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Studienlage

Plasma von Genesenen laut WHO nicht geeignet für Covid-Therapie

Illustration von Y-förmigen Antikörpern, die im Blut an ein Coronavirus andocken.
Illustration von Y-förmigen Antikörpern, die im Blut an ein Coronavirus andocken. Corona-Patienten sollten laut der WHO nicht mit Immunplasma aus dem Blut von Genesenen behandelt werden. Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

7. Dezember 2021, 18:27 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten

Kann das Blutplasma von Genesenen andere Covid-Patienten therapieren? Was im vergangenen Jahr noch aussichtsreich schien, stellt die WHO nun infrage. Heilung und Wirksamkeit seien nicht bestätigt.

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Eine Covid-Therapie mit Plasma von Genesenen ist laut der Weltgesundheitsorganisation WHO für Corona-Patienten nicht geeignet. Eine Expertengruppe der WHO rät von solchen Transfusionen ab, wie sie in der Fachzeitschrift „BMJ“ schreibt.1

16 Studien zu Plasma als Covid-Therapie begutachtet

Nach derzeitiger Studienlage hätten Covid-19-Patientinnen und -Patienten weder eine bessere Überlebenschance noch senke eine Transfusion mit Plasma das Risiko, dass sie beatmet werden müssen, heißt es in dem Artikel. Die Experten hätten 16 Studien mit insgesamt mehr als 16.000 Patienten begutachtet. In besonders schweren Fällen sei die Studienlage noch unsicher, deshalb sprechen sich die Experten nicht gegen weitere Studien bei solchen Patienten mit Plasma aus.

In Deutschland genehmigte bspw. das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) 2020 eine große Studie (Capsid), an der sich Kliniken aus dem ganzen Land beteiligen.2 Ein Dreivierteljahr später fiel ein vorsichtiges Fazit von Fachleuten zur Behandlung von Covid-19-Patienten mit Blutplasma durchwachsen aus.

Auch interessant: Welche Medikamente gegen Corona gibt es und wie wirken sie?

Genesenen-Plasma galt als vielversprechend

Im Herbst 2020 galt eine passive Immunisierung mithilfe von Blutplasma von Menschen, die Covid-19 überstanden und Antikörper gegen Coronaviren gebildet haben, noch als vielversprechende Therapie. FITBOOK berichtete. So etwas sei auch bei anderen Erkrankungen schon eingesetzt worden, etwa Sars, Mers oder Influenza, hieß es damals beispielsweise bei einer Tagung der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI). Die Wirkung war zu dem Zeitpunkt aber noch nicht belegt, weil es noch keine randomisierten Studien mit Kontrollgruppen gab.

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Quelle

  • 1. A living WHO guideline on drugs for covid-19. (aufgerufen am 07.12.2021)
  • 2. Körper, S., Jahrsdörfer, B., Appl, T., Klüter, H., Seifried, E., & Schrezenmeier, H. (2020). Rekonvaleszentenplasma zur Behandlung von schwerem COVID-19: Rationale und Design einer randomisierten, offenen klinischen Studie von Rekonvaleszentenplasma verglichen mit bestmöglicher supportiver Behandlung (CAPSID-Studie). Transfusionsmedizin – Immunhämatologie · Hämotherapie · Transplantationsimmunologie · Zelltherapie.

Mit Material von dpa

Themen Coronavirus
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