19. Juli 2019, 18:45 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Diabetiker haben es nicht leicht: Sie müssen permanent auf so vieles achten – zum Beispiel Broteinheiten zählen, regelmäßig spritzen, Blutzucker messen… Und dann kommt noch der Vitamin-D-Spiegel dazu.
Menschen mit Diabetes sollen sich laut der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) unbedingt öfter mal ein halbes Stündchen in der Sonne aalen. Oder zumindest dreißig Minuten spazieren gehen – ja, auch bei Bewölkung. Denn dadurch werde die körpereigene Produktion von Vitamin D angeregt. Und genau das brauchen Diabetiker mehr als andere Menschen.
Starke Knochen, stabiler Zucker
Vitamin D verhindert nämlich unter anderem den Knochenabbau und der passiert bei Menschen mit Diabetes schneller als bei allen anderen. Wer also öfter in der Sonne liegt, beugt damit auf lange Sicht Knochenbrüchen vor und tut gleichzeitig noch etwas für seinen Teint. Aber: Ganz wichtig beim Sonnenbad – egal, ob auf dem heimischen Balkon, im Park oder am Strand im Urlaub – ist es immer ausreichend Sonnenschutz aufzutragen.
Außerdem wirke sich Vitamin D laut Professor Klaus Badenhoop von der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität auch positiv auf die Produktion von Insulin aus und beeinflusse dadurch unter Umständen direkt den Blutzuckerspiegel – die lebenswichtigste Messgröße für Menschen mit Diabetes.
Momentan würden Professor Badenhoop zufolge ungefähr 350 klinische Studien zum Thema Diabetes und Vitamin D laufen. Dabei untersuchen Forscher laut „Ärztezeitung“ vor allem den Zusammenhang zwischen Vitamin D und der Stabilisierung des Immunsystems.
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Sonne, Lachs oder Kapsel
Diabetiker sollten ihren Vitamin-D-Spiegel also beim Arzt überprüfen lassen. Optimal sei ein Wert zwischen 30 und 50 ng/ml. Ist er zu niedrig, helfe neben dem Sonnenbaden auch fetter Seefisch wie Makrele und Lachs auf dem Teller oder – natürlich nur in Absprache mit dem Arzt – die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten.
Doch am besten klingt immer noch: „Chef, ich muss mal eben in die Sonne. Sie wissen schon, mein Zucker…“