8. Dezember 2023, 4:02 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Zimt verleiht vielen Gebäckstücken oder Getränken das gewisse Etwas. Dabei ist das Gewürz nicht nur lecker, sondern bietet auch verschiedenste Vorteile für die Gesundheit. Welche das sind, erfahren Sie hier.
Nicht nur, aber besonders im Herbst und Winter, ist das Gewürz beim Kochen oder Backen für viele Menschen unverzichtbar. Zimt wird aus der Rinde des Ceylon-Zimtbaums gewonnen und ist in Stangen- und Pulverform erhältlich. Zimt verleiht jedoch nicht nur Speisen und Getränken eine aufregende Würze, sondern soll auch gesund sein. Doch welche positiven Effekte hat es genau? FITBOOK hat sich die Studienlage angeschaut.
Übersicht
Zwei Typen von Zimt
Zimt ist in zwei verschiedenen Varianten erhältlich:
- Ceylon-Zimt
- Cassia-Zimt
Ceylon-Zimt kommt aus Sri-Lanka, gilt als feiner und ist teurer als Cassia-Zimt. Letzterer stammt aus China, ist kräftiger, leicht süßlich und preiswerter. Eine Kennzeichnungspflicht der Zimtsorte besteht für den Handel nicht, aufgrund des Preisunterschieds findet man aber häufiger eine Angabe, wenn es sich um Ceylon-Zimt handelt.1
Auch interessant: Welche Kräuter und Gewürze darf man mitkochen?
Wie gesund ist Zimt? Wissenschaftliche Erkenntnisse
Im Laufe der Zeit haben sich viele Wissenschaftler in ihrer Forschung mit der gesundheitlichen Wirkung von Zimt befasst. Tatsächlich sammelte sich so eine Reihe von Belegen und Hinweisen dafür an, dass das Gewürz die Gesundheit auf ganz unterschiedliche Art und Weise fördern – und sogar einen gewissen Schutz vor Krankheiten bieten kann.
Zimt ist reich an Antioxidantien
Antioxidantien schützen vor freien Radikalen und damit vor Zellschädigungen. Die Verminderung von oxidativem Stress ist wichtig, um das Risiko für Erkrankungen zu mindern. Dazu zählen etwa Arteriosklerose, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Alzheimer und Parkinson.
Laut einer Studie von 2020 enthält Zimt eine so hohe Menge Antioxidantien, dass es in Form einer Supplementierung den Gehalt von Antioxidantien im Blut deutlich zu erhöhen kann.2
Auch interessant: Die Bedeutung von Antioxidantien für die Gesundheit
Zimt kann entzündungshemmend wirken
Die zuvor genannte Studie kam noch zu einem weiteren Ergebnis: Die Zimt-Einnahme reduzierte bei den Probanden Entzündungsmarker im Körper. Auch Untersuchungen aus Australien und Deutschland konnten die entzündungshemmende Wirkung von Zimt aufzeigen.3,4 Damit kann das Gewürz helfen, vor altersbedingten Erkrankungen, die mit chronischen Entzündungen im Körper in Verbindungen stehen, zu schützen.
Zimt ist gut fürs Herz
Auch, wer sein Risiko für Herzerkrankungen reduzieren möchte, sollte laut Forschung Zimt in seine Ernährung integrieren. So fand eine Studie heraus, dass die Einnahme von 1,5 Gramm bzw. drei bis vier Teelöffel Zimt pro Tag die Werte von Triglyceriden, Gesamtcholesterin, LDL-Cholesterin und Blutzucker bei Menschen mit Stoffwechselkrankheiten senken konnte.5
Auch eine Meta-Analyse von 13 Studien kam zu dem Schluss, dass Zimt Cholesterin senkend wirkt und somit einen Risikofaktor für spätere Herzerkrankungen vermindert.6 Eine iranische Studie aus dem Jahr 2020 konnte schließlich noch aufzeigen, dass Zimt einen den Blutdruck senkenden Effekt und damit eine positive Wirkung auf die Herzgesundheit hat.7
Auch interessant: Worauf ist bei den Cholesterinwerten HDL, LDL und Triglyceride zu achten?
