7. Juli 2023, 19:19 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Bei hohen Temperaturen haben viele Menschen Schwierigkeiten zu schlafen. Denn für eine gute Nachtruhe braucht der Körper idealerweise eine kühle Umgebung. Doch was kann man tun, wenn die Wohnung keine Klimaanlage hat?
Hohe Temperaturen im Sommer bereiten vielen Menschen Schlafprobleme. Aber es gibt Möglichkeiten, um bei Hitze besser schlafen zu können. Hans-Günter Weeß, Leiter des Schlafzentrums am Pfalzklinikum und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin, verrät sieben hilfreiche Tipps.
Übersicht
1. Das Schlafzimmer kühl halten
Das Schlafzimmer am besten gleich früh morgens lüften, tagsüber die Fenster schließen und Rollläden oder Vorhänge zuziehen. So bleibt es am kühlsten. Wer nachts die Fenster offen lässt und Probleme mit der Lautstärke hat, kann auf Ohrenstöpsel zurückgreifen. Wichtig ist hierbei natürlich sicherzustellen, dass man den Wecker am nächsten Morgen noch hört.
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2. Vor dem Schlafen Warmes trinken
Abends sollte man besser keine eisgekühlten Getränke trinken, sondern lieber etwas Warmes, zum Beispiel Kräutertee. Dann muss der Körper nämlich keine Energie aufwenden, um das Getränk auf Körpertemperatur zu bringen und man schwitzt in der Folge weniger. Wer bei Hitze besser schlafen möchte, sollte zudem auf alkoholische Getränke wie Wein und Bier verzichten: „Alkohol hat direkte Auswirkungen auf Herz und Kreislauf“, erklärt Weeß. Er sorgt im Körper für eine vermehrte Wärmebildung, also genau das, was man vermeiden möchte. „Unter Alkoholeinfluss wird der Schlaf außerdem oberflächlicher, der Tiefschlaf unterdrückt und man neigt eher zu Albträumen.“
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3. Lauwarm duschen
Direkt vor dem Zubettgehen lieber nur lauwarm statt eiskalt duschen. Duscht man nämlich kalt, ziehen sich die Poren zusammen, weshalb die Haut die Wärme schlechter abgeben kann. Erfrischend ist es, die Handgelenke anschließend unter kühles Wasser zu halten.
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4. Luftig kleiden
Für besseren Schlaf bei Hitze kann außerdem die richtige Wahl der Nachtwäsche sorgen: Kleidung aus Baumwolle, Leinen oder Seide (keine Synthetik!) zwei Stunden vor dem Schlafengehen in den Kühlschrank zu legen. Diese dann einfach direkt vor dem Zubettgehen anziehen. Nackt schlafen ist jedoch eher ungünstig, sagt Weeß – vor allem bei offenem Fenster. Streift Luft über die verschwitzte Haut, drohen zum Beispiel Verspannungen. Zumindest ein Leinen- oder Baumwolltuch als Decke sei empfehlenswert.
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5. Vorsicht bei Ventilatoren (und Klimaanlage)
Womit Sie allerdings besser vorsichtig sein sollten, sind Ventilatoren (und auch Klimaanlagen). Die versprechen zwar schnelle Abkühlung, haben jedoch einige Tücken. So können sie während des Schlafs Haut und der Nasenschleimhäute austrocknen. Dies kann dazu führen, dass der Körper überflüssigen Schleim produziert, was oft die bekannte „Klimaanlagen-Erkältung“ mit verstopfter Nase zur Folge hat. Auch kann die konzentrierte, kalte Luft verspannte Muskeln und Krämpfe auslösen. Das Problem hat man vor allem, wenn man mit dem Ventilator in der Nähe des Gesichts oder des Nackens schläft.
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6. Der Eisfach-Trick
Um bei Hitze besser schlafen zu können, schwören viele auch auf den „Eisfach-Trick“. Wie er funktioniert? „Vor dem Zubettgehen einfach den Pyjama beziehungsweise das Nachthemd oder zusätzlich auch die Bettbezüge für längere Zeit ins Eisfach legen“, rät Meteorologe Simon Trippler vom Deutschen Wetterdienst. „Wer es besonders kalt mag, legt sogar noch Schweiß- und Stirnbänder ins Eisfach und zieht sie nachts über“, so Trippler weiter.
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7. Nasses aufhängen
Auch ein nasses Bettlaken am offenen Fenster kann bei Hitze im Schlafzimmer helfen. So entzieht es der Umgebung durch Verdunstung Wärme. „Wer dann noch einen Spritzer Pfefferminz- oder Lavendelöl ins Wasser gibt, bekommt darüber hinaus zusätzlich einen angenehmen Raumduft“, rät Trippler.