31. August 2018, 15:05 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Je früher Alzheimer diagnostiziert wird, desto besser lässt sich die krankheitstypische negative Entwicklung im Zaum halten. Umso interessanter sind Erkenntnisse einer aktuellen Forschungsarbeit aus den USA: Durch eine Netzhautuntersuchung sollen sich Anzeichen auf die Demenzerkrankung bereits erkennen lassen, bevor sie Symptome zeigt.
Alzheimer ist eine schwere Gehirnkrankheit, die nur selten Menschen unter 60 Jahren befällt, und (noch) nicht heilbar. Die Behandlung beschränkt sich daher auf die bestmögliche Linderung der Symptome und den Versuch, dem Fortschreiten der Erkrankung Einhalt zu gebieten. Das Problem: In vielen Fällen wird sie erst erkannt, wenn ihr Umfeld oder die Betroffenen selbst Auffälligkeiten bemerken, die auf einen Abbau der geistigen Leistungsfähigkeit hinweisen. Eine neue Methode der Frühdiagnose, kürzlich vorgestellt auf der Alzheimer‘s Association International Conference in Chicago, könnte daher bahnbrechend sein.
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Alzheimer ist an der Netzhaut erkennbar
Wissenschaftler der Washington University School of Medicine haben in einer Studie mit 30 Teilnehmern im Alter von etwa Mitte 70 herausgefunden, dass es einen Zusammenhang zwischen Alzheimer und einer Veränderung der Augen gibt. „Bei den Patienten mit einem erhöhten Amyloid- oder Tau-Spiegel (alzheimertypische Eiweißablagerungen im Gehirn, Anm.d.Red.) konnten wir eine deutliche Verdünnung der Netzhaut feststellen“, berichtet Prof. Dr. med. Rajendra S. Apte, einer der Forschungsleiter. Derartige Netzhautuntersuchungen seien in jeder Augenarztpraxis möglich und erforderten kein spezielles Equipment.
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Die Ärzte haben in dem Zusammenhang noch einen weiterer Hinweis auf die Demenzerkrankung festgestellt: eine verschlechterte Durchblutung der Augen. „Wir alle haben einen kleinen Teil in der Mitte der Netzhaut, an der keine Adern verlaufen“, erklärt Apte. Bei den Probanden mit Alzheimer im Frühstadium sei der Bereich, in dem es an Blutgefäßen fehlte, besonders ausgeprägt gewesen.
Wie die Forscher erklärten, seien die Augenveränderungen bereits ersichtlich, bevor es den Betroffenen zu kognitiven Beeinträchtigungen gekommen ist. Im Umkehrschluss wäre es daher möglich, durch Früherkennung und einsetzende Medikation zu verhindern, dass die typischen Alzheimersymptome wie Vergesslichkeit und Desorientierung überhaupt erst einsetzen. Alle Details zur Untersuchung können Sie auf der Website der Hochschule nachlesen.