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Eklig und schädlich!

Mikrobiologin erklärt, warum man öffentliche Whirlpools meiden sollte

whirlpool keime: Leute entspannen in einem Whirlpool
Von einem Whirlpool, der riecht, sollte man sich fernhalten. Generell können öffentliche Whirlpools stark keimbelastet sein. Foto: Getty Images
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FITBOOK Redaktion

10. Februar 2023, 12:52 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Ein Whirlpool gilt als Luxuserlebnis mit verjüngenden, ja therapeutischen Eigenschaften. Laut einer Mikrobiologin handelt es sich aber vor allem um ein unappetitliches Bad in Keimen und Fäkalien.

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Bei einem Tag im Spa oder ein während eines Wochenendes im Wellnesshotel gehört Entspannung im Whirlpool einfach dazu. So sehen es übrigens auch die zahlreichen anderen Gäste, die während eines lieben langen Tages dort ein und aus gehen. Und gerade darin liegt das Problem, wie die britische Mikrobiologin Dr. Primrose Freestone erklärt. Sie fasst in einem Bericht zusammen, welche Keime, Bakterien und andere Erreger sich in öffentlichen Whirlpools tummeln und für wen solch ein warmes Blubberbad sogar gesundheitsschädlich werden kann. 1

Ein Becken voller Hinterlassenschaften

Jeder, der aus einem Whirlpool steigt, lässt reichlich in dem warmen Wasser zurück, weiß Freestone aus eigener Forschung. Dazu gehören Überreste auf der Haut wie Schüppchen, Schmutz und Bakterien, aber auch pro Person etwa 100 Milligram Kot. Diese Menge hängt durchschnittlich zwischen den Gasäßbacken und geht dank der sprudelnden Düsen komplett ins Wasser über: „Während Sie sich entspannen, verschlucken oder atmen Sie die Darmbakterien Ihres Whirlpool-Partners ein.“ Hinzu kommen noch jede Menge Keime, Pilze, Viren und Bakterien. „Je mehr Leute im Whirlpool sind, desto mehr Fäkalien und Schweiß gelangen ins Wasser. Und Urin, wenn jemand ins Wasser gepinkelt hat.“ Und all diese Körperablagerungen sind eine willkommene Nahrungsquelle, für andere Bakterien  – ein Ekel-Kreislauf beginnt.

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Diese Keime tummeln sich in Whirlpools

Die Mischung aus Wärme, mangelnder persönlicher Hygiene der Whirlpool-Benutzer und eine unzureichende Einhaltung der Richtlinien machen öffentliche Whirlpools zum perfekten Tummelplatz für:

  • E.coli – lösen Harnwegsinfektionen und Durchfallerkrankungen aus
  • Staphylococcus aureus – lösen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall aus
  • Pseudomonas aeruginosa – verursachen Fieber, Lungenentzündung, schmerzhafte Ohrinfektionen mit Ausfluss
  • Legionella pneumoniae – können zur Entwicklung einer lebensgefährlichen Lungenentzündung führen, im „Glücksfall“ zu Schüttelfrost und Fieber

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Das Problem mit den Desinfektionsmitteln

In der Regel halten Betreiber öffentlicher Whirlpools Keime mit Desinfektionsmitteln wie Chlor oder Brom bis zu einem gewissen Grad in Schach. Aber auch das ist für die Mikrobiologin nicht ganz unproblematisch. „Solche Chemikalien sind giftig und verursachen Haut- und Augenreizungen.“ Vor und nach dem Whirlpool-Genuss sollte man sich daher gründlich abduschen. Kinder und Schwangere sollten öffentliche Whirlpools ohnehin meiden, rät die Expertin. Auch, weil die Gefahr der Überhitzung droht, was bereits zu Todesfällen geführt hat.2

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Einen verkeimten Whirlpool kann man riechen

Übrigens: Es gibt einige deutliche Anzeichen für einen mit Keimen belasteten Whirlpool, weiß Freestone: „Wenn sich Urin und andere Körperflüssigkeiten mit Chlor mischen, entsteht eine stechende Chemikalie namens Chloramin, welche die Augen reizt.“ Je mehr Badegäste ihre Körpersubstanzen zurücklassen, umso markanter der Geruch. „Bleiben Sie also jedem Whirpool fern, den Sie riechen können!“

Gesundheitliche Vorteile von Whirlpools

Ja, ein Whirlpool kann tatsächlich gesund sein und sogar heilende Eigenschaften haben. Das betont auch die Mikrobiologin. So erweitert die Wärme des Wassers auf natürliche Weise die Blutgefäße, was die Muskeln entspannt und schmerzlindernd auf die Gelenke wirkt. Das steigert neben dem körperlichen auch das psychische Wohlbefinden. Glück für diejenigen, die einen Whirlpool ihr Eigen nennen dürfen. Denn für Mikrobiologin Dr. Primrose Freestone sind nur private Blubberbäder – sofern diese richtig gewartet und gereinigt werden – wirklich sicher.

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Quellen

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