Zimt kann Insulinresistenz vermindern
Wer eine Insulinresistenz entwickelt, läuft Gefahr, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Auch hier soll Zimt einen gewissen gesundheitlichen Einfluss ausüben können. So lieferten Studien erste Hinweise, dass das Gewürz bereits bestehende Insulinresistenz reduzieren kann – wobei hier weitere Forschung nötig ist, um die Ergebnisse zu bestätigen.8,9
Auch interessant: 8 Lebensmittel, die gegen ständigen Hunger helfen
Zimt wirkt Blutzucker senkend
Neben dem Effekt auf die Insulinresistenz ist auch wissenschaftlich belegt, dass Zimt bei der Regulation des Blutzuckerspiegels unterstützt und den Blutzucker senken kann. Zu diesem Schluss kam z. B. eine klinische Studie mit 140 Diabetes-Patienten.10 Eine Meta-Analyse von Forschungsarbeiten, die zwischen 2003 und 2018 erfolgten, zeigte, dass ein bis sechs Gramm Zimt in Pulverform als ergänzende Therapie bei Diabetes Typ 2 sinnvoll sein kann.11
Auch interessant: Wissenschaftlich belegte Methoden, um den Blutzucker auf natürliche Weise zu senken
Zimt zeigte positive Effekte bei neurodegenerativen Krankheiten
Alzheimer und Parkinson gehören zu den häufigsten neurodegenerativen Krankheiten. Da sie schwere Symptome verursachen und unheilbar sind, arbeitet die Wissenschaft intensiv daran, herauszufinden, wie man den Erkrankungen vorbeugen kann. Und offenbar ist Zimt so gesund, dass es auch hier helfen kann.
So führt ein wissenschaftlicher Artikel aus dem Jahr 2017 aus, dass Zimt die Anhäufung von Tau-Proteinen im Gehirn sowie die Bildung und Anhäufung von Amyloid-β-Peptiden hemmt.12 Zwei körperliche Prozesse, die mit der Entstehung von Alzheimer in Zusammenhang gebracht werden.
Darüber hinaus beeinflusste Zimt in einer Mäuse-Studie Neuronen und Neurotransmitter und verbesserte so die motorischen Funktionen. Daher kamen die Forscher zu dem Schluss, dass Zimt für Parkinson-Patienten von Nutzen sein könnte.13
Zimt kann womöglich vor Krebs schützen
Last but not least kann sich eine Vorliebe für Zimt auch als Schutz vor Krebserkrankungen erweisen. Zumindest, wenn es nach der aktuellen Studienlage geht. Die positive Wirkung auf die Gesundheit geht demnach von dem ätherischen Öl Zimtaldehyd aus, das im Gewürz enthalten ist. Zum einen vermag es, das Tumorwachstum zu stoppen, zum anderen scheint die Substanz es speziell auf Kopf- und Halskrebszellen abgesehen zu haben.14
Auch interessant: 9 Lebensmittel, die nachweislich vor Krebs schützen können
Achtung: Nicht mit der Dosierung übertreiben!
Auch wenn wissenschaftlich durchaus belegt ist, dass Zimt auf vielfältige Weise gesund ist, sollte man es mit dem Konsum nicht übertreiben. So weist u. a. die Verbraucherzentrale darauf hin, dass Cassia-Zimt von Natur aus mehr Cumarin enthalte als Ceylon-Zimt. Bei Cumarin handelt es sich um einen natürlichen Inhaltsstoff des Gewürzes, der in höherer Dosierung leberschädigend sein kann. Wer also gerne häufig und viel mit Zimt würzt, sollte bevorzugt zum Ceylon-Zimt greifen.
Rezept für Zimt-Kaffee-Smoothie
Nachdem nun deutlich geworden ist, wie gesund Zimt ist, soll ein einfaches Rezept dabei helfen, das Gewürz schnell in die Ernährung zu intergrieren. Mit dem dem Zimt-Kaffee-Smoothie, das aus dem Buch „Alleskönner Zimt“ von Nancy Chen stammt, gelingt ein munterer und leckerer Start in den Tag.
Zutaten
- 180 ml kalter Kaffee
- 180 ml Nussdrink
- 25 g gefrorener Blumenkohlreis
- 1/2 reife Banane (gefroren oder frisch, dann in Kombination mit ein paar Eiswürfeln)
- 1 EL Mandelbutter
- 1 EL Leinmehl
- 1 EL Hanfherzen
- 1 TL Zimt
- 1 TL Vanillextrakt
- 1 bis 2 entkernte Datteln (optional)
Zubereitung
- Alle Zutaten in einen Hochgeschwindigkeitsmixer geben.
- Mixen, bis ein sämiger Brei entsteht. Bei Bedarf Flüssigkeit nachgießen.
- In eine Tasse gießen und genießen.