotionale Stütze, sondern auch für die Ablenkung, wenn die Nadel im Arm sitzt. „Ganz egal, ob man dann über Kinofilme oder die Abendplanung spricht“, hauptsache die Ablenkunge gelinge, so Küpper.
Hat niemand Zeit und man selbst Bammel vor der Blutspende, lohnt es sich, das den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort mitzuteilen. Auch mit ihnen kann man ins Gespräch – und damit auf andere Gedanken – kommen.
Tipp 3: Genug essen und trinken für einen stabilen Kreislauf
Hier gibt es einen Unterschied zur Blutabnahme in der Arztpraxis. „Zur Blutspende sollte man nie nüchtern gehen, man sollte an dem Tag unbedingt schon etwas gegessen haben“, sagt Küpper. Selbst wenn der Termin morgens stattfindet, sollte bereits zumindest ein kleines Frühstück im Magen sein.
Ebenso wichtig: vorher viel zu trinken. Auf der sicheren Seite ist man, wenn man am Tag bereits 1,5 Liter zu sich genommen hat – am besten Wasser, Tee oder Saftschorlen. „Eine gute Flüssigkeitszufuhr leistet einen wesentlichen Beitrag dafür, dass der Kreislauf stabil bleibt“, sagt Küpper.
Viel getrunken zu haben, kann die Blutentnahme sogar verkürzen: Dann können sieben bis acht Minuten an der Nadel dem Experten zufolge schon ausreichen. Normalerweise dauert dieser Schritt rund zehn Minuten.
Tipp 4: Unwohlsein ansprechen
Sitzt die Nadel erst einmal in der Vene, gibt es keinen Weg zurück? So ist es nicht. Fühlt man sich unwohl oder flau, sollte man keine Scheu haben, das anzusprechen, rät Küpper. „Dann wird die Spende abgebrochen und die Beine hochgelegt, damit sich der Kreislauf wieder stabilisiert.“
Tipp 5: Bloß nicht hinschauen
Gut zu wissen: Selbst Blutspende-Profis verkneifen sich mitunter den Blick. „Ganz ehrlich, ich schaue mir das nie an, wenn ich selbst punktiert werde“, sagt Küpper.
Am besten lenkt man seinen Blick also woanders hin. Das kann auch auf ein Buch sein, das man sich eingepackt hat. Oder man lauscht über Kopfhörer der Lieblingsmusik oder einem Wohlfühl-Podcast.
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Was geschieht mit dem Blut, das weiterverarbeitet wird?
Per Zentrifuge wird das Blut in seine Bestandteile aufgetrennt. So können beispielsweise aus dem Blutplasma Medikamente für die Krebstherapie hergestellt werden. Die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) kommen dagegen bei hohen Blutverlusten zum Einsatz. Und die Blutplättchen sind wichtig für Menschen mit einer Blutgerinnungsstörung. Lediglich die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) werden nicht gebraucht.
Einige Bestandteile können nur innerhalb weniger Tage nach der Blutentnahme verwendet werden, wie beispielsweise die Blutplättchen. Deswegen wird immer wieder betont, wie wichtig das regelmäßige Blutspenden ist, da viele Menschen auf „frisches“ Blut angewiesen sind. Vor allem Krebs- und Unfallpatienten benötigen teilweise zehn oder mehr Blutkonserven.
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Ist Blutspenden gesund?
Wer nicht aus gesundheitlichen Gründen vom Blutspenden ausgeschlossen ist und die vorgegebenen zeitlichen Abstände einhält, schadet damit auf keinen Fall seiner Gesundheit.
Das zeigte eine britische Studie aus dem Jahr 2017 mit 45.000 Probanden.1 Dabei wurde untersucht, ob eine Verkürzung der Spendenabstände von zwölf Wochen bei Männern (üblich in Großbritannien) auf zehn und auf acht Wochen (üblich in Deutschland) einen negativen Effekt auf die Gesundheit und die Lebensqualität hat. Bei Frauen wurden die Abstände von 16 (empfohlen in Großbritannien) auf 14 und zwölf Wochen (empfohlen in Deutschland) untersucht.
Prinzipiell konnten kaum negative Auswirkungen des verkürzten Zeitraums ausgemacht werden. Allerdings fanden die Forscher heraus, dass bei Männern, die alle acht Wochen zur Blutspende gingen, die Eisenwerte etwa 15 bis 30 Prozent niedriger waren als bei jenen, die nur alle zwölf Wochen ihr Blut spendeten. Dadurch wurde in dieser Gruppe etwas öfter über Symptome wie Müdigkeit und Schwindel berichtet. Die Autoren der Studie raten häufigen Blutspendern, ihren Eisenwert regelmäßig zu überprüfen und mit einem Arzt zu besprechen.
Wirkung auf den Blutdruck
Es gibt aber auch Gründe, warum das Blutspenden sogar förderlich für den Körper sein soll. So kann die Blutentnahme den Blutdruck und auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten senken, berichtet der Berufsverband Deutscher Internisten e.V. (BDI) und bezieht sich dabei auf eine Studie an der Berliner Charité mit 300 Probanden.2 Laut dieser Studie konnte der blutdrucksenkende Effekt bis zu sechs Wochen nach einer Spende anhalten. Somit sehen die Experten im regelmäßigen Blutspenden eine unterstützende Maßnahme bei der Behandlung von Bluthochdruck.
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Immunabwehr und Leistungsfähigkeit
Laut der Studie der Berliner Charité gaben die regelmäßigen Blutspender zudem an, sich leistungsfähiger zu fühlen und wiesen offenbar eine bessere Immunabwehr auf: „Zudem konnten wir eine Verbesserung der antioxidativen Kapazität – dem Vermögen, freie Radikale zu neutralisieren – beobachten. Dies könnte implizieren, dass regelmäßige Blutspender im Vergleich zu Nicht-Blutspendern seltener an Erkältungen erkranken und eine gesteigerte Immunabwehr aufweisen“, wird der verantwortliche Forscher Prof. Dr. med. Andreas Michalsen zitiert.
Geringeres Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall
Eine etwas ältere Langzeitstudie von 1998 aus Finnland mit rund 3.000 Probanden zeigte, dass bei regelmäßigen Blutspendern das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko deutlich geringer ist – und zwar um bis zu 88 Prozent.3
Kalorienverbrauch
Bei jeder Blutspende verliert der Spender oder die Spenderin laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung rund 2.000 bis 3.000 Kalorien.4 Denn in etwa so viel Energie kostet es den Körper, das abgegebene Blut wieder neu zu bilden. Aber natürlich handelt es sich beim Blutspenden nicht um eine Diät! Auf keinen Fall mehr oder öfter als vier Mal (Frauen) oder sechs Mal (Männer) pro Jahr spenden.
Kostenlose Untersuchung auf unterschiedliche Krankheitserreger
Außerdem hat die Blutspende noch einen willkommenen Nebeneffekt für den Spender: Das Blut wird für ihn kostenlos auf unterschiedliche Krankheitserreger wie HIV, Hepatitis und Syphilis untersucht. Sollte es Auffälligkeiten geben, wird der Spender informiert und die Konserve entsorgt.