23. Februar 2024, 19:58 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Muss man zum Zahnstein entfernen zum Zahnarzt oder kann man das eigentlich auch selbst machen? Und lässt sich auch verhindern, dass man ihn überhaupt bekommt? Hier erfahren Sie mehr über das Thema und FITBOOK erklärt, was Sie selbst tun können, um Zahnstein vorzubeugen.
Zahnstein zu entfernen ist wichtig, da er das Risiko für Zahnfleischentzündungen erhöht und sich aus einer Zahnfleischentzündung eine Parodontitis entwickeln kann. Aber kann man Zahnstein eigentlich auch selbst entfernen und was kostet die Behandlung beim Zahnarzt?
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Übersicht
So entsteht Zahnstein
Zahnbelag hat jeder Mensch. Die sogenannte Plaque ist ein weicher Belag, der sich durch Speichel und Speisereste bildet. Durch die Mineralien im Speichel verhärtet sich dieser Belag allerdings und wird zu Zahnstein – „dies kann innerhalb weniger Stunden geschehen“, sagt Lena Schlender, Zahnärztin des Carree Dental in Köln.
Die meist nicht sichtbare Plaque lässt sich noch mit der Zahnbürste wegputzen. Doch der gelblich-weiße und später bräunliche oder schwarze Zahnstein ist so hart und massiv, dass die Bürste nichts ausrichtet.
Besonders gefährdet für Zahnstein sind folgende Stellen:
- Zahnzwischenräume, v. a. zwischen unteren Schneide- und oberen Backenzähnen
- Übergang vom Zahn zum Zahnfleisch
- Kronen-Ränder
- Zahnspangen-Ansätze
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Kann man Zahnstein selbst entfernen oder muss man zum Zahnarzt?
Zahnstein zu entfernen ist wichtig, denn er erhöht deutlich das Risiko für Zahnfleischentzündungen. Und aus einer Zahnfleischentzündung (Gingivitits) kann sich eine Parodontitis entwickeln. Es werden bspw. in Apotheken und Drogerien diverse Instrumente und Mittel angeboten, um harte Beläge auf eigene Faust zu entfernen. Doch diese können bestehenden Zahnstein häufig nur teilweise auflösen. Bei mechanischen Instrumenten wie dem Scaler und Kürette, wie sie auch beim Zahnarzt zum Einsatz kommen, besteht bei ungeübter Handhabung außerdem Verletzungsgefahr, da das Zahnfleisch beim druckvollen Abrutschen schnell beschädigt werden kann.
Hausmittel wie Teebaumöl (tötet Bakterien im Mundraum ab) oder Backpulver (soll durch das Natron Zahnstein lösen) beugen Zahnstein eher vor, können ihn aber nur teilweise bekämpfen. Von der Anwendung eines Gemischs aus Zitrone und Essig ist ebenfalls abzuraten. Die Säure löst zwar langsam den Zahnstein, greift aber auch den Zahnschmelz an.
Stattdessen sollte der Zahnarzt/ die Zahnärztin bzw. die zahnmedizinische Fachkraft mit speziellen Handinstrumenten wie Scaler und Kürette den Zahnstein abkratzen. Bei hartnäckigen Ablagerungen kommen auch Ultraschall oder Airflow zum Einsatz. Die professionelle Behandlung birgt nicht nur weniger Risiken für die Zahn(fleisch)gesundheit als die „Do-it-youself“-Variante, sie verspricht auch langfristige Ergebnisse.
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Was kostet das Entfernen von Zahnstein?
Einmal im Jahr ist die Entfernung von Zahnstein für Erwachsene Kassenleistung, schreibt die „Verbraucherzentrale“. Sie kann im Rahmen der halbjährlichen Kontrolluntersuchung stattfinden und dauert – je nachdem, wie viele Zähne betroffen sind, und welche Methode zum Einsatz kommt – zwischen 5 und 20 Minuten. Die Behandlung kann etwas unangenehm sein, verursacht aber in der Regel keine Schmerzen.
Sind Behandlungen mehrmals im Jahr nötig, müssen die Kosten (ca. 50 bis 80 Euro) selbst übernommen werden, schreibt der Versicherer „Münchener Verein“. Das gilt auch, wenn die Zahnsteinentfernung im Rahmen einer professionellen Zahnreinigung durch eine medizinische Fachkraft stattfindet. Eine solche Zahnreinigung kostet zwischen 80 und 120 Euro und muss meist komplett selbst bezahlt werden. Beim Abschluss einer Zahnzusatzversicherung werden die Kosten von dieser oft übernommen.
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Wie man Zahnstein vorbeugen kann
Und was kann man selbst vorbeugend tun, um Zahnstein gar nicht erst entfernen zu müssen? Manch einer neigt mehr zu Zahnstein, ein anderer weniger. Aber generell nimmt er im Alter zu und auch Medikamente können ihn begünstigen. Am besten beseitigt man den Vorgänger, also den weichen Belag. Das geht mit zweimal täglich gründlichem Zähneputzen.
Tipp außerdem: Essen Sie rohes Gemüse und Käse. Von beiden Nahrungsmitteln sagt man, dass sie Plaque verhindern helfen.
Mit Material von dpa