11. April 2023, 16:03 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Er wächst im Frühling in rauen Mengen, ist aber sehr viel unbekannter als sein Verwandter, der Bärlauch: Dabei soll Wunderlauch zahlreichen chronischen Erkrankungen vorbeugen und tumorbremsend wirken. Welche Nährstoffe das Lauchgewächs enthält, wie man es erkennt und zubereitet, erfahren Sie hier.
Frühling ist Wunderlauchzeit! Wer noch nie davon gehört hat: Wunderlauch (Allium paradoxum), auch Berliner Bärlauch oder Seltsamer Lauch genannt, erinnert vom Geruch und Aussehen stark an Bärlauch. Wunderlauch wächst übrigens in derart rauen Mengen, dass man ihn nach Herzenslust sammeln und als gesundes Wildkraut in der kalten Küche verwenden kann. Der kostenlose und zudem entgiftende Frühlingsgruß steckt wie alle Allium-Gewächse voller Vitamine, Mineralstoffe, zellschützender Flavonoiden und wirkt zudem vermutlich krebshemmend. Zugreifen!
Überblick
Wie der Wunderlauch nach Deutschland und zu seinem Namen kam
Ursprünglich stammt der Wunderlauch aus dem Kaukasus und soll im 19. Jahrhundert als Schaustück für die Botanischen Gärten in Berlin mitgebracht worden sein. Von da aus breitete er sich rasant in der Hauptstadt und im Umland aus, was ihm den Namen Berliner Bärlauch einbrachte. Weil er extrem robust ist, hat sich der Wunderlauch mittlerweile auch in ganz Deutschland breitgemacht. Daher droht keine Gefährdung und es bedarf keiner Zurückhaltung beim Sammeln, wie sie teilweise für den sich langsamer verbreitenden Bärlauch empfohlen wird.1 Was ihn so wundersam macht? Die Pflanze bildet keine normalen Blüten aus, sondern Brutzwiebeln, die nur auf den ersten Blick wie herkömmliche Blüten aussehen und für unsere heimischen Insekten leider wertlos sind.
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Diese gesunden Nährstoffe stecken im Wunderlauch
Der Wunderlauch ist bislang nur wenig erforscht worden, dürfte aber mit den gesunden Eigenschaften des Bärlauch vergleichbar sein. Was erwiesenermaßen drinsteckt: beachtliche Mengen an Vitamin C, Magnesium, Eisen und Mangan. Wunderlauch steckt obendrein randvoll mit gesunden Antioxidantien, sodass die Pflanze zahlreichen chronischen Erkrankungen vorbeugt, darunter altersbedingten Herzleiden.2 Außerdem wären da noch zellschützende Flavonoide und eine Aminosäure namens Alliin: Dieses wird beim Aufbrechen – also Zerschneiden oder Zerrupfen – in Allicin umgewandelt. Ein hochwirksames „Zellputzmittel“, das entgiftend und sogar tumorbremsend wirken soll.2 So gilt die in Wunderlauch und Bärlauch vorkommende Substanz als vielversprechender Kandidat gegen Magenkrebs, Darmkrebs und Gebärmutterhalskrebs.3,4
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Daran erkennt man Wunderlauch
Der Wunderlauch beginnt sich schon im Spätwinter zu regen und fängt Ende Februar damit an, sich teppichartig in Grünanlagen, Wäldern, Parks und Flussauen auszubreiten. Von April bis Mai blüht der Wunderlauch weiß. Die Pflanze hat, ähnlich wie Gras, grüne, schmale Blätter, die direkt und ohne Stiel ca. 30 Zentimeter hoch aus der Zwiebel herauswachsen. Wunderlauch duftet wie Bärlauch nach Knoblauch, allerdings etwas milder und weniger „lauchig“. Übrigens ist alles am Wunderlauch essbar. Er sollte aber nicht mit dem giftigen Maiglöckchen verwechselt werden. Ein zuverlässiger Test: Maiglöckchen sind immer geruchslos. Wer sich unsicher ist: stehen lassen!
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Wunderlauch richtig zubereiten
Wunderlauch eignet sich vor allem für die kalte Küche. Richtig lecker schmeckt’s:
- als Kräuterbutter
- zu Frischkäse
- in Quark
- als selbstgemachtes Pesto
- als Zutat für Dips
Es ist auch möglich, eine Quiche oder ein Kräuterbrot mit Wunderlauch zu backen. Mundet ebenfalls frühlingshaft gut, allerdings werden ein Großteil der gesunden Inhaltsstoffe zerstört, sobald der Wunderlauch erhitzt wird.
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Quellen
- 1. Heilkräuter.de: Bärlauch (aufgerufen am 11.04.2023)
- 2. Ebrahimzadeh, M., Nabavi ,S,. Eslami, B. (2010). Antihemolytic and antioxidant activities of Allium paradoxum. Open Life Sciences.
- 3. Rajput, S., Mandal, M. (2012). Antitumor promoting potential of selected phytochemicals derived from spices: a review. European Journal of Cancer Prevention.
- 4. Haghi, A., Azimi, H., Rahimi, R. A. (2017). Comprehensive Review on Pharmacotherapeutics of Three Phytochemicals, Curcumin, Quercetin, and Allicin, in the Treatment of Gastric Cancer. J Gastrointest Cancer.