1. September 2023, 19:02 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Der Hals kratzt und auf dem Selbsttest färbt sich der zweite Strich ein: Wie verhalte ich mich, wenn ich mich jetzt mit dem Coronavirus infiziert habe?
Die Corona-Infektionszahlen steigen derzeit wieder, befinden sich aber noch auf einem niedrigen Niveau. Was Sie tun und wissen sollten, wenn Sie das Coronavirus jetzt erwischt.
Übersicht
Bei Anzeichen einer Atemwegsinfektion 3 bis 5 Tage zu Hause bleiben
Der Hals schmerzt, die Nase läuft, der Körper fühlt sich schlapp an. Wer bei sich Anzeichen für eine Atemwegsinfektion bemerkt, sollte – falls möglich – drei bis fünf Tage zu Hause bleiben beziehungsweise abwarten, bis sich die Beschwerden deutlich gebessert haben. So lautet die Empfehlung von „Infektionsschutz.de“, einem Portal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Eine Isolationspflicht gibt es nicht mehr. Das heißt auch: Ist man positiv, aber ohne Symptome, muss man zur Arbeit gehen. Es gibt aber Ausnahmen, etwa im Gesundheitswesen.
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Antigentests aus dem letzten Jahr kann man noch nutzen
Gewissheit, ob sich hinter den Symptomen eine Coronainfektion verbirgt, kann ein Selbsttest bringen. „Antigentests auch aus dem letzten Jahr können weiterhin genutzt werden, solange ihr Haltbarkeitsdatum nicht überschritten ist und sie bei der empfohlenen Temperatur gelagert wurden“, so der Infektiologe Prof. Leif Sander von der Charité in Berlin. Das bestätigte auch Prof. Dr. Martina Prelog auf FITBOOK-Nachfrage: „Nicht verwendete Tests können genutzt werden, da sie das N-Protein als Antigen benutzen, das weniger stark mutiert als das S-Protein bei den neuen Varianten, und deshalb bei Infektion auch da noch ganz gut anschlägt.“
Hinweise, wie die Tests gelagert werden sollten, finden sich auf der jeweiligen Verpackung. In aller Regel vertragen sie Temperaturen zwischen fünf bis 30 Grad. Das kleine Symbol, das lange Sonnenstrahlen über einem Haus zeigt, mahnt, dass die Tests nicht in direktes Sonnenlicht gehören. Bei falscher Lagerung kann es passieren, dass sie keine zuverlässigen Ergebnisse mehr liefern. Abgelaufene Tests sollten im Haushaltsmüll entsorgt werden, da sie nicht mehr sicher detektieren. Benutzte Tests kommen in den Restmüll, im reißfesten verschlossenen Beutel“, erklärte Prof. Dr. Prelog.
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Was mache ich, wenn ich jetzt Corona habe?
Der Test ist positiv. Wer nicht alleine lebt, kann nun einiges tun, um das Ansteckungsrisiko für andere im Haushalt zu verringern. Das ist vor allem bei Menschen wichtig, denen im Falle einer Infektion ein schwerer Verlauf droht, heißt es auf „Infektionsschutz.de“.
Wer andere schützen will, sollte daher Bad oder Küche nicht zeitgleich mit ihnen benutzen oder gemeinsam mit ihnen am Esstisch sitzen. Lässt sich Abstand nicht einhalten, sollte man in Wohnung oder Haus einen Mund-Nasen-Schutz aufsetzen. Nicht vergessen: regelmäßig lüften, um infektiöse Aerosole nach draußen zu schicken.
Beim Niesen oder Husten gilt: am besten von anderen abgewandt und in den Ellenbogen oder in ein Taschentuch. Im Anschluss sollten sich Infizierte die Hände waschen.
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Wann sollte ich mit einem positiven Coronatest zum Arzt gehen – und wann nicht?
Und wann sollte ich zum Arzt? Bei Risikopatientinnen und -patienten ist die Sache eindeutig: Die Deutsche Seniorenliga rät ihnen, bei einem positiven Coronatest sofort den Hausarzt oder die Hausärztin zu kontaktieren. Das gilt für Menschen ab 60 Jahren und für alle, die von bestimmten Vorerkrankungen oder einer Immunschwäche betroffen sind.
Der Arzt schätzt dann das individuelle Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf ein, wozu er oder sie unter anderem den Impfstatus prüft. Ist das Risiko für einen schweren Verlauf hoch, kann er oder sie antivirale Medikamente verschreiben. Diese können die Vermehrung der Viren im Körper stoppen. Die Therapie muss laut der Deutschen Seniorenliga allerdings spätestens fünf Tage nach Symptombeginn starten.
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Und was gilt für alle anderen? Eine Faustregel laut „Infektionsschutz.de“: Bessert sich der Gesundheitszustand während der ersten Woche der Erkrankung nicht oder verschlechtert sich sogar, ist ärztlicher Rat sinnvoll. Wichtig: Am besten erst einmal telefonisch abklären, wann man in der Praxis vorbeikommen kann.
Wer außerhalb der Sprechzeiten medizinische Hilfe benötigt, erreicht den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116 117. In Notfällen – bei akuter Atemnot etwa – ist der Notruf 112 die richtige Wahl.
*mit Material von dpa