24. Dezember 2020, 6:42 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Lamas könnten einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen eine weitere Verbreitung des Coronavirus leisten. Die Tiere produzieren besondere Typen von Antikörpern, die man zur Immunisierung gegen den Erreger nutzen könnte. Das Thema war Gegenstand einer aktuellen Untersuchung – mit offenbar hoffnungsvoll stimmenden Ergebnissen.
Was für die meisten von uns wahrscheinlich wie etwas Neues klingt, gehört für die Wissenschaft schon länger zusammen. So erklärt die „Pharmazeutische Zeitung (PZ)“ in einem Beitrag aus dem vergangenen Sommer, dass Lamas seit geraumer Zeit einen wichtigen Bestandteil der Antikörperforschung darstellen. „Auch für andere Viruserkrankungen, etwa die Influenza, werden die Antikörper dieser Kamele untersucht“, heißt es da. Somit gewinnen Lamas auch im Zusammenhang mit Corona und Covid-19 an Bedeutung.
Antikörper von Lamas gegen Corona
Kamelarten wie Lamas, aber auch andere Tiere wie z. B. Haie, produzieren zwei Arten von Antikörpern. „Eine davon ähnelt den menschlichen Antikörpern, der andere Antikörper-Typ ist aber viel kleiner“, erklärt dazu „PZ“. Die Forschung erhofft sich dadurch flexible Einsatzmöglichkeiten, da die Antikörper auch auf winzigste Spalten von Proteinen zugreifen können sollen.
Eine neue Untersuchung zu dem Thema ist aktuell im Fachblatt „Scientific Reports“ erschienen. Demnach haben Forscher u. a. des National Institutes Of Health mit von einem Lama namens Cormac gebildeten Antikörpern gearbeitet.
Wie lief die Untersuchung ab?
Die US-amerikanischen Forscher wollen das Lama über einen Zeitraum von 28 Tagen fünfmal mit einer zuvor gereinigten Version des Spike-Proteins konfrontiert haben. Dieses nutzt der Erreger SARS-CoV-2, um in die Zellen seines Wirts einzudringen, wo es sich dann vervielfacht.
Im Zuge der Untersuchung soll Cormac 13 Nanokörper produziert haben, welche das Team als starke Kandidaten für den Einsatz gegen das Coronavirus ausmacht. Mindestens einer von ihnen – der Typ NIH-CoVnb-112 – solle potenziell gegen das Coronavirus wirksam. Dem Bericht zufolge haben die Nanokörper o. g. Spike-Protein angegriffen. Sie könnten somit eine Infektion mit dem Erreger und folglich eine Erkrankung an Covid-19 verhindern.
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Chance für die medizinische Weiterentwicklung
„Wir sind besonders optimistisch hinsichtlich der Möglichkeit, kostengünstige, stabile und sichere Medikamente auf Basis von Nanokörpern entwickeln zu können“, fassen die Forscher im Untersuchungsbericht zusammen. Diese könnten vor allem unkompliziert in der Anwendung sein. Denn: „Im Gegensatz zu den meisten normalen Antikörpern können Nanokörper in Aerosolform inhaliert werden, um die Lungen und Atemwege zu bedecken“, so Prof. David L. Brody, der die Untersuchung geleitet hat. Das Ziel wären daher zur Inhalation aufbereitete Lama-Antikörper gegen Corona. Diese sollen idealerweise jenseits medizinischer Einrichtungen zum Einsatz kommen können, also auch zu Hause.