7. August 2024, 11:02 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Cellulite ist keine Krankheit. Dennoch empfinden Betroffene die kleinen Dellen oft als Makel. Bei FITBOOK verraten Experten, wie Cellulite entsteht und welche operativen Methoden infrage kommen, um die Haut zu straffen. Außerdem beantworten wir die Frage, was man selbst tun kann, um sein Bindegewebe zu stärken bzw. nicht zusätzlich zu schwächen.
Cellulite bleibt leider negativ behaftet und wird fälschlicherweise oft mit Faulheit und einem ungesunden Lebensstil in Verbindung gebracht“, sagt Joachim Graf von Finckenstein. Der Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie in Starnberg verdient u. a. sein Geld damit, Betroffenen ihre Dellen in der Haut zu entfernen. Bei FITBOOK erklärt er, welche operativen Eingriffe hierfür infrage kommen. Außerdem beleuchten wir die Frage, was man selbst tun kann, um die Haut an diesen Stellen zu straffen. Wegzaubern lässt sich die Cellulite mit einem gesunden Ernährungs- und Sportplan natürlich nicht – aber es gibt durchaus Maßnahmen, mit denen man das Bindegewebe unterstützen – und darüber hinaus Gesundheitsrisiken minimieren kann.
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Übersicht
So entsteht Cellulite
Um die Entstehung von Cellulite zu verstehen und zu erklären, was dagegen hilft, muss man sich das Bindegewebe näher anschauen. Genauer gesagt: das subkutane Fettgewebe, das direkt unter der Haut liegt. Das Bindegewebe dort ist von kleinen Strängen durchzogen, in der Fachsprache Septen genannt. „Septen ziehen das Gewebe nach innen zusammen und unterteilen es in kleine Kammern“, erklärt von Finckenstein FITBOOK. Der Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie ist auch medizinischer Leiter der Praxisklinik in den Seearkaden Starnberg. Die Struktur des Gewebes könne man sich wie die einer Matratze vorstellen: Noppen ziehen den Stoff, also das Gewebe, nach innen zusammen, die Kammern werden nach außen gedrückt.
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Darum neigen Frauen eher zu Cellulite als Männer
Die Septen ziehen also nach innen, das Gewebe wölbt sich nach außen. Bei Frauen passiert das in aller Regel stärker als bei Männern, da sie aus hormonellen Gründen im Bindegewebe mehr Fett und Wasser einlagern. Dazu kommt, dass das weibliche Bindegewebe an den entsprechenden Stellen eher gitterstab- als netzförmig verläuft. Das führt dazu, dass sich die Kammern eher vorwölben. Es kommt zu der typischen Dellenbildung. Die gefällt zwar nicht jedem, ist aber weder eine Krankheit noch schädlich für den Körper.
Wovon hängt es ab, ob man Cellulite bekommt?
„Cellulite ist genetisch bedingt“, sagt Joachim Graf von Finckenstein. So wie auf unsere Augenfarbe oder Körpergröße haben wir auf Cellulite kaum Einfluss. Trotzdem stören sich viele Betroffene an den unebenen Hautstellen. „Cellulite bleibt leider negativ behaftet und wird fälschlicherweise oft mit Faulheit und einem ungesunden Lebensstil in Verbindung gebracht“, sagt von Finkenstein, der auch medizinischer Leiter der Praxisklinik in den Seearkaden Starnberg ist.
Auch die „Body Positivity“-Bewegung, die sich für die Abschaffung unrealistischer oder diskriminierender Körperideale einsetzt, kann dem anscheinend wenig entgegensetzen.
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So kann man Cellulite operativ behandeln
Die Liste der Behandlungen, die die Cellulite abmildern sollen, ist lang. Auch in der plastischen und ästhetischen Chirurgie gibt es entsprechende Versprechen und Verfahren. „Um der Cellulite entgegenzuwirken, versucht man bei Betroffenen, die sich zusammenziehenden Septen aufzulockern“, erklärt der Experte FITBOOK.
Der Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie nennt dies Cellfina-Behandlung. Bei dieser Methode werden die Septen mit einem Miniskalpell durchtrennt. Die Oberfläche der Haut wird wieder glatt, das Ergebnis sei nachhaltig. Knackpunkte: Die Behandlung ist vergleichsweise teuer. Und manche Fachleute halten sie auch für überholt.
Als weiteren möglichen Eingriff nennt von Finckenstein die Hautstraffung. Damit erziele man nach starken Gewichtsabnahmen vor allem mit einem Verfahren namens Bodylift gute Ergebnisse. Nachteil: Es ist ein operativer Eingriff, der Narben zurücklässt.
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Was kann man zu Hause für straffere Haut tun?
Auch die Liste an zu Hause durchführbaren Cellulite-Behandlungen ist umfangreich: Cremes, Öle, Massagen, Bäder, spezielle Strümpfe, Anti-Cellulite-Kapseln, salzarme Ernährung. Christoph Liebich, Hautarzt aus München, bremst die Erwartungen jedoch. „Die therapeutische Wirksamkeit der meisten dieser Methoden ist nicht bestätigt“, meint Liebich zu FITBOOK. Aber was hilft wirklich gegen Cellulite?
Laut dem Experten helfen gegen Cellulite nachweisbar nur zwei Behandlungen: die Stoßwellentherapie und Lymphdrainagen. Bei der Stoßwellentherapie lockern präzise ausgerichtete Druckwellen das Bindegewebe. Bei der manuellen Lymphdrainage wird das Lymphsystem aktiviert und das Entstauen von Flüssigkeiten in den entsprechenden Körperregionen unterstützt.
Was bringen Massagen?
Christoph Liebich betont aber: „Mit beiden Behandlungen erzielt man zwar schöne Ergebnisse, aber leider wird die Cellulite auf jeden Fall wiederkommen und muss dann auch wieder behandelt werden.“ Damit es also nicht bei der vorübergehenden Wirkung bleibt, müssen die Behandlungen regelmäßig durchgeführt werden – und zwar von Fachkräften.
Zu Hause können die Behandlungen beispielsweise durch Wechselbäder oder Massagen mit einem einfachen Massagehandschuh unterstützt werden. Auch sogenannte Zupfmassagen können für Besserung sorgen. „Alles, was das Gewebe irgendwie massiert und eine bessere Durchblutung unterstützt, kann helfen“, sagt Liebich. Deswegen sei auch der Verzicht auf Zigaretten ein Muss. Denn Rauchen stört die Durchblutung.
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Diese Sportarten schonen das Bindegewebe
Starke Erschütterungen – wie sie beispielsweise beim Gewichtheben vorkommen – sollte man besser vermeiden. Sie können kleine Risse in den elastischen Fasern verursachen. Schonender für das Bindegewebe sind Sportarten wie Yoga, Schwimmen oder Fahrradfahren.
Nachfolgend eine FITBOOK-Umfrage zur Nutzung von Geräten im Fitnessstudio. Wir würden uns freuen, wenn Sie abstimmen!
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Lebensmittel, die die Haut straffen sollen
Ganz unabhängig vom Training gilt: viel Wasser trinken. Das strafft die Haut und lässt sie strahlender und voller aussehen. Auch der Verzehr von komplexen Kohlenhydraten, magerem Rindfleisch und Fisch, frischem Obst und Gemüse sowie Buttermilch und Molke soll die Haut straffen.
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Fazit
Eines steht fest: Orangenhaut nervt, insbesondere, wenn man weiß, dass sie nie für immer vollständig verschwinden wird. Denn wegzaubern lässt sich die Cellulite mit einem gesunden Ernährungs- und Sportplan nicht. Mit Gelassenheit und Selbstakzeptanz auf die Cellulite zu blicken, ist auf Dauer wohl der beste Umgang damit, wenn sonst nichts hilft. Ebenfalls hilfreich ist, sich auf das zu konzentrieren, was man beeinflussen kann. Neben Massagen und Wechselduschen heißt das auch, auf eine gesunde Ernährung zu achten und sich ausreichend zu bewegen.