20. Februar 2018, 11:45 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Zahnpasta ist wichtig für gesunde, starke Zähne. Bloß sind viele von uns mit der großen Auswahl im Handel überfordert. FITBOOK fragte bei Experten nach, welche Bestandteile eine wirksame Zahncreme ausmachen. Und bei welchen die Alarmglocken läuten sollten.
Aus medizinischer Sicht ist ein Wirkbestandteil von Zahnpasta besonders entscheidend: Fluorid.„Der Zahnschmelz braucht Fluorid, um widerstandsfähiger gegenüber Säure zu sein“, erklärt etwa der Berliner Oralchirurg Dr. med. dent. Andreas Schwitalla auf FITBOOK-Nachfrage. Ohne eine intake Schutzschicht hätten Kariesbakterien freie Bahn, dadurch wäre der Zahnschmelz angreifbar und würde verfärben. Und wenn er erst einmal abgebaut ist, bleibt das schmerzempfindliche Zahnbein schutzlos zurück.
Es gibt verschiedene Fluoridzusammensetzungen, die jeweils unterschiedlich wirksam sind. Um die Zähne mit Mineralien zu versorgen und sie vor Karies zu schützen, empfehle sich vor allem eine Kombination aus Aminfluorid und Zinnfluorid. Diese soll zudem antibakteriell wirksam sein und Plaque vorbeugen.
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Und dennoch: Auch wenn klinische Studien belegen, dass Rezepturen ohne Fluoride keine Kariesprophylaxe bieten – und diese auch bei Stiftung Warentest durchfallen –, setzen nach wie vor Menschen auf Bio-Pasten, die explizit OHNE Fluorid hergestellt werden. Ihre Befürchtung: Fluorid könne den Körper vergiften und angeblich sogar Zähne und Knochen zerbröckeln lassen. Schwitalla kann hier jedoch Entwarnung geben: „Nur, wenn man es überdosiert und herunterschluckt, ist Fluorid tatsächlich giftig.“
Und was soll nicht drin sein?
Dr. med. dent Kurt Müller, Zahnarzt aus Frankfurt am Main, plädiert ebenfalls für Fluorid in Zahnpasten. Seine Warnung gilt vielmehr abrasiven Schleifmitteln in aufhellenden Präparaten, zu erkennen an kleinen Mikroperlchen, die zu aggressiv am Zahnschmelz seien. Auch bei ätherischen Ölen sei Vorsicht geboten. „Vor allem Raucher wählen gerne Zahnpasta, die nach Menthol schmeckt, um ihren Mundgeruch wegzuputzen. Dabei stehen ätherische Öle im Verdacht, den Zahnschmelz anzugreifen und schlimmstenfalls aufzulösen.“
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Ruhig öfter einmal wechseln
Apropos Geschmack. Laut Müller bleiben die meisten Konsumenten einem bewährten Präparat treu. Dabei dürfe man Zahncreme, wie man es mit der Bürste ebenfalls tut, ruhig zwischendurch wechseln. „Damit es auf der Zunge nicht langweilig wird.