26. November 2019, 11:57 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ausreichend Schlaf und gesunde Knochen hängen bei Frauen über 50 Jahren eng mit einander zusammen. Zu diesem Ergebnis kam jetzt eine neue Studie der University at Buffalo, New York. Demnach weisen Frauen, die täglich unter fünf Stunden schlafen, eine geringere Knochendichte auf und haben demnach ein höheres Risiko, Osteoporose zu entwickeln.
Wie wichtig genügend Schlaf ist, um körperlich und geistig gesund zu bleiben, gilt als hinreichend belegt. Nun haben Forschende der University at Buffalo, New York einen weiteren, bislang unterschätzten Zusammenhang entdeckt: Der Einfluss des Schlafverhaltens auf die Knochendichte bei Frauen jenseits der Wechseljahre. Die Erkenntnisse wurden jetzt im „Journal of Bone and Mineral Research“ veröffentlicht.
Ausgeschlafene haben „jüngere“ Knochen
Für die Studie wurde die Knochendichte von 1.080 Frauen, die durchschnittlich unter fünf Stunden schlafen mit denen von 4.025 Frauen vergleichen, die die empfohlenen sieben Stunden einhalten. Bei allen handelte es sich um gesunde Probandinnen. Weitere Faktoren wie Wechseljahrsbeschwerden, körperliche Aktivität oder Ernährungsgewohnheiten wurden bei der Untersuchung ebenso mit berücksichtigt. Das Ergebnis war eindeutig: Die Knochenwerte der Wenigschläferinnen erwiesen sich als signifikant schwächer als die der Normalschläferinnen. Als besonders betroffen zeigten sich dabei Hüften, Handgelenke und Wirbelsäule, die häufigsten Frakturstellen älterer Menschen. „Der Unterschied, den wir zwischen diesen beiden Gruppen beobachteten, betrug etwa ein Jahr Knochenalterung“, so die Hauptautorin, Prof. Heather M. Ochs-Balcom.
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Schlafphasen womöglich wichtig für Zellerneuerung
Da es sich bei Knochen um lebendes Gewebe handelt, dessen Zellen sich ständig erneuern, könnte Schlaf in sofern eine wichtige Rolle spielen, da der Hauptteil der Zell-Arbeit während der nächtlichen Ruhephase stattfindet, so eine Vermutung seitens der Wissenschaftlerin. „Schlafmangel könnte demnach dazu beitragen, dass der Knochenumbau nicht richtig verläuft.“
Dennoch betonen die Autoren, dass kurzer Schlaf Osteoporose womöglich nicht direkt verursache. So könnte ebenso eine geringe Knochendichte dafür verantwortlich sein, dass sich die Schlafdauer insgesamt verkürzt. Während die Knochendichte im Alter von 20 Jahren ihren Höhepunkt erreicht hat, nimmt diese mit zunehmenden Alter ab. Frauen sind davon nach der Menopause aufgrund der Hormonumstellung besonders betroffen.
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Wir haben großen Einfluss auf unseren Schlaf
Für die Forschenden steht damit außer Frage, dass Schlaf und Knochengesundheit sich gegenseitig beeinflussen. Nicht zuletzt sei das Ergebnis eine weitere Erinnerung von vielen daran, wie wichtig es ist, mindestens sieben Stunden pro Nacht zu schlafen.