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Neue Studie

Der Einfluss von westlicher Ernährung auf das Darmkrebsrisiko

Laut einer Studie kann westliche Ernährung das Darmkrebsrisiko erhöhen
Laut einer Studie kann ungesunde Ernährung das Darmkrebsrisiko erhöhen Foto: Getty Images
Martin Lewicki
Freier Autor

16. September 2022, 11:36 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Darmkrebs gehört zu den am häufigsten vorkommenden Krebsarten in Deutschland. Wie eine Studie nun zeigt, erhöht ausgerechnet die westliche Ernährungsweise das Risiko, daran zu erkranken.

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Laut der Deutschen Krebshilfe und Daten des Robert-Koch-Instituts bekommen jedes Jahr rund 58.000 Bundesbürger die Diagnose Darmkrebs.1 Davon sind etwa 33.000 Männer und 25.000 Frauen betroffen. Leider sind die Ursachen für Darmkrebs noch nicht ganz klar. Allerdings konnten bereits einige Risikofaktoren wie das Rauchen und regelmäßiger Alkoholkonsum identifiziert werden. Doch nun haben Forscher des „Brigham and Women’s Hospital“ in Boston herausgefunden, dass auch die westliche Ernährungsweise einen negativen Einfluss auf das Darmkrebsrisiko hat.2

Für ihre Untersuchung haben die Wissenschaftler des „Brigham and Women’s Hospital“ zwei US-Studien analysiert, um zu sehen, wie westliche Ernährungsweisen das Darmmikrobiom beeinflussen. Und auch, ob diese Ernährung das Darmkrebsrisiko verändert. Zum einen wurden die Daten aus der langjährigen „Nurses’ Health Study“ mit 121.700 Frauen im Alter von 30 bis 55 Jahren einbezogen.3 Und zum anderen auch die Daten der „Health Professionals Follow-up Study“ mit 51.529 Männern im Alter von 40 bis 75 Jahren.4

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Dank dieser Studien hatten die Wissenschaftler einen detaillierten Einblick in 30 Jahre der Krankheitsgeschichte sowie der Ernährungsgewohnheiten von über 170.000 US-Amerikanern. Am Ende wurden 134.775 von ihnen in die Studie eingeschlossen. Von diesen Probanden entwickelten im Laufe der Jahre 3200 Menschen Darmkrebs.

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Westliche Ernährung fördert womöglich die Produktion von Giftstoffen im Darm

Bei der Auswertung der Daten fanden die Forscher heraus, dass es einen Zusammenhang zwischen Darmtumoren, die eine starke Colibaktin-Konzentration (pks+ E. coli) aufwiesen, und einem hohen Verzehr von rotem, verarbeitetem Fleisch und leeren Kalorien gibt. Diese Merkmale sind typisch für eine westliche Ernährungsweise, geprägt von Fleisch- und Wurstwaren, Weißmehl- und Zuckerprodukten wie auch industriell hergestellten Fertigprodukten und Fast Food. Deswegen kommen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass ungesunde Lebensmittel die Produktion von Colibaktin im Darm begünstigen und somit das Darmkrebsrisiko erhöhen.

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E. coli-Stämme produzieren DNA-schädigende Substanz

In früheren Studien konnten Colibaktin-produzierende E. coli-Stämme bei etwa 20 Prozent aller gesunden Menschen und bei 60 Prozent der Darmkrebs-Patienten nachgewiesen werden.5 Dabei ist bekannt, dass Colibaktin DNA-schädigend ist und die Entstehung von Darmkrebs begünstigen kann. Deswegen geht man davon aus, dass eine Verringerung des Colibaktins im Darm auch das Darmkrebsrisiko senkt.

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Obwohl die Studie einen deutlichen Hinweis dafür liefert, dass ungesunde Ernährung mit viel rotem Fleisch, Fleischwaren sowie leeren Kalorien zu Darmkrebs führen kann, so gibt es einige Einschränkungen. Zum einen waren die meisten Probanden weiße Amerikaner, wodurch schwer Aussagen auch für andere Ethnien getroffen werden können. Zum anderen gab es auch geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Ausprägung des Darmkrebses, die nicht erklärt werden können.

Gesundes Mikrobiom kann Darmkrebsrisiko senken

Andere Studien liefern aber auch Hinweise darauf, dass eine gesunde Darmflora (Mikrobiom) nicht nur das Darmkrebsrisiko senkt, sondern die Entwicklung eines Darmtumors stoppen kann. So fanden Wissenschaftler der University of Michigan erst kürzlich heraus, dass der Lactobacillus reuteri, ein natürlich vorkommendes Milchsäurebakterium, ein starkes krebsbekämpfendes Potenzial hat. Ein weiterer Beweis dafür, wie wichtig es ist, den Darm mit vielen Ballaststoffen und probiotischen Lebensmitteln zu versorgen, damit die Produktion von gesunden Darmbakterien gefördert wird.

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Quellen

Themen Darmgesundheit Darmkrebs Krebs
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