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Messmethode

Was ist die Waist-to-Hip-Ratio und was sagt er aus?

Eine Frau misst ihren Taillenumfang
Das Verhältnis von Taille zu Hüfte kann etwas über unsere Gesundheit aussagen Foto: Getty Images/Tetra images RF

13. Februar 2025, 13:05 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Die Waist-to-Hip-Ratio bestimmt das Verhältnis von Taille zu Hüfte. Dies kann eine Aussage darüber treffen, wie es um den Körperfettanteil steht. Wie man ihn bestimmt und was er aussagen kann, erklärt FITBOOK-Fitnessredakteurin Janine Riedle.

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Um zu ermitteln, ob der Körperfettanteil noch in einem gesunden Rahmen ist, gibt es viele Mess- bzw. Bestimmungsmethoden. Das wohl bekannteste Instrument dürfte der BMI sein. Doch nicht immer ist dieser aussagekräftig, da z. B. trainierte Menschen aufgrund der Muskelmasse mehr wiegen, als andere Personen mit derselben Körpergröße. Eine weitere Option, um herauszufinden, ob die Körperverhältnisse gesund sind, ist die Waist-to-Hip-Ratio.

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Warum genau das Verhältnis von Taille zu Hüfte?

Übergewicht hängt nicht immer nur von dem Körpergewicht ab. Es kann sich auch in Fettablagerung an bestimmten Körperstellen äußern. Studien konnten zeigen, dass eine Fettvermehrung im und am Bauchraum ein erhöhtes Gesundheits- und Sterberisiko darstellt.1,2 Bei Menschen, die also dazu neigen, Fett am Bauch anzusetzen, treten auch Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen häufiger auf.3 Der Grund dafür ist, dass Bauchfettzeilen stärker durchblutet und von mehr Nervenzellen durchzogen werden. Das führt dazu, dass das Fett in den Zellen viel schneller freigesetzt wird.

So misst man den Hüft- und Taillenumfang

Wie der Name der Methode bereits verrät, muss man den eigenen Hüft- und Taillenumfang ausmessen. Hierfür benötigt man ein Maßband – wenn man so etwas nicht zu Hause hat, reicht auch ein langer, dünner Streifen Papier, den man sich einmal um die jeweiligen Körperteile herumlegen, die Stelle markieren und später mit einem Lineal oder Zollstab nachmessen kann. Hilfreich ist es, das Vorgehen in Unterwäsche zu machen, da so keine Zentimeter durch Kleidungsstücke draufkommen.

Um den Hüftumfang zu bestimmen, legt man das Maßband einmal um die breiteste Stelle der Hüfte bzw. das Gesäß herum. In der Regel befindet sich diese 15 bis 20 Zentimeter unter der Taille. Für den Taillenumfang legt man das Maßband oberhalb der Hüfte und unterhalb der Rippen an, also an der schmalsten Stelle des Bauches. Oft befindet sie diese ungefähr auf Höhe des Bauchnabels. Bei beiden Messungen sollte man darauf achten, dass das Maßband parallel zum Boden ist, um Fehlmessungen zu vermeiden.

Berechnung und Einordnung der Waist-to-Hip-Ratios

Wenn man beide Umfänge ausgemessen hat, kann man nun den Taille-Hüft-Quotienten mit folgender Formel berechnen:

Taille-Hüft-Quotient = Körperumfang in Taillenhöhe / Körperumfang in Hüfthöhe

Anhand der beiden Tabellen kann man dann einordnen, wie sich das Verhältnis gesundheitlich einordnen lässt.

Frauen

20 bis 29 Jahre30 bis 39 Jahre40 bis 49 Jahre50 bis 59 Jahreälter als 59 JahreErgebnis
0,94 und mehr0,96 und mehr0,99 und mehr0,99 und mehr1,02 und mehrunbedingt ändern
0,90 bis 0,930,92 bis 0,960,95 bis 0,980,95 bis 0,980,98 bis 1,01mäßig
0,85 bis 0,890,87 bis 0,910,90 bis 0,940,90 bis 0,940,93 bis 0,97mittel
0,80 bis 0,840,80 bis 0,860,82 bis 0,890,84 bis 0,890,86 bis 0,92gut
0,74 bis 0,790,75 bis 0,790,76 bis 0,810,77 bis 0,830,79 bis 0,85sehr gut
0,74 und weniger0,75 und weniger0,76 und weniger0,77 und weniger0,79 und wenigerexzellent

Männer

20 bis 29 Jahre30 bis 39 Jahre40 bis 49 Jahre50 bis 59 Jahreälter als 59 JahreErgebnis
1,01 und mehr1,02 und mehr1,04 und mehr1,05 und mehr1,06 und mehrunbedingt ändern
0,96 bis 1,000,98 bis 1,010,99 bis 1,031, 00 bis 1,041,01 bis 1,05mäßig
0,91 bis 0,950,93 bis 0,970,94 bis 0,980,95 bis 0,990,96 bis 1,00mittel
0,86 bis 0,900,88 bis 0,920,89 bis 0,930,90 bis 0,940,91 bis 0,95gut
0,81 bis 0,850,83 bis 0,870,84 bis 0,880,85 bis 0,890,86 bis 0,90sehr gut
0,81 und weniger0,83 und weniger0,84 und weniger0,85 und weniger0,86 und wenigerexzellent
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Bedeutung und Einschränkungen der Waist-to-Hip-Ratios

Die Waist-to-Hip-Ratio kann vor allem dafür genutzt werden, um ungesundes Bauchfett zu identifizieren. Und das auch bei Menschen, die vielleicht auf den ersten Blick eher schlank wirken, dafür aber viel Fett im und am Bauchraum haben. Des Weiteren ist es ein sinnvolles Instrument für diejenigen, die mit Sport abnehmen wollen, um ihren Erfolg zu dokumentieren: Bevor man die Abnehmreise startet, misst man seine Umfänge und berechnet das Verhältnis. In regelmäßigen Abständen wiederholt man das Vorgehen – und kann vielleicht schon nach einigen Wochen Fortschritte bemerken, die mit dem bloßen Auge oder auf der Waage vielleicht nicht wirklich sichtbar wären.

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Dennoch sollte man auch bedenken, dass die Waist-to-Hip-Ratio Grenzen hat. Nehmen wir als Beispiel einen sehr schlanken Marathonläufer, der genetisch gesehen ein sehr schmales Becken und durch das Laufen ein kleines Gesäß hat. Dieser wird in der Bewertung höchstwahrscheinlich auf gerade einmal „mittel“ oder „gut“ kommen. Trotzdem wird er vermutlich nicht viel Bauchfett haben und auch kein erhöhtes Krankheitsrisiko. Im Gegensatz dazu kann eine eher kräftige Person mit günstigen Körperverhältnissen gute Ergebnisse erzielen, obwohl sie eigentlich nicht als fit gilt. Hier kann man auch die Einzelbewertung des Taillenumfangs zurate ziehen.

Taillenumfang Frauen

TaillenumfangRisiko
80 oder mehrerhöht
88 oder mehrdeutlich erhöht

Taillenumfang Männer

TaillenumfangRisiko
94 oder mehrerhöht
102 oder mehrdeutlich erhöht
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Quellen

  1. Koster A., Murphy R.A., Eiriksdottir G., et al. (2016). Fat Distribution and Mortality: The AGES-Reykjavik Study. Obesity. ↩︎
  2. Jayedi A., Soltani S., Zargar M.S, et al. (2020). Central fatness and risk of all cause mortality: systematic review and dose-response meta-analysis of 72 prospective cohort studies. BMJ. ↩︎
  3. Deutsche Adipositas Gesellschaft. Jeder Dritte Erwachsene betroffen: Warum Bauchfett so gefährlich ist. (aufgerufen am 12.02.2025) ↩︎

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