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Mäuse-Studie liefert Hinweise

Wirkt der Duftstoff Farnesol gegen Parkinson?

Duftstoff Farnesol gegen Parkinson
Bislang gilt Parkinson als unheilbar. Eine Studie mit Mäusen der Johns Hopkins Universität liefert interessante Hinweise zu einer möglicherweise medikamentösen Behandlung. Es geht um den Duftstoff Farnesol, auch Maiglöckchenduft genannt. Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

2. August 2021, 14:33 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Der Duftstoff Farnesol verleiht Parfums eine blumige Note und kommt natürlich in zahlreichen Pflanzen vor. Neueste Forschung der Johns Hopkins Universität an Mäusen liefert Hinweise, dass der an Maiglöckchen erinnernde Duft womöglich ein Schlüssel zur Behandlung, Heilung und Vorbeugung von Parkinson sein könnte. Die neurodegenerative Erkrankung gilt bisher als unheilbar.

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In der Natur kommt Farnesol in zahlreichen Obstsorten, Kräutern und auch Pilzen vor. Der Geruch erinnert an Maiglöckchen, was ihn deshalb zum beliebten Parfum-Zusatz macht. Jetzt entdeckten Forschende der Johns Hopkins University School of Medicine, dass der Duftstoff offenbar mit Parkinson verbundene, neurologische Schäden umkehren kann. Erste Versuche an Mäusen sind extrem vielversprechend. Die Forschenden hoffen, dass ihre Erkenntnis in naher Zukunft zu einem wirksamen Medikament für erkrankte Menschen führt.

Zusammenhang: Parkinson-Syndrom und Mangel an Dopamin

Zittern, Muskelsteifheit, Verwirrung und Demenz – die typischen Symptome der Parkinson-Krankheit werden durch den Verlust von Neuronen verursacht, die das Neurotransmitter-Molekül Dopamin absondern. Dopamin ist unter anderem für die Bewegungsabläufe, Kognition aber auch Stimmung verantwortlich. Daher leiden Parkinson-Erkrankte häufig unter Depressionen. Weltweit sind über sechs Millionen Menschen von der tückischen Krankheit betroffen. Bislang gilt Parkinson als unheilbar. Ausgerechnet ein wohlriechender Duftstoff macht neue Hoffnung. „Unsere Experimente zeigten, dass Farnesol sowohl den Verlust von Dopamin-Neuronen signifikant verhinderte als auch Verhaltensdefizite bei Mäusen umkehrte. Dies deutet darauf hin, dass es als medikamentöse Behandlung zur Vorbeugung der Parkinson-Krankheit vielversprechend ist“, erklärt Studienleiter Prof. Ted Dawson.1

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Farnesol stärkt bei Mäusen die Dopamin-Produktion…

Laut dem Studienbericht, der im Fachmagazin „Science Translational Medicine“ veröffentlicht wurde, vermag Farnesol auf nahezu wundersame Weise die Dopamin produzierenden Neuronen zu stärken.2 Farnesol soll das Schlüsselprotein namens PARIS (Parkin-interagierendes Substratprotein), welches am Fortschreiten der Krankheit beteiligt ist, kurzerhand deaktivieren. Die Ansammlung von PARIS-Proteinen sorgt wiederum dafür, dass die Produktion des Proteins PGC-1alpha gehemmt wird. Dieses Protein schützt die Hirnzellen vor schädlichen reaktiven Sauerstoffmolekülen. Ohne PGC-1alpha sterben Dopamin-Neuronen ab, was zu den kognitiven und körperlichen Veränderungen führt, die mit der Parkinson-Krankheit verbunden sind, heißt es weiter.

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… und deaktiviert Parkinson-Protein

Das Team um Prof. Dawson fütterte Mäuse eine Woche lang mit Futter, das mit Farnesol versetzt worden war. Eine weitere Gruppe erhielt normales Mäusefutter. Währenddessen injizierten die Wissenschaftler den Tieren das Protein Alpha-Synuclein, welches im Gehirn u.a. die Dopamin-Ausschüttung reguliert. Die Mäuse, die eine Farnesol-Diät erhalten hatten, schnitten am Ende bei Kraft- und Koordinationstests doppelt so gut ab.

Als die Forscher später das Gehirngewebe beider Gruppen untersuchten, stellten sie fest, dass die Mäuse, die eine mit Farnesol angereicherte Diät erhielten, ebenso doppelt so viele gesunde Dopamin-Neuronen aufwiesen wie die Mäuse ohne Farnesol im Futter. Die Farnesol-Mäuse hatten auch ungefähr 55 Prozent mehr von dem schützenden Protein PGC-1alpha in ihren Gehirnen als die anderen Mäuse.

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Farnesol gegen Parkinson: Sind die Studienergebnisse auf den Menschen übertragbar?

Die Ergebnisse zeigen, dass der Duftstoff Farnesol tatsächlich die Eigenschaft hat, Parkinson umzukehren, beziehungsweise zu heilen – zumindest eindeutig bei Mäusen. Dennoch ist die Forschung weit davon entfernt zu wissen, welches die sichere Dosis für Menschen ist. Nur sorgfältig kontrollierte klinische Studien können dies tun, fügen die Forscher hinzu.

In der Kosmetik ist Farnesol seit Jahrzehnten wohlbekannt. Es wird nicht nur in Parfums, sondern auch in Anti-Aging-Hautcremes, Deodorants und sogar als Zusatz in Zigaretten verwendet. Jetzt hoffen Dawson und sein Team, dass Farnesol eines Tages als wirksames Medikament verwendet werden kann, welches durch die Parkinson-Krankheit verursachte Hirnschäden verhindert oder rückgängig macht.

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Quellen

Themen Neurologische Erkrankungen Parkinson
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