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Grippesymptome nach Orgasmus

Manche Männer reagieren allergisch auf eigenen Samenerguss

Mann mit POIS-Syndrom zeigt Grippesymptome
Fieber statt Wohlgefühl – manche Männer zeigen allergische Reaktionen nach dem Samenerguss Foto: Getty Images
Laura Pomer

14. Oktober 2022, 13:07 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Nach dem sexuellen Höhepunkt stellt sich idealerweise Entspannung und ein intensives Wohlgefühl ein. Nicht jedoch bei Männern, die am POIS-Syndrom leiden. Bei ihnen „rächt“ sich ein Samenerguss mit heftigen Grippesymptomen und weiteren ungewünschten körperlichen Reaktionen. Eine aktuelle Studie beleuchtet das Phänomen genauer.

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Es gebe nur rund 60 bekannte Fälle von Männern, die auf ihren eigenen Samenerguss allergisch reagieren. So ist es in der kürzlich veröffentlichten Studiendokumentation1 nachzulesen. Die verantwortlichen Forscher halten es jedoch für „mehr als möglich“, dass die Dunkelziffer deutlich höher ist. Das erklärt Andrew Shanholtzer, Forscher an der Oakland University William Beaumont School of Medicine und Co-Autor der Untersuchung, in einem Beitrag der „New York Post“. Denn selbst viele medizinische Einrichtungen wüssten nichts von der Existenz des sogenannten POIS-Syndroms. Zahlreiche Betroffene würden demnach falsch oder gar nicht diagnostiziert.

POIS-Syndrom – was steckt dahinter?

POIS-Syndrom steht für „Post-orgasmic illness syndrome“ (= „post-orgasmisches Krankheitssyndrom“). Bei den Betroffenen kommt es im Zuge des sexuellen Höhepunkts, genauer gesagt des Samenergusses, zu heftigen allergischen Reaktionen. Diese erinnern teilweise an Grippesymptome. Neben Husten, Schnupfen und Fieberschüben sind der Untersuchung zufolge auch Muskelschwäche dokumentiert, selbst Probleme mit dem Sprachzentrum und der Gedächtnisfunktion.

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Wie eine Allergie auf den eigenen Samen entstehen kann

Laut Shanholtzer handelt es sich um eine Allergie auf das eigene Ejakulat. Als Ursache vermutet er vorangegangene Infektionen oder Verletzungen im Bereich der Hoden, die zur Folge hatten, dass winzige Mengen von Spermien in den Blutkreislauf der Betroffenen gelangten. Deren Organismus identifiziert den eigenen Samen daher als einen Fremdstoff und habe seine Immunzellen darauf trainiert, ihn anzugreifen. Als handele es sich um schädliche Eindringlinge wie beispielsweise Viren.

Fall eines 27-Jährigen als Studiengrundlage

Die Studie behandelt im Speziellen den Fall eines 27-jährigen Mannes aus Oakland. Er habe erstmals mit 18 bemerkt, dass etwas nicht stimmt. Nach dem Orgasmus lief ihm die Nase, er musste niesen und hatte mit Hautausschlägen zu kämpfen. Weiterhin berichtete er von geschwollenen Lymphknoten im Gesicht. Die Symptome seien umso schlimmer gewesen, je heftiger er ejakuliert hatte. Doch Besuche bei zahllosen Ärzte hätten keine Aufklärung gebracht.

Erst das Forscherteam um Shanholtzer habe seine Beschwerden irgendwann richtig zuordnen und nun auch lindern können – zu immerhin rund 90 Prozent. Dem sei eine Reihe von Therapieansätzen mit verschiedenen Antihistaminika (= Medikamente, die den allergieauslösenden Botenstoff Histamin blockieren) vorangegangen. Die beste Wirkung habe demnach der Arzneistoff Fexofenadin gezeigt.

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Quellen

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