11. Juli 2018, 13:39 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Es gibt verschiedene Lebensmittel, die Mundgeruch auslösen können. Manchmal stecken aber auch Erkrankungen dahinter. FITBOOK hat mit Experten darüber gesprochen, was man tun sollte, wenn das Problem regelmäßig auftritt.
Wie entsteht Mundgeruch?
Meist sind Bakterien der Auslöser. Sie tummeln sich im hinteren Bereich der Zunge und verstoffwechseln Bestandteile dessen, was man so isst. Dabei entstehen flüchtige Schwefelverbindungen, erklärt Prof. Sebastian Paris vom Institut für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Berliner Charité. Und jeder, der schon mal Schwefel gerochen hat, weiß: nicht schön. Dagegen kann es im ersten Schritt helfen, regelmäßig Kaugummi zu kauen oder zuckerfreie Bonbons zu lutschen. Dadurch wird der Speichelfluss angeregt, was dabei hilft, Bakterien aus dem Mund zu spülen.
Auch interessant: Darum sollten Sie nicht zu oft Zähneputzen
Zahnhygiene ist das A und O
Wer auffällig häufig schlechten Atem hat, leidet sehr wahrscheinlich an einer Entzündungen des Zahnbetts. Es ist also wichtig, einem Zahnarzt vorstellig zu werden – Parodontitis MUSS behandelt werden. Sie wird von Bakterien ausgelöst, die sich auf den Zähnen ansiedeln und bis in die Tiefe wandern können. Neben dem optischen Effekt, dass das Zahnfleisch bald rot bis bläulich angelaufen ist, kommt es schnell zu unangenehmen Gerüchen. Um Erkrankungen im Mundraum zu vermeiden, ist eine gründliche Zahnhygiene das A und O. Und dazu gehört mehr, als morgens und abends die Zähne zu putzen. Antibakterielle Mundspülungen helfen dabei, Bakterien zu neutralisieren. Ebenfalls sondert auch das, was sich nach dem Essen in den Zahnzwischenräumen sammelt, Gerüche ab. Zahnseide ist also ein tägliches Muss!
Auch interessant: Alles, was Sie zu Zahnpasta wissen müssen
Zudem ist auch die raue Oberfläche die Zunge ein perfekter Nährboden für Bakterien. Zahnärzte empfehlen daher, täglich vorsichtig die Zunge abzureiben – dabei aber bitte nicht zu grob vorzugehen! Gut geeignet sind Bürsten, die auf der Rückseite mit einem speziell hierfür vorgesehen Gummi bezogen sind.
Folgen Sie FITBOOK auf Youtube!
In seltenen Fällen entsteht Mundgeruch im Magen
Erkrankungen, Unverträglichkeiten oder schwerwiegende Verdauungsprobleme können Gase verursachen, die zu schlechtem Atem führen. Ob der Mundgeruch aus der Magengegend herrührt, könnte man beispielsweise daran bemerken, dass man häufig aufstoßen muss oder ein Brennen in der Speiseröhre wahrnimmt. Wenden Sie sich in diesem Fall an einen Gastroenterologe, die Symptome können zum Glück behandelt werden.
Keine FITBOOK-Themen mehr verpassen – abonnieren Sie hier unseren Newsletter!
Zahnarzt erklärt Wie Mundgeruch entsteht und was dagegen hilft
Expertin erklärt 3 Körpergerüche, die auf Krankheiten hinweisen können
Kauend oder lutschend Neue Studie zeigt, wie man Mundgeruch bekämpfen kann
Was man zusätzlich tun kann
Zunächst ist es gar nicht einfach festzustellen, ob man Mundgeruch hat. Wer in seine eigene Hand haucht und daran riecht, könnte es bemerken. „Zahnärzte empfehlen manchmal einen anderen ‚Selbsttest‘: mit der Zunge über das Handgelenk lecken und lassen den Speichel kurz antrocknen“, weiß Diplom-Ökotrophologe Uwe Knop. „Dann können Sie riechen und sich ein erstes, natürlich sehr subjektives, Urteil bilden.“ Der Ernährungswissenschaftler räumt jedoch ein, dass, wer viel Zwiebeln, Knoblauch und/oder Fisch gegessen hat, es gar nicht wirklich zu überprüfen braucht – „er riecht aus dem Mund.“ Dagegen können pflanzliche Dragees aus der Apotheke (z.B. von Stozzon, ca. 7 Euro) helfen. Ihr Inhaltsstoff Chlorophyll soll eine mögliche Geruchsbildung schon im Magen verhindern.