Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Magazin für Fitness, Gesundheit und Ernährung
Hirnaktivität

Warum zucken wir manchmal beim Einschlafen?

Zucken beim Einschlafen: Frau liegt im Bett
Bevor man in den festen Schlaf gleitet, kommt es hin und wieder vor, dass einen ein heftiges Zucken durchfährt. Aber warum ist das so? Foto: Getty Images
Lisa Neumann

4. Oktober 2020, 8:07 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Viele Menschen erleben beim Einschlafen ein heftiges Zucken – etwa 70 Prozent. Wir erklären, woher das Zucken eigentlich kommt, welche Ursachen es hat und wann Sie besser zum Arzt gehen sollten.

Artikel teilen

Im Schnitt schlafen wir sieben bis acht Stunden am Tag– Schlaf, der jedoch nicht immer ruhig und gleichmäßig verläuft. Schon beim EInschlafen lässt sich ein besonderes Phänomen beobachten, das viele von uns kennen dürften: Die Augenlider werden schwer, die Glieder entspannen sich, aber fast im Land der Träume angekommen, reißt es uns plötzlich wieder in den Wachzustand. Der Grund: ein heftiges Zucken des Beins oder Arms – oder gar im ganzen Körper.

Auch interessant: Schlechter Schlaf und Vollmond – gibt es einen Zusammenhang?

Das Zucken kommt bei 70 Prozent der Deutschen vor

Diese sogenannten Einschlafmyoklonien kommen bei etwa 70 Prozent der Bevölkerung vor. Kurze Zuckungen des Körpers vor dem Einschlafen, die unterschiedlich stark auftreten. Während einige davon wachgerüttelt werden, merken andere Menschen diese Zuckungen gar nicht – erst der Partner oder die Partnerin berichten am nächsten Morgen davon.

Warum Zucken manche Menschen vor dem Einschlafen?

Wenn Sie ins Bett gehen, sich ausruhen wollen, fährt Ihr Körper runter. Die Körpertemperatur sinkt, die Atmung verlangsamt sich und auch die Muskeln erschlaffen. Jedoch geschieht das nicht von jetzt auf gleich – es ist ein Prozess. Während also einige Gehirnbereiche bereits „schlafen“, ist das für Bewegung zuständige Areal noch aktiv und sendet Signale an die Muskeln.

Auch interessant: Rückenprobleme? Beim Schlafen können Sie einiges dagegen tun

Forscher gehen davon aus, dass es sich bei den Signalen um überreizte Nerven in der Formatio reticularis handelte. Dieses Neuronen-Netzwerk im Hirnstamm ist beteiligt an der Kontrolle von Körperhaltung und Motorik. Zu erkennen waren die Zuckungen anhand von großen Ausschlägen in den Hirnstromkurven, die durch eine Überreizung der Nervenzellen hervorgerufen werden könnten. Diese starken Impulse können dann im Bewegungszentrum das schlagartige Anspannen von Muskeln verursachen. Die Folge: Wir zucken.

Jedoch gibt es auch eine andere, evolutionär bedingte Theorie. Dieser zufolge sei das Zucken ein übriggebliebener Sicherheitsmechanismus:  Vor dem Schlaf habe man sich durch das zuckungsbedingte Aufwachen nochmal versichern können, ob der Schlafplatz wirklich sicher ist.

Zucken beim Einschlafen durch stimulierende Substanzen begünstigt

Schlafforscher Ian Oswald von der University of Oxford untersuchte das Phänomen bereits 1959. Er fand heraus, dass das Zucken eher bei Menschen auftritt, die angespannter sind. Sprich: Stress, sowohl emotional als auch körperlich, lässt uns zappeln. Auch stimulierende Substanzen wie Kaffee oder Alkohol werden als Störfaktoren gesehen, ebenso wie ein Magnesium-Mangel, Geräusche oder ein helles Licht, beispielsweise ein am Fenster vorbeifahrendes Auto.

Auch interessant: Schlafen bei offenem Fenster – Schall-Technologie soll Straßenlärm reduzieren

Mehr zum Thema

Was hilft gegen das Zucken?

Leider nichts. Anders als beim Restless-Legs-Syndrom, das sich mit Medikamenten behandeln lässt, sind sich die Wissenschaftler aber einig, dass das Zucken vor dem Einschlafen nicht schädlich ist. Wenn Sie die Zuckungen jedoch auch am Tag verspüren und mit einer Taubheit einhergehen, sollten Sie lieber einen Arzt aufsuchen.

Themen Schlaf
afgis-Qualitätslogo mit Ablauf Jahr/Monat: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über FITBOOK und sein/ihr Internet-Angebot: www.fitbook.de

FITBOOK erfüllt die afgis-Transparenzkriterien.
Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.