2. Juni 2020, 15:00 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Dass Sonnencreme zum Schutz der Haut vor UV-Strahlen wichtig ist, dürften die meisten von uns inzwischen verinnerlicht haben. Aber wohl nur die wenigsten wenden einen Sonnenschutz auch am Auge an – dabei wäre es dort von besonders großer Bedeutung. FITBOOK erklärt, warum.
Nicht nur am Meer, auch im heimischen Garten oder beim Stadtbummel ist ein ausreichender Sonnenschutz wichtig. UV-Strahlen aus der Sonne können die DNA in den Hautzellen verändern und im Laufe der Zeit Hautkrebs verursachen. Erst am Wochenende warnte der Deutsche Wetterdienst vor besonders starker UV-Strahlung.
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Es ist daher wichtig, neben neben dem Gesicht auch die anderen sonnenexponierten Stellen des Körpers (z.B. Schultern, Dekolleté) gründlich einzureiben, bevor man vor die Tür geht. Die Augen werden meist bewusst ausgespart. Doch genau das kann fatale Folgen haben, wie der Münchener Hautarzt Dr. med. Timm Golüke im Gespräch mit FITBOOK bestätigt.
Haut an den Augen besonders empfindlich
Dr. Golüke weiß: Die Haut im Bereich der Augen ist dünn und dadurch umso empfindlicher. Auch aus ästhetischen Gründen verlangen sie besonderen Schutz vor z.B. Hautalterung, weshalb morgens und abends eine hochwertige Augencreme angewendet werden sollte – das erklären die Kolleginnen von STYLEBOOK genauer.
Es gibt aber schlimmere Gefahren als Falten, wie der Experte warnt. „Durch UV-Belastung drohen Basaliome im Bereich der Unterlider und rund um das Auge.“ Basaliome – oder Basalzellenkrebs – ist die häufigste Form von bösartigem weißen Hautkrebs.
Woran erkennt man Hautkrebs am Auge?
Zu Beginn können Basaliome wie eine Kruste nach einer Wunde aussehen. Anders als Schorf verheilen die Stellen nicht, sondern verändern sich zu einer Art Knoten, in dessen Mitte das oft rötlich angelaufene, manchmal auch blutige Basaliom sitzt.
Wer ist besonders gefährdet für Hautkrebs?
Menschen mit besonders heller Haut sind generell gefährdeter für Hautkrebs. Auch spielen genetische Vorbelastungen und Fälle von Krebs innerhalb der Familie bekanntlich eine Rolle. Früher waren häufiger Personen ab dem 50. Lebensjahr betroffen, berichtet uns der Arzt. Inzwischen erkranken aber vermehrt auch Jüngere.
Risikofaktor Sonnenbrille
Richtig ist, dass eine Sonnenbrille die Augen vor UV-Strahlen schützen soll – und das auch kann, sofern auf Qualität geachtet wird. Bitte bedenken Sie, dass Sie mit sehr dunklen Gläsern nicht automatisch besser beraten sind. So gibt es helle Brillengläser, die mitunter besseren Schutz vor UV-Strahlen bieten als dunkle.
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Ein Problem: Die als vermeintliches Gütesiegel einführte CE-Kennzeichnung, die einen UV-Schutz für Licht von einer Wellenlänge bis 380 Nanometer verspricht, wird von keiner offiziellen Stelle geprüft. Bei auffällig günstigen Modellen gerät man daher schnell an eine Mogelpackung, die der Haut um die Augen herum schlimmstenfalls ähnlich großen Schaden zufügen kann wie der Netzhaut.
Wie wird Hautkrebs am Auge behandelt?
Der üblichste und zuverlässigste Weg, ein Basaliom am Auge zu behandeln, ist dessen Entfernung per Operation. Dabei wird darauf geachtet, ausreichend viel Gewebe zu entfernen, da der Krebs sich ausgebreitet haben kann. Die OP wird in der Regel ambulant und bei lokaler Betäubung durchgeführt.
Ist das Basaliom zu groß, arbeitet der behandelnde Arzt mit alternativen Methoden (z.B. Strahlentherapie).
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Damit es dazu nicht kommt: Schützen Sie sich!
Sonnenbrillen bitte nur im Fachhandel erstehen. Daneben das A und O zum Schutz vor Hautkrebs: eine Sonnenschutzcreme. Hautarzt Golüke räumt ein, dass viele der Produkte fürs Gesicht tatsächlich brennen können, wenn sie ins Auge gelangen. „Informieren Sie sich deshalb in der Apotheke über eine augenärztlich getestete Creme mit sogenannter ‚safe eye technology‘“, so sein Tipp.