28. Juni 2023, 19:22 Uhr | Read time: 5 minutes
Gegen alles ist ein Kraut gewachsen: Viele Teesorten bergen ein therapeutisches Potenzial bei Beschwerden. Von der klassischen Erkältung bis zu Diabetes – FITBOOK verrät die besten Teesorten.
In diesem Tee-Guide erfahren Sie, welcher Tee wann hilft. Ob für den Genuss oder die Gesundheit: Tee ist weltweit fester Bestandteil vieler Kulturen. Besonders in asiatischen Ländern ist Tee tief in den Traditionen der Menschen verankert, teils seit Jahrtausenden. In Europa verbreitete sich die Teekultur erst im 17. Jahrhundert: Zunächst in Portugals Adelskreisen, später auch am englischen Hof, woraus sich schließlich die britische „Tea Time“ entwickelte. Heute finden sich gut gefüllte Tee-Regale in Supermärkten, Fachgeschäften und Apotheken. Welche davon einen positiven Einfluss auf die Gesundheit haben, erfahren Sie in unserem Tee-Guide.
Tee – Die Grundlagen
Echter Tee wird durch einen Aufguss der Blätter des Teestrauchs Camellia sinensis hergestellt. Sie gilt als Mutter aller Teepflanzen und bildet die Grundlage der sechs typischen Teesorten:
- Grüner Tee
- Schwarzer Tee
- Weißer Tee
- Gelber Tee
- Oolong-Tee
- Pu-Erh-Tee
Ihren unterschiedlichen Geschmack haben die Teesorten ihren Herstellungsverfahren zu verdanken. So handelt es sich beispielsweise bei grünem Tee um nicht-fermentierten, bei Oolong-Tee um halb-fermentierten Tee.
Übrigens: Bei Kräuter- und Früchtetees handelt es sich lebensmittelrechtlich um „teeähnliche Erzeugnisse“, denn sie enthalten keine Bestandteile des Teestrauchs.1
Woran erkenne ich guten Tee?
Loser Tee mag mit Sicherheit das bessere Image in puncto Qualität haben, tatsächlich steht ihm Beuteltee aber in nichts nach. „Der Tee stammt aus der gleichen Produktion“, verrät Kyra Schaper, Sprecherin des Deutschen Teeverbands. Für Beutel wird Tee lediglich stärker zerkleinert, damit er schneller ziehen kann. Wichtiger ist, dass Tee mit verschiedenen Schadstoffen wie z. B. Pyrrolizidinalkaloiden (kurz: PA) belastet sein kann. Die PA können über mit-geerntete Wildkräuter in den Tee gelangen und sind laut Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung krebserregend. Aber auch hier konnten die Schadstoff-Tests der Stiftung Warentest keine Unterschiede zwischen losem und Beuteltee festmachen.2,3
Wer besonders viel Wert auf eine hohe Qualität legt, sollte Tee in der Apotheke kaufen. Denn die dort verkauften Produkte unterliegen den Qualitätsvorgaben des Europäischen Arzneibuchs. So kann man sich etwa darauf verlassen, dass ein Arznei-Kamillentee aus der Apotheke mindestens vier Milliliter ätherisches Öl pro Kilogramm Blüten enthält, während ein Kamillentee, der als Lebensmittel verkauft wird, nur die Hälfte dieser Konzentration vorweisen muss.
Tee richtig zubereiten und lagern
Die Art der Zubereitung variiert mit der Teesorte. Grüner Tee zieht wenige Minuten, Pu-Erh-Tee sogar nur Sekunden. Machen Sie sich daher mit den Zubereitungshinweisen auf der Verpackung vertraut. Für einen guten Geschmack ist es von Vorteil, möglichst weiches und wenig kalkhaltiges Wasser zu verwenden. Ein Wasserfilter kann Ihnen dabei helfen. Ansonsten können Sie auch normales Leitungswasser nutzen. Deutsches Leitungswasser hat eine sehr hohe Qualität und ist gesundheitlich völlig unbedenklich.
Schlecht wird Tee nicht, jedoch verflüchtigt sich das Aroma über die Zeit. Korrekt gelagert, halten sich die meisten Tees für zwei Jahre. Gut geeignet sind verschließbare Blechdosen und Schraubgläser, um den Tee vor Feuchtigkeit, Licht und Luft zu schützen.
Tee – das Wirkungsspektrum
Erkältung
Diese Tees fördern die Genesung:
Um das Immunsystem zu stärken und Infekten vorzubeugen, empfehlen sich folgende Tees:
- Grüner Tee
- Misteltee
- Malventee
- Kombucha-Tee
- Griechischer Bergtee
- Ingwertee
Magen-Darm-Beschwerden
Ob Völlegefühl, Verstopfung oder Reizdarm, diese Tees liefern Abhilfe:
- Olong-Tee
- Cistustee
- Kamillentee
- Kümmeltee
- Anistee
- Melissentee
- Fenchel-Anis-Kümmel-Tee
- Baldriantee
- Kombucha-Tee
Verdauung
Um die Verdauung in Schwung zu bringen, können Sie zu folgenden Tees greifen:
Warum ein hoher Konsum von Mate-Tee das Krebs-Risiko erhöhen kann, erfahren Sie hier
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Diese Tees schützen das Herz-Kreislauf-System:
Hypertonie
Bei Bluthochdruck haben diese Tees einen positiven Effekt:
Schlaganfall
Um das Risiko für einen Schlaganfall zu senken, können Sie folgende Tees in ihre tägliche Ernährung aufnehmen:
Entzündungen
Folgende Tees wirken entzündungshemmend:
Schlafprobleme
Können Sie nicht einschlafen? Eine Tasse Tee am Abend kann helfen:
Depressionen
Folgende Tees haben einen positiven Einfluss auf die Stimmung:
Diabetes mellitus
Für Diabetiker sind insbesondere diese Tees förderlich:
Demenz
Für die Prävention und Erhalt der kognitiven Leistungsfähigkeit:
Verbessert Gedächtnis und Aufmerksamkeit bei Demenzkranken:
Menstruationsschmerzen
Schmerzstillend und krampflösend:
Hautprobleme
Ob Akne, Falten oder kleine Wunden, so schaffen Sie Abhilfe:
- Rooibos-Tee sorgt für ein ebenmäßigeres Hautbild
- Kombucha-Tee hilft gegen Unreinheiten
- Lavendeltee wirkt gegen Akne
- Kamillentee hilft bei Akne, Entzündungen, Ausschlägen und Schürfwunden
- Melissentee erhöht die Elastizität der Haut
- Frauenmantel-Tee hilft bei Juckreiz und fördert die Wundheilung
- Brombeertee hat einen Anti-Aging-Effekt
Leber und Niere
Mit diesen Tees können Sie Leber- und Nierenfunktion unterstützen:
Krebs
Folgende Tees helfen dabei, Krebserkrankungen vorzubeugen:
Studien zeigen Wer regelmäßig Tee trinkt, hat ein gesünderes Gehirn
Geheimtipp Oolong-Tee – Anwendung, Wirkung und richtige Zubereitung
Glossar
Quellen
- 1. Lebensmittelklarheit. Tee und teeähnliche Erzeugnisse: Das steckt dahinter. (aufgerufen am 26.06.2023)
- 2. Stiftung Warentest. Grüner Tee und Matcha im Test. (aufgerufen am 26.06.2023)
- 3. Stiftung Warentest. 30 Tees im Schadstoff-Test. (aufgerufen am 26.06.2023)