27. Januar 2021, 13:48 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Aspirin, ein kostengünstiges Medikament, das in jeder Hausapotheke zu finden ist, kann offenbar das Risiko für Fehlgeburten senken. Vorausgesetzt, es wird auf eine ganz bestimmte Weise eingenommen, wie eine Studie jetzt herausfand.
Es ist schon länger bekannt, dass niedrig dosiertes Aspirin aufgrund seiner durchblutungsfördernden Eigenschaften Fehlgeburten im frühen Schwangerschaftsstadium verhindern kann. Allerdings war bislang nicht ganz klar, nach welchen „Regeln“ das Medikament eingenommen werden soll. Eine aktuelle Beobachtungsstudie des „American College of Physicians“ hat darauf womöglich jetzt eine Antwort gefunden.
Konsequente Aspirin-Einnahme Voraussetzung
Die Ergebnisse dazu wurden im Fachmagazin „Annals of Internal Medicine“ veröffentlicht. Die Forschenden bewerten Gesundheitsdaten von 1.227 Frauen, die mindestens eine Fehlgeburt hinter sich hatten und aktuell wieder versuchten, schwanger zu werden. Dabei stellten sie fest, dass diejenigen, die weit vor der Empfängnis mit der Aspirin-Einnahme begannen und konsequent zwischen vier und sieben Mal die Woche eine sehr kleine Menge zu sich nahmen, zu 30 Prozent häufiger eine erfolgreiche Schwangerschaft durchlebten als Frauen ohne Aspirin-Therapie. Um wie viel Milligramm Aspirin es sich allerdings dabei genau handelte, geht aus der Studien-Zusammenfassung nicht hervor.
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Wie kann Aspirin Fehlgeburten verhindern?
Warum einige Frauen eher zu Fehlgeburten neigen als andere, kann viele Gründe haben. Präeklampsie (Bluthochdruck während der Schwangerschaft) sowie das Antiphospholipid-Syndrom, eine Autoimmunerkrankung, die Blutgerinnsel verursacht, sind zumindest zwei Faktoren, bei denen Aspirin hilfreich sein kann. Denn das Medikament sorgt für eine bessere Durchblutung der Plazenta, was laut den Forschenden wiederum zu weniger Fehlgeburten führt.
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Asprin in der Schwangerschaft nur nach ärztlicher Absprache
Betroffene von häufigen Fehlgeburten sollten niemals auf eigene Faust Aspirin einnehmen, sondern sich zuvor ärztlichen Rat einholen. „Aspirin kann das Blutungsrisiko erhöhen, daher sollten Menschen, die zu Blutungen neigen – ebenso Menschen mit Geschwüren – die Aspirin-Therapie vermeiden“, erklärt der Gynäkologe Dr. Hugh Taylor dem US-Gesundheitsmagazin „Healthline“. Auch könne es bei einer unentdeckten Aspirin-Allergie gefährlich werden.
Aspirin als kostengünstiges und nahezu überall erhältliches Medikament könne aber dazu beitragen, dass Frauen, die sich teure Behandlungen nicht leisten können, unter bestimmten Umständen ihren Kinderwunsch erfüllt bekommen. Allerdings kann Aspirin nicht alle Risiken für Fehlgeburten verhindern, räumt Taylor ein. „Viele Fehlgeburten sind auch auf genetische Ursachen zurückzuführen.“
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