16. September 2024, 3:56 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Laut Wissenschaftlern der Harvard University kann man offenbar durch das Training von Liegestützen, also einer simplen Bodyweight-Übung, sein Risiko auf einen potenziell fatalen Herzinfarkt reduzieren. Wie viele muss man schaffen, damit sich dieser positive Effekt einstellt?
Die körperliche Fitness gilt als wichtiger Faktor für Aussagen über den Gesundheitszustand einer Person. Die meisten Methoden, um diese zu testen, wie z. B. Laufbandtests, sind jedoch zu teuer und zeitaufwändig, um sie während Routineuntersuchungen zu verwenden. Harvard-Forscher lieferten die erste bekannte Studie, die über einen Zusammenhang zwischen Liegestützkapazität und späteren Herz-Kreislauf-Erkrankungen berichtet. Anders ausgedrückt: Was sagt die Anzahl der Liegestütze, die man schafft, über das individuelle Infarkt-Risiko aus?
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Übersicht
So lief die Studie ab
Über einen Zeitraum von zehn Jahren (zwischen 2000 und 2010) haben Forscher der Harvard University Daten von mehr als 1.000 Feuerwehrleuten ausgewertet.1 Die männlichen Probanden waren durchschnittlich 39,6 Jahre alt und kamen durchschnittlich auf einen Body-Mass-Index (BMI) von 28,7.
Mit diesem Wert lagen die Feuerwehrmänner eigentlich weit oberhalb des empfohlenen „Normalgewichts“ von maximal 24,9 (BMI). Man kann jedoch davon ausgehen, dass das Schwergewicht der körperlich sehr aktiven Männer auf die vorhandene Muskelmasse zurückzuführen und entsprechend nicht gesundheitsschädlich ist.
Als Startpunkt der Studie wurde ermittelt, wie viele Liegestütze und wie viel Zeit die Männer auf dem Laufband absolvieren können, wenn sie sich submaximal verausgabten. Bedeutet, dass sie bei 80 bis 90 Prozent ihrer körperlichen Belastungsgrenze trainierten. Ab diesem Zeitpunkt wurden die Männer einmal im Jahr gründlich untersucht und mussten zudem Fragebögen zu ihrer gesundheitlichen Situation ausfüllen. Nach zehn Jahren wurde gegenübergestellt, ob – und gegebenenfalls wie stark – sich die Anzahl der Liegestütze auf die Herz-Kreislauf-Stabilität ausgewirkt hat. Auch auf die etwaige Infarkt-Wahrscheinlichkeit der Probanden ging man ein.
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Was sagen Liegestütze über das Infarkt-Risiko aus?
Das Ergebnis: Die Probanden, die mehr als 40 Liegestütze am Stück machten, hatten ein um bis zu 96 Prozent (!) verringertes Risiko auf kardiovaskuläre Erkrankungen wie z. B. einen Herzinfarkt. Es hatte im Laufe der zehn Jahre unter den Probanden 37 Infarktfälle gegeben – und rund 36 davon hatten sich bei Männern ereignet, die weniger als 40 Push-ups schafften. Studienautor Justin Yang bezeichnet Liegestütze deshalb als „einfache und kostengünstige Methode, um das Risiko auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren.“2
Kritische Einordnung der Studie
Da es sich bei den Probanden um (berufsbedingt) physisch aktive Männer mittleren Alters handelte, lassen sich die Erkenntnisse nicht auf die Allgemeinheit übertragen. Liegestütze galten dabei jedoch als Indikator für körperliche Fitness – und dass diese wichtig ist, zeigt die Studie auf jeden Fall. Das betont auch Senior-Studienautor Stefanos Kales.
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Liegestütze richtig ausführen
Wer jetzt gleich loslegen will und sich nicht ganz sicher ist, wie Push-ups korrekt ausgeführt werden, kann sich das Video-Tutorial von „Hauptstadttrainer“ Erik Jäger anschauen:
In einem anderen Artikel bei FITBOOK lesen Sie außerdem, welche typischen Fehler Sie beim Liegestütz vermeiden sollten. Alle, die sich schon auf einem fortgeschrittenen Level bewegen, können sich zur zusätzlichen Motivation der Push-up-Challenge gegen Crossfit-Athlet Shagel Butt stellen. Viel Spaß